Wolfenbüttel. Drogen, Tuning: In Stadt und Landkreis Wolfenbüttel überprüfte die Polizei etliche Autofahrer. Das sind die Ergebnisse.

Zahlreiche Verstöße, zwei Alkoholfahrten, dazu eine Fahrt unter Drogen und die Stilllegung eines Autos. Das ist – grob zusammengefasst – das Ergebnis einer großangelegten Verkehrskontrolle der Wolfenbütteler Polizei am späten Dienstag.

Konkret ahndete die Polizei 21 Ordnungswidrigkeiten hinsichtlich der Geschwindigkeit. Dabei lag der höchste Wert bei 88 Stundenkilometer statt der erlaubten 60. Elf weitere Ordnungswidrigkeiten gab es hinsichtlich nicht mitgeführter Gegenstände oder Veränderungen am Pkw. Die Beamten stellten eine Fahrt unter Drogeneinfluss fest, ein Wolfenbütteler fuhr alkoholisiert, der Wert: 1,1 Promille. Bei einem anderen Verkehrsteilnehmer waren es 0,52 Promille. Einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz stellten die Einsatzkräfte fest, hier fanden sie Drogen. Ein Pkw musste stillgelegt werden. Der Grund: Tuning.

Zum Nachmittag: Auf der Adersheimer Straße winken die Beamten die Autofahrerinnen und Autofahrer über mehrere Stunden heraus. Vor der Wilhelm-Raabe-Schule kontrollieren die Einsatzkräfte schließlich nicht nur die Fahrer. Auch die Pkw und Transporter nehmen die Polizisten unter die Lupe. Neben der Kontrolle im Stadtgebiet gibt es eine weitere in Schöppenstedt, darüber hinaus Geschwindigkeitsmessungen in Wolfenbüttel.

Ist der Verbandskasten da? Sind Warndreieck und Warnweste vorhanden? Einige Autofahrer müssen erst einmal in ihrem Kofferraum suchen. „Im Notfall sollte der griffbereit sein“, rät eine Beamtin einem Wolfenbütteler, der ganz schön kramen muss. Für die Warnweste gibt sie dem Mann folgenden Tipp mit auf den Weg: „Bewahren Sie diese lieber vorne im Auto auf. Dann müssen Sie sich nicht unnötig in Gefahr bringen, sollten Sie die Weste brauchen.“ Passt alles mit den Dokumenten, dürften die Autofahrer auch schon wieder weiterfahren.

Polizeikontrolle in Wolfenbüttel: getunte Autos im Visier

So schnell geht es aber nicht bei allen, die herausgezogen werden: Ein Experte aus Braunschweig ist extra vor Ort, um sich getunte Autos anzuschauen. „Hier geht es um alles, was nicht dem Original entspricht“, erklärt der Polizeibeamte. Der schaut dafür in den Motorraum, kontrolliert Abstände – und verlangt die Dokumente, die für diese Änderungen vorhanden sein müssen. Und er stellt schließlich auch Verstöße fest. „Die Gesetze sind strenger geworden, was das Tuning angeht. Auch der Tüv geht strenger damit um“, berichtet der Experte. Das führe dazu, dass in den vergangenen Jahren das Hobby rund um das Tuning abgenommen habe und weniger getunte Autos auf den Straßen unterwegs sind.

Die Kontrolle auf Drogen- oder Alkoholkonsum steht ebenfalls stets im Fokus einer solchen Kontrolle. So soll der ein oder andere Fahrer pusten. Tests gehören in solchen Fällen auch mal dazu: neun Schritte gehen, einen Fuß vor den anderen setzen, eine 180-Grad-Drehung und zurück – und dabei zählen. Eine Übung von so einigen, die bei Verdacht auf Alkohol gemacht wird.

Moqui ist eine ausgebildete Drogenspürhündin. Sie war bei der Kontrolle in Wolfenbüttel mit dabei. 
Moqui ist eine ausgebildete Drogenspürhündin. Sie war bei der Kontrolle in Wolfenbüttel mit dabei.  © FMN | Katharina Keller

Alkoholtest bei Kontrolle in Wolfenbüttel – das kann den Wert verfälschen

„Haben Sie das verstanden?“, fragt der Beamte einen Mann, nachdem er ihm die erste Übung vorgemacht und erklärt hat. Er hat vorgegeben, ein Bier getrunken zu haben und dann losgefahren zu sein. Ein erster Atemtest ergibt 0,95 Promille.

Auf dem Parkplatz werden nicht nur die Dokumente von den Einsatzkräften geprüft, sondern auch der Kofferraum angeschaut. 
Auf dem Parkplatz werden nicht nur die Dokumente von den Einsatzkräften geprüft, sondern auch der Kofferraum angeschaut.  © FMN | Polizei Wolfenbüttel

Hat er wirklich nur ein Bier getrunken? Und das direkt vor der Autofahrt? „Das kann den Wert tatsächlich verfälschen“, gibt Polizeisprecherin Carolin Spilker zu bedenken, während der Mann also die Übung machen soll: Er beginnt – und hat Schwierigkeiten, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es folgen weitere Überprüfungen. Etwa: Augen zu, Kopf in den Nacken und schätzen, wann 30 Sekunden vorbei sind.

Wolfenbütteler Polizeikontrolle: Weiterfahrt untersagt

Tests folgen, der Beamte macht sich Notizen – und lässt den Wolfenbütteler noch einmal pusten. Der Wert: gestiegen. „Sie dürfen so nicht weiterfahren“, teilt der Polizist dem Mann mit. Er nimmt ihm die Schlüssel ab.

Ein Blick unter das Auto: Ist da alles korrekt?
Ein Blick unter das Auto: Ist da alles korrekt? © FMN | Polizei Wolfenbüttel

Deutet eventuell etwas auf den Konsum von Drogen hin? Hier gibt es an diesem Tag ebenfalls Möglichkeiten, um genauer hinzugucken. Beispiel: Der Kontrollierte muss mit den Augen, nicht mit dem ganzen Kopf, einem Stift folgen. Nach links, nach rechts. Dabei haben die Beamten immer die Augen ihres Gegenübers im Blick. Mit dabei ist auch ein Drogenspürhund aus Braunschweig: Moqui ist dafür ausgebildet und deshalb in Wolfenbüttel auch im Einsatz an diesem Tag.

So viele Kräfte waren bei der Polizeikontrolle in Stadt und Kreis Wolfenbüttel dabei

Urintests gehören ebenfalls zum Repertoire der Beamten. „Der hier ist negativ“, erklärt ein Polizist seinen Kollegen nach der Auswertung. Alle Striche leuchteten auf. In diesem Fall also ein gutes Zeichen für den Autofahrer.

Insgesamt sechs Stunden überprüfen die Wolfenbütteler Einsatzkräfte mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Braunschweig Fahrer. Rund 45 Polizisten sind dabei mit unterwegs.

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