Braunschweig. Hansgeorg Jansen ist Inhaber des Thomas-Cook-Reisebüros in der Braunschweiger Schützenstraße. Wir haben mit ihm gesprochen.

Der britische Reiseveranstalter Thomas Cook ist pleite, Tausende zittern um ihre Flüge und ihren Urlaub, die Branche wird von Schockwellen durchgerüttelt. Wir sprechen mit Hansgeorg Jansen (69), Inhaber des Thomas-Cook-Reisebüros Jansen in der Schützenstraße in Braunschweig.

Thomas Cook ist insolvent und Thema auf allen Kanälen. Was bedeutet das für Sie hier vor Ort?

Das ist eine Krise, eine bedrohliche Situation, wenngleich ich ganz klar sagen muss: Wir sind nicht Teil des Konzerns. Und unser Partner, die Thomas Cook AG Deutschland, ist nicht insolvent!

Was geht vor bei Ihnen?

Hier ist niemand aufgeregt oder böse. Alle sind bemüht, Informationen von mir zu bekommen. Man will hören, wie man sich verhalten soll.

Gibt es bei Ihnen direkt Betroffene?

Ja, die haben wir, aber die sind nur potenziell betroffen, weil unser Partner die Thomas Cook AG in Deutschland ist, die nicht insolvent ist. Allerdings ist da das Risiko, das von England ausgeht ... Und außerdem werden bereits jetzt die Reisen von Thomas Cook der eigenen Fluglinie Condor nicht mehr bezahlt.

Haben Sie Menschen da draußen im Ausland, die jetzt nicht wissen, wie sie nach Hause kommen sollen?

Nein. Thomas Cook Deutschland und Condor fliegen sie nach Hause.

Wie ist Ihre Beziehung zu Thomas Cook Deutschland?

Wie zu jedem anderen Anbieter auch, der hier Reisen anbietet. Wir arbeiten mit allen Veranstaltern, die auf dem deutschen Markt agieren, zusammen. Wir haben mit Thomas Cook Deutschland ein Marketing-Konzept und einen Vertrag, dürfen in ihrem Auftrag Reisen verkaufen. Dafür bekommen wir Provisionen.

Wie geht es weiter in den nächsten Tagen?

Ich hoffe, dass die Fluggesellschaft Condor weiter fliegen kann. Dabei geht es um hohe Summen von der Bundesregierung, die benötigt werden - wohl 200 Millionen Euro. Aber in dieser Größenordnung ist damals auch der Air Berlin unter die Arme gegriffen worden. Außerdem wird es die Bundesregierung mit Sicherheit unterstützen, dass eine Vielfalt auf diesem Markt bestehen bleibt.

Sicher ist das alles nicht.

Nein, es ist ein kompliziertes Geschäft, da geht es um Hunderte Millionen. Ich kann nur hoffen, dass es Menschen gibt, die den Mut aufbringen, in dieser Branche wieder für Ruhe zu sorgen. Es ist schon verheerend, was da verbrannt wird durch diese Billig-Angebote, die es überall gibt.

Was steht für Sie persönlich auf dem Spiel?

Sehr viel! Das alles kann zu einem existenziellen Problem für mich werden.