Braunschweig. „Fritz Bauer“ und „Die Tänzerin von Auschwitz“ vermitteln bis zum 2. Januar, wie sich zwei Einzelpersonen mit den Nazis auseinandergesetzt haben.

Das Städtische Museum zeigt im Haus am Löwenwall bis zum 2. Januar 2022 zwei Ausstellungen, die aus verschiedenen Perspektiven sichtbar machen, wie Einzelpersonen Widerstand gegen das Nazi-Regime ausübten.

Städtisches Museum Braunschweig: Ausstellung zu Holocaust-Überlebender Glaser

In „Die Tänzerin von Auschwitz. Die Geschichte einer unbeugsamen Frau“ erfahren die Besucher, welche Umstände die jüdische Niederländerin Roosje Glaser in mehreren Konzentrationslagern, darunter Auschwitz, widerfuhren – und wie sie dies schließlich überlebte.

Grundlage für die Ausstellung ist die 2015 auf Deutsch erschienene Biografie „Die Tänzerin von Auschwitz“, die Glasers Neffe Paul aus ihren Tagebüchern, Briefen und weiteren Schriftstücken zusammengestellt hat. Die Schau zeichnet das Leben von Roosje Glaser auch anhand von Fotografien, persönlichen Gegenständen und Filmsequenzen nach.

Fritz Bauer: Museum stellt Kampf des Juristen für Aufarbeitung der NS-Verbrechen

Die Ausstellung „Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht“ zeigt unterdessen, wie der Jurist und Sozialdemokrat Fritz Bauer, der auch in Braunschweig tätig war, nach dem Krieg mit den Nachwehen der Nazi-Terrors umging. Der Generalstaatsanwalt trug maßgeblich zur strafrechtlichen Aufarbeitung der NS-Verbrechen in der jungen Bundesrepublik bei und war Initiator der Frankfurter Auschwitz-Prozesse.

Braunschweig: Spaziergang zum Fritz-Bauer-Platz am Sonntag

Eine Einführung in das Thema findet am Sonntag, 7. November, um 15 Uhr mit Museumsführerin Anna-Sophia Fischer statt. Es folgt ein Spaziergang in Begleitung von Udo Dittmann (Fritz-Bauer-Freundeskreis Braunschweig) zum Fritz-Bauer-Platz. Dort, am Gebäude der Generalstaatsanwaltschaft, „gibt es markante Zeugnisse seines Wirkens und Rechtsverständnisses zu entdecken“, wie es in der Mitteilung des Museums heißt. Bauer hatte selbst Anteil an der Außengestaltung des Gebäudes.

Kooperationspartner des Städtischen Museums für die beiden Ausstellungen sind Paul Glaser, die Roosje-Glaser-Stiftung, das Fritz- Bauer-Institut und das Jüdische Museum Frankfurt sowie die Jüdische Gemeinde Braunschweig, außerdem die Stadt Braunschweig.