Braunschweig. Eintracht siegt 2:1 gegen Karlsruhe, für den direkten Aufstieg reicht es am Sonntag vor 22 000 Zuschauern aber nicht. Jetzt kommen die Relegationskrimis gegen den VfL Wolfsburg am 25. und 29. Mai.

Alles versucht, alles gegeben, aber es hat nicht mehr zum direkten Aufstieg in die Bundesliga gereicht für die Braunschweiger Eintracht. Zwar besiegten die Löwen am Sonntag vor 22 000 Zuschauern nach Toren von Domi Kumbela (2.) und Julius Biada (34.) den Karlsruher SC glücklich mit 2:1 (2:1), aber Hannover 96 und der VfB Stuttgart behielten am letzten Spieltag die Nerven und steigen auf. Für Braunschweig geht es jetzt am 25. und 29. Mai in die Relegationsspiele gegen den VfL Wolfsburg. Das Thema Aufstieg ist nicht erledigt, längst nicht.

Große Gefühle schon fünf Minuten vor dem Anpfiff. Sieben Spieler der Meisterelf von 1967 begrüßen die Fans und die Mannschaft. Es wird kräftig gesungen, das Stadion erstrahlt in Blau und Gelb, Tausende Fahnen werden geschwenkt. Gänsehautstimmung, bevor es überhaupt losgeht, eine fantastische Choreografie, wie sie vielleicht nur Braunschweig hinbekommt. Ohrenbetäubender Jubel.

Anpfiff: Christoffer Nyman, Domi Kumbela, Suleiman Abdullahi, dazu Julius Biada und Salim Khelifi – offensiver konnte Löwen-Trainer Torsten Lieberknecht nicht aufstellen, um vielleicht doch noch das schier Unmögliche möglich zu machen und drei Punkte und sechs Tore in der Tordifferenz zu Hannover 96 aufzuholen.

2. Minute: 94 Sekunden sind gespielt, da heißt es schon 1:0 für die Löwen. Nach einem Foul an Khelifi zirkelt Biada den Freistoß vors Tor des KSC, und Domi Kumbela jagt den Ball mit dem Kopf ins Netz. Die Dezibel-Zahl steigt rasant.

Doch die Gäste gleichen aus (15.). Die Eintracht-Abwehr kann nach einer Ecke nicht energisch klären, der Karlsruher Bjarne Thoelke kommt an der Strafraumgrenze an den Ball und hämmert ihn mit rechts ins linke obere Eck des Braunschweiger Tores. Keine Chance für Keeper Jasmin Fejzic.

Beim VfB Stuttgart und Hannover 96 steht es noch 0:0, das wäre für beide Mannschaften der Aufstieg.

22. Minute: Eintracht spielt volles Risiko und läuft in einen Konter. Karlsruhes Oskar Zawada sprintet Maximilian Sauer und Saulo Decarli davon, doch Torhüter Fejzic taucht ab, macht sich mit seinen 1,97 m ganz lang und pflückt Zawada den Ball noch vom Fuß. Wenig später macht Fejzic das Gleiche mit dem KSCer Kai Luibrand.

31. Minute: Stuttgart erzielt gegen Würzburg das 1:0, ein fulminanter Weitschuss von Matthias Zimmermann.

34. Minute: Das lässt Eintracht nicht auf sich sitzen. Eine richtige Angriffsflut schwappt gen KSC-Tor, und Julius Biada markiert mit einem Distanzschuss in der zweiten Welle das 2:1. Es folgt ein Wembley-Hammer von Mirko Boland, der vor der Linie landet, und Ken Reichel setzt den Nachschuss einen halben Meter neben den Pfosten. Doch auch der KSC hat noch zwei klare Chancen, zum Ausgleich zu kommen.

Abpfiff erste Halbzeit: Eintracht 2:1, Stuttgart 1:0, Hannover 0:0.

46. Minute: Weiter Vollgas, als gäbs kein morgen. Abdullahi scheitert an KSC-Keeper Rene Vollath. Aber die Gäste, seit zwei Wochen abgestiegen, lassen sich nicht hängen, im Gegenteil. Die Partie ist nach einer Stunde völlig offen.

57. Minute: Der Hammer – Sandhausen führt 1:0 gegen Hannover. Thomas Pledl trifft. Das Eintracht-Stadion bebt. Vier Tore müssen für die Eintracht her!!! Unfassbar. Doch schon eine Minute später gleicht Hannover durch Florian Hübner aus. Das Stadion wird leiser, alles beim Alten.

Stuttgart führt mittlerweile 2:0. Glückwunsch zum Aufstieg.

71. Minute: Fejzic rettet schon wieder nach einem Konter der Gäste. Florent Muslija scheitert. Eintrachts bedingungslose Offensive kostet Körner und Konterchancen für den KSC. Hin und her geht es, Chancen über Chancen, aber keine Tore mehr.

Abpfiff: Stuttgart und Hannover sind aufgestiegen. Jetzt stehen für die Löwen die Relegationskrimis gegen den Lokalrivalen VfL Wolfsburg an, eine weitere Chance auf den Aufstieg für Eintracht.