Braunschweig. Es wurden neun weitere Infektionen festgestellt. Laut der Awo kann eine Person voraussichtlich nach Ostern aus der Klinik entlassen werden.

Im Wohn- und Pflegeheim der Awo in Querum gibt es neun weitere Infektionen mit dem Corona-Virus. Wie Awo-Sprecher Falk Hensel am Freitag mitteilte, wurden in dieser Woche bei insgesamt 72 Bewohnern und Beschäftigten Test-Abstriche durchgeführt. Es handelt sich dabei nicht um alle Bewohner und Mitarbeiter des Heims, und nicht alle jetzt Getesteten hatten Symptome. Stattdessen wurden die 72 Personen laut Hensel anhand möglicher Infektionsketten der bereits Betroffenen ausgewählt.

Das ist ein neuer Schritt des Gesundheitsamtes, das für diese Tests zuständig ist. Bislang hatte das Gesundheitsamt auf Anfrage unserer Zeitung wiederholt betont: Nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts sei das Vorliegen von Symptomen Grundvoraussetzung für einen Test. Eine Reihentestung ohne Symptome bringe keine Sicherheit, durch den Zeitverzug bei der Probenauswertung nicht einmal bei täglicher Testung.

Immerhin konnte nun aber bei sechs weiteren Bewohnern und drei Mitarbeitern das Corona-Virus neu festgestellt werden. Die Stadtverwaltung hatte am Donnerstag in einer Pressemitteilung von sieben Bewohnern gesprochen – für diese Differenz hatte Awo-Sprecher Hensel am Freitag keine Erklärung. Geht man den Zahlen der Awo aus, dann haben sich in dem Heim bislang insgesamt 18 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 9 Pflegekräfte angesteckt.

Einige der Betroffenen sind schon wieder gesund oder befinden sich auf dem Weg der Besserung. Laut der Stadtverwaltung sind aktuell (Stand Donnerstag) noch 16 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 7 Pflegekräfte erkrankt. Ein Bewohner (77) war am 3. April im Krankenhaus verstorben. Momentan befinden sich laut der Awo vier Bewohner im Krankenhaus. „Hiervon kann eine Person voraussichtlich nach Ostern wieder entlassen werden“, sagt Hensel.

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Im Querumer Wohn- und Pflegeheim befinden sich die infizierten Bewohner in zwei unterschiedlichen Wohnbereichen und sind in Quarantäne. Die zurzeit erkrankten Pflegekräfte sind in häuslicher Quarantäne.

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Es bestehe weiterhin ein enger Austausch mit dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht, so Hensel. „Es werden alle erforderlichen Schutzmaßnahmen umgesetzt.“ Seitens der Stadt hieß es am Donnerstag: „Das Gesundheitsamt steht in täglichem Austausch mit der Einrichtung, zudem fand heute eine Telefonkonferenz mit den Trägern der Braunschweiger Pflegeheime und dem Sprecher der ambulanten Pflegedienste zur aktuellen Situation in den Heimen und den vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen statt.“

Bislang wurden in Braunschweig insgesamt 269 Corona-Infektionen nachgewiesen (Stand Freitag, 10. April). Davon sind 121 Menschen derzeit erkrankt. 141 weitere Personen sind bereits genesen. Wie die Stadtverwaltung an Karfreitag mitteilte, gibt es einen siebten Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Alle Verstorbenen waren zwischen 62 und 96 Jahren alt.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass in der Statistik alle Menschen erfasst werden, bei denen das Virus nachgewiesen wurde. Es wird nicht differenziert, ob ein Patient an Covid-19 gestorben ist oder an einer anderen schweren Vorerkrankung.

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