Osterode. Der Spitzahorn am Harzkornmagazin ist schon lange ein Sorgenkind – jetzt wurde er gefällt. Die Stadt erklärt, warum.

Luftige Höhen sind nicht jedermanns Sache, ein Arbeitsfeld, das bei der Baumpflege allerdings das Geschehen bestimmt. Derzeit sind die Mitarbeiter des Baubetriebshofs der Stadt Osterode überall im Stadtgebiet wieder unterwegs, um den Baumbestand von losem oder morschem Astwerk zu befreien und entsprechend für die Sicherheit der Menschen zu sorgen. Jeder Baumeigentümer, ob Kommune, Wohnungsbaugesellschaft oder Parkverwaltung, ist für die Verkehrssicherheit der Bäume selbst verantwortlich.

Ein Team ausgebildeter Fachleute kümmert sich um Baumpflege

Bei der Stadt Osterode kümmert sich ein spezielles Team aus ausgebildeten Fachleuten um die städtische Baumpflege, die vor allem in den Kronen der Bäume geschieht. Mit Leitern sind diese meist nicht erreichbar. Da hilft die sogenannte Hubarbeitsbühne, die den Baubetriebshofmitarbeitern die Möglichkeit eröffnet, in einem ausziehbaren Korb in die Krone zu fahren, um dort sicher mit der Kettensäge zu arbeiten. Die Stadt unterhält ein sogenanntes Baumkataster, in dem alle Bäume erfasst und eindeutig identifiziert werden, und führt entsprechend auch regelmäßige Kontrollen in den Beständen durch.

Noch steht der Ahorn!
Noch steht der Ahorn! © FMN | Michael Paetzold

Kürzlich waren die Baumexperten gegenüber dem Harzkornmagazin Osterode im Einsatz, um einen Baum von oben Stück für Stück abzunehmen und letztlich zu beseitigen. Dafür war das Arbeitsumfeld an der Söse für Passanten gesperrt. Wie die Stadtverwaltung informiert, hatte sich der Rote Spitzahorn seit einigen Jahren zum Sorgenkind des Baumpflegerteams der Stadt entwickelt. Vor allem bereitete der immer weiter fortschreitende Pilzbefall (Verticillium-Welke) Probleme und ließ laut Verwaltung große Teile der Krone absterben.

Jetzt wurde an einer neuralgischen Stelle mit hohem Verkehrsaufkommen gehandelt - zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. In kurzer Zeit wurde der Baum am viel befahrenen Innenstadtring neben der Bushaltestelle bis auf den Teller heruntergeschnitten und das Holz abtransportiert. Bei der Arbeit mit den betroffenen Pflanzen gilt höchste Vorsicht, denn der Pilz ist hochinfektiös. Abgeschnittene Pflanzenteile dürfen nicht auf den Kompost, Gartengeräte müssen nach Gebrauch desinfiziert werden. „Wir sind eine der wenigen Städte mit einem eigenen, hervorragend ausgebildeten Baumpflegerteam“, würdigt Bürgermeister Jens Augat die Arbeit des dreiköpfigen Teams in der Kernstadt und den Ortschaften.

Übrig geblieben ist der Baumstumpf.
Übrig geblieben ist der Baumstumpf. © FMN | Michael Paetzold

Alle Bemühungen, den Baum zu erhalten, waren umsonst

Am betreffenden Ahorn wurde in den letzten Jahren mehrfach Totholz am rechten Stämmling entfernt. Um die Standfestigkeit des Baumes insgesamt zu sichern, war es notwendig, auch Astwerk auf der linken, noch weitgehend gesunden Seite des Baumes einzukürzen.

Alles Bemühen, den Baum zu erhalten, blieben letztlich ohne Erfolg. „Der Pilz war schon zu weit in das Holz eingedrungen“, stellte der Baumgutachter während der letzten Kontrolle fest. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, musste der Baum nun gefällt werden. Eine Ersatzpflanzung ist nach Aussagen der Stadt bereits eingeplant.

Pflanze steht bei Infektion vor dem Absterben

Die Verticillium-Welke ist eine Pflanzenkrankheit, die Gehölze befällt. Sie wird durch Pilze der Gattung Verticillium verursacht, das sind bodenbürtige Erreger. Das größte Risiko, durch Pilze befallen zu werden, hat der Ahorn. Verantwortlich für die Welke des Ahorns ist die Pilzart Verticillium dahliae. Die Überlebenschancen für eine betroffene Pflanze ist laut Fachleuten schlecht, der Pflanze steht deshalb bei einer Infektion das Absterben bevor.

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