Braunschweig. Wenn vieles nicht geht, ist doch einiges möglich: Spaziergänge mit Abstand, Eis in der Waffel, Osterfeuer im Livestream, „Ostern zum Mitnehmen“.

Es ist ein Osterfest der anderen Art. Einen Gottesdienst besuchen: verboten. Mit Freunden einen Ausflug machen: verboten. Gemütlich im Eiscafé sitzen: verboten. Osterfeuer entzünden und Stockbrot backen: verboten. Im Park die Decke ausbreiten und ein Picknick machen: verboten. Das alljährliche Anschwimmen der DLRG im Mittellandkanal: verboten. Der traditionelle Ostermarsch: verboten.

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Und trotzdem gibt’s an diesen Ostertagen viele schöne Momente – echt und zum Anfassen, oder auch virtuell in der Netzwelt. So hatte zum Beispiel der Verein „Lammer Open Air Festivals“ am Samstagabend zum Osterfeuer-Special im Online-Livestream eingeladen. Das Motto: getrennt, aber gemeinsam. Die Band Maniax sowie Carlos Manzano mit seiner Gitarre sorgten für Musik. Außerdem plauderte Vereinschef Peter Bethge unter anderem mit Bezirksbürgermeister Frank Graffstedt, Ortsbrandmeister Florian Wagner, Björn Adlung vom TSV Germania Lamme und Andreas Aplowski von der Bürgergemeinschaft Lamme – selbstverständlich mit dem geforderten Mindestabstand von 1,50 Meter. Zwischen den einzelnen Auftritten flackerte das Osterfeuer vergangener Jahre über die Bildschirme.

Ostern in Braunschweig – ein Fest trotz Corona

Sonne pur: Massimo mit einer selbstgenähten Maske auf dem Kohlmarkt.
Sonne pur: Massimo mit einer selbstgenähten Maske auf dem Kohlmarkt. © Peter Sierigk
Hawaiieske Warteschlange vor „Erna und Käthe“ in der Kastanienallee.
Hawaiieske Warteschlange vor „Erna und Käthe“ in der Kastanienallee. © Peter Sierigk
Anstehen am Eiswagen an der Matthäuskirche.
Anstehen am Eiswagen an der Matthäuskirche. © Peter Sierigk
Ostersonntag zwischen Timmerlah und der Weststadt – Osterspaziergang mit Abstand.
Ostersonntag zwischen Timmerlah und der Weststadt – Osterspaziergang mit Abstand. © Jörn Stachura
Einfach mal abschalten.
Einfach mal abschalten. © Peter Sierigk
Gleich geht’s mit den Rädern weiter.
Gleich geht’s mit den Rädern weiter. © Peter Sierigk
Die Natur am Ostersonntag, wie ein blühender Vorhang.
Die Natur am Ostersonntag, wie ein blühender Vorhang. © Peter Sierigk
Ostergrüße auf dem Fußweg, entdeckt an der Roonstraße Ecke Wachholtzstraße.
Ostergrüße auf dem Fußweg, entdeckt an der Roonstraße Ecke Wachholtzstraße. © Peter Sierigk
… und hier die Fortsetzung.
… und hier die Fortsetzung. © Peter Sierigk
„Ostern zum Mitnehmen
„Ostern zum Mitnehmen" an der Paulikirche: 200 Tütchen mit einer Osterbotschaft und der Osterkerze waren hier aufgehängt. © Peter Sierigk
Elke Ruziewski war gegen 9 Uhr eine der Ersten, die sich ein Tütchen pflückte.
Elke Ruziewski war gegen 9 Uhr eine der Ersten, die sich ein Tütchen pflückte. © Peter Sierigk
Gegen 10 Uhr wurde an der Paulikirche spontan gesungen – mit Abstand.
Gegen 10 Uhr wurde an der Paulikirche spontan gesungen – mit Abstand. © Peter Sierigk
Einige Mitglieder des Posaunenchors der Wicherngemeinde spielten im Garten der Seniorenwohnanlage Feuerbachstraße.
Einige Mitglieder des Posaunenchors der Wicherngemeinde spielten im Garten der Seniorenwohnanlage Feuerbachstraße. © Peter Sierigk
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An der Paulikirche hingen am Ostersonntag Dutzende kleine Tüten, mit bunten Wäscheklammern an Leinen befestigt: „Ostern zum Mitnehmen“. Wer vorbeikam, konnte sich ein Tütchen pflücken – drinnen waren jeweils eine Osterkerze und ein Zettel mit Gedanken zum Osterfest. Und wer dann weiter lief, entdeckte überall auf den Straßen und Wegen Kreidemalereien mit Ostergrüßen und bunten Ostereiern.

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Hier und da ertönte Musik, zum Beispiel im Garten der Seniorenwohnanlage in der Feuerbachstraße: Einige Mitglieder des Posaunenchors der Wicherngemeinde erfreuten dort die Bewohner. Und für Freude sorgten an etlichen Punkten in der Stadt auch Eisdielen und Eiswagen – Glücksinseln beim Osterspaziergang auf Abstand.

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Und so kann Ostern auch in diesem Jahr für viele doch ein Fest der Hoffnung sein, ein Frühlingsfest, wie Oberbürgermeister Ulrich Markurth es in seiner Videobotschaft am Donnerstag formuliert hatte. „Alles grünt und blüht, die Welt scheint aufzublühen – doch wir sind sozial in einer völlig anderen Situation“, sagte er. Eingeschränkte Freiheitsrechte, existenzielle Nöte, psychische Krisen... „Deshalb meine herzliche Bitte: Reden Sie nicht von sozialer Distanz! Wir brauchen jetzt soziale Nähe – und physischen Abstand.“

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