Hannover. Schlagzeilen über das Anzeigen von Falschparkern macht derzeit ein junger Mann, der sich „Anzeigenhauptmeister“ nennt.
Privatpersonen haben in Niedersachsen im vergangenen Jahr tausende Parkverstöße gemeldet. Das ergab eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bei einigen Städten im Bundesland. Mehrere Kommunen - etwa Oldenburg und Osnabrück - berichteten, dass eine Zunahme von Privatanzeigen festzustellen sei. Andernorts sieht die Entwicklung anders aus.
Oldenburg verzeichnet mehr Anzeigen durch Privatpersonen
Eine Sprecherin der Stadt Oldenburg sagte, die Zunahme läge schätzungsweise bei zehn Prozent in den vergangenen Jahren. Eine Anzeige einer Privatperson werde im Regelfall vom Ordnungsamt überprüft. „Eine festgestellte Ordnungswidrigkeit ist immer ein Rechtsverstoß, dessen Ahndung grundsätzlich zu begrüßen ist“, hieß es. „Insbesondere Verkehrsbehinderungen, Parken auf Behindertenparkplätzen ohne Berechtigung oder auch Parken auf dem Gehweg sollten immer angezeigt werden, da es hier zu Gefährdungssituationen kommen kann.“
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Aus Osnabrück hieß es, Anzeigen von Bürgerinnen und Bürgern hätten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dies könne nicht genau beziffert werden. Bundesweite Schlagzeilen über das massenhafte Anzeigen von Falschparkern macht derzeit ein junger Mann, der sich „Anzeigenhauptmeister“ nennt. Die Debatte um ihn scheint mancherorts Auswirkungen zu haben - auch aus anderen Bundesländern meldeten jüngst mehrere Städte eine Zunahme von privat angezeigten Parksündern.
In Braunschweig sinkt die Tendenz
In Braunschweig ergab sich hingegen eine kontinuierlich sinkende Tendenz. Wurden 2019 noch rund 4300 Parkverstöße von Bürgern angezeigt, waren es im vergangenen Jahr noch rund 3700. Diese Zahl falle nicht zu sehr ins Gewicht, teilte ein Sprecher mit. Jährlich würden in Braunschweig bis zu 145.000 Verfahren zu Parkverstößen bearbeitet.
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Ein Sprecher der Stadt Hannover teilte mit, dass sie eine Vielzahl von Bürgermeldungen erreichten, die in ihrer Nachbarschaft Verstöße feststellten - etwa dem Parken auf Behindertenparkplätzen oder zugesperrte Feuerwehrzufahrten. Der Anteil der Privatanzeigen liege seit einigen Jahren bei etwa zehn Prozent, hieß es.
Wolfsburg hat eine eigene Meldeapp
In Göttingen wurden im vergangenen Jahr rund 32.700 Anzeigen wegen Parkverstößen erfasst - knapp 2900 weniger als ein Jahr zuvor. Privatanzeigen würden bei der Stadt nicht separat erfasst, sondern liefen zusammen mit den Anzeigen der Polizei ein, teilte ein Stadtsprecher mit. Ein Großteil der Anzeigen wird vom Verkehrsüberwachungsdienst erfasst.
Die Stadt Wolfsburg verfügt laut Sprecher neben einer Anzeigemöglichkeit über ein Formular auch über eine Meldeapp, welche unter anderem dafür genutzt werden kann, Parkverstöße zur Anzeige zu bringen. Im vergangenen Jahr seien von der Polizei und Privatanzeigenden rund 2750 Parkverstöße gemeldet worden - das entspreche rund 2,4 Prozent aller Verfahren. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei etwa 2500 und einem prozentual leicht geringeren Wert.
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dpa