Braunschweig. Landesbischof Christoph Meyns informiert die Synode über Erkenntnisse einer Unabhängigen Kommission.

Nach Auskunft von Landesbischof Christoph Meyns verzeichnet auch die Landeskirche Braunschweig Fälle sexualisierter Gewalt. Von 1950 bis 1970 seien fünf Fälle bekannt geworden, sagte er am Donnerstag vor der Landessynode in Goslar: „Davon betreffen drei Fälle zwei Pfarrer im Kontext der verfassten Kirche, zwei Fälle diakonische Einrichtungen.“ Eine Unabhängige Kommission habe den Betroffenen Anerkennungsleistungen und die Erstattung von Therapiekosten zugesprochen. Insgesamt seien aus den Landeskirchen in Braunschweig, Hannover und der Kirche in Oldenburg 107 Fälle bekannt, 12 aus dem Bereich der verfassten Kirche und 95 aus dem Bereich der Diakonie. Vor diesem Hintergrund halte er es für richtig, wenn sich die evangelischen Kirchen in Niedersachsen an einer Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland zur sexualisierten Gewalt beteiligen und diese gegebenenfalls durch eigene Untersuchungen ergänzen. Zudem sollte die Landeskirche die Diskussion zum Anlass nehmen, die Präventionsmaßnahmen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu überprüfen, heißt es in einer Mitteilung.

Meyns zeigte sich zudem überzeugt, dass angesichts von Personalkürzungen und strukturellen Veränderungen die kirchliche Arbeit „im bisherigen Umfang und in der gewachsenen Form“ nicht mehr aufrecht zu erhalten sei. So werde es manchmal nicht anders möglich sein, als Gottesdienste öfter regional zu feiern und Fahrdienste zu organisieren. Manche Kirche und manches Gemeindehaus werde man außerdem mittelfristig aufgeben müssen.