Braunschweig. An beiden Tagen gibt’s viel zu erleben: Swing und Oldies, eine späte Liebe und eine Hommage an Karl May, ein Meisterkonzert und eine Familienrallye.

Das Wochenende in Braunschweig hat kulturell wieder einiges zu bieten. Wir präsentieren neun ausgewählte Tipps. Hinweis: In der Regel gilt 2G-Plus. Einige Veranstalter verlangen von jedem Besucher (auch geboostert) tagesaktuellen, negativen Test. Es empfiehlt sich, vorher genau nachzufragen.

1. Sven Waida präsentiert Frank Sinatra

Der Sänger und Pianist bringt mit seinem Klavier-Programm „Es geht Waida“ die große Ära des Swings und Bossa Novas, die den größten Teil unserer heutigen modernen Popularmusik beeinflusst hat, ins Kult-Theater. Sänger wie Frank Sinatra machten die afroamerikanische Musik weltbekannt. Frank Sinatra hat Jazz Klassiker gesungen. Swing und Bossa sind Jazz-Standards! Sven Waida hat in Hamburg Musik studiert und wurde 2017 zum Braunschweiger des Jahres gekürt.

Kulttheater im Schimmelhof, Hamburger Straße 273. Freitag, 20 Uhr. Tickets gibt es hier.

Helge Holm tritt im Café Spunk auf.
Helge Holm tritt im Café Spunk auf. © privat

2. Noch mehr Musik am Freitagabend

Jan Heie Erchinger und Tony Pops Mood präsentieren sich am Freitag ab 20 Uhr im Doppelkonzert mit Piano- sowie Bar- und Straßenmusik. Beginn ist 20 Uhr. Zu hören sind die beiden im Hotel Nord, Robert-Bosch-Straße 7. 17,50 Euro.

Der Braunschweiger Singer-Songwriter Helge Holm kommt mit Pop, Rock und Oldies am Freitagabend um 19.30 Uhr in die Cafébar Spunk, Am Westbahnhof 1b.

3. Altwerden ist nichts für Feiglinge!

Die Komödie von Eric Buffon ist ein kleines Juwel französischer Unterhaltungskunst, wie die „Komödie am Altstadtmarkt“ schreibt, in der es nicht nur um die späte Liebe geht, sondern auch darum, dass das Leben bis zum letzten Atemzug abenteuerlich und abwechslungsreich sein kann. Die Story: Witwer Hugo Dubois (80) lebt mitten in Paris. Nach dem Tod seiner Frau hat er vor ein paar Jahren noch einmal unverhofft das Glück gefunden. Sylvie heißt die späte Liebe, mit der er in der Wohnung seines Stiefsohns Pascal lebt. Da der rüstige Rentner zwar ein lebenslanges Wohnrecht für das Apartment hat, dieses jedoch nur für ihn allein gilt, darf Pascal nichts von Sylvies Existenz wissen. Doch eines Morgens steht Pascal unverhofft vor der Tür – und mit ihm wird es kompliziert...

Samstag, 16 und 19.30 Uhr. Komödie am Altstadtmarkt, Gördelinger Straße 7. 32,60 Euro. Tickets sind hier erhältlich.

Die Komödie „Altwerden ist nichts für Feiglinge“ ist am Samstag zu sehen.
Die Komödie „Altwerden ist nichts für Feiglinge“ ist am Samstag zu sehen. © Dominique Leppin

4. Premiere: Biedermann und die Brandstifter

In dem Schauspiel von Max Frisch wird vom Fabrikanten Biedermann und seiner Frau erzählt, in deren Stadt Brandstifter ihr Unwesen treiben, Häuser okkupieren und dann anzünden. Auch Biedermann erhält eines Tages Besuch von einem Fremden, zu dem sich bald noch ein zweiter gesellt. Sie nisten sich ein und verfolgen lustvoll einen Plan, der die Anschaffung von Petroleumfässern und Zündschnüren vorsieht. Und sie tun dies direkt vor den Augen Biedermanns, der die Bedrohung einfach nicht wahrhaben will.

Es gibt noch Restkarten für die Premiere am Samstag, 5. Februar. 19.30 Uhr. Staatstheater, Kleines Haus, Magnitorwall 18. Mehr Infos und Karten gibt es hier.

5. Esperanto des Schlachtens

Das Tanz-Theaterstück von Sophie Delest und Beata Cholewa-Mazurowska dreht sich um den Zankapfel. „Der Genuss eines Apfels eröffnet mit der Vertreibung aus dem Paradies den Beginn der Menschheit“, heißt es in der Ankündigung. „Ein Aphrodite durch Paris zugesprochener Apfel markiert den Anfang des Trojanischen Krieges. Wilhelm Tell wird vom Reichsvogt Gessler dazu gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen, was letztlich zum Aufstand gegen diesen Tyrannen führt.“

Der Zankapfel erscheine in der Geschichte der Menschheit immer wieder, mal als Streit um ein Territorium, mal als Streit der Religionen, mal als eine verlockende Ideologie. Jede seiner Reinkarnationen führe zu Kriegen und Kämpfen. „Sind diese beendet, kommt die Zeit für ein Leben in Freiheit. Nur was bedeutet dieser Begriff in Deutschland, Russland, Syrien oder Polen? Kämpfen Menschen immer um Demokratie, wenn sie auf den Straßen in Demonstrationen nach Freiheit rufen? Was passiert zurzeit in Polen, dem Modelland der Transformation nach der Wende? Warum kommt es zur Spaltung Europas genau dort, wo früher die innerdeutsche Grenze verlief? Wo ist der Kipppunkt, wo Freiheit als Unterdrückung empfunden wird? Und welchen Freiheitsbegriff wünschen wir uns im 21. Jahrhundert?“

Samstag, 19 Uhr. Kult-Theater im Schimmelhof, Hamburger Straße 273. Tickets und mehr finden Sie hier.

Ilja Richter, hier bei einem Auftritt im Helmstedter Brunnentheater, kommt am Samstag in die Brunsviga.
Ilja Richter, hier bei einem Auftritt im Helmstedter Brunnentheater, kommt am Samstag in die Brunsviga. © Melanie Specht

6. Vergesst Winnetou!

Ilja Richter präsentiert eine kabarettistische Hommage an Karl May. „Furios bringt er Mays schräges Leben – vom Kleinkriminellen zum Bestseller-Autor – auf die Bühne“, so die Veranstalter. „Ein wildes Solo mit (fast) allen Mitteln der Unterhaltungskunst über einen erstaunlichen Menschen mit bemerkenswertem Lebenslauf. Ilja Richter holt die Atmosphäre der Winnetou-Filme zurück, liest aus den Büchern von Karl May, singt selbst komponierte/getextete Chansons, schlüpft in viele Rollen und überrascht das Publikum mit originellen Einlagen.“ Es kommen Karl May-Fans zu Wort wie Adolf Hitler, Friedensnobel-Preisträgerin Bertha von Suttner oder Schriftsteller Carl Zuckmayer. „Ein kuriose Lebensgeschichte, aus der Ilja Richter mit viel Komik und ohne Klamauk ein hinreißendes Programm gemacht hat.“

Samstag, 20 Uhr. Brunsviga, Karlstraße 35. 24 Euro. Hier gibt’s Tickets und weitere Informationen.

7. Was Nina wusste

Alice Buddeberg inszeniert eine eigens erarbeitete Bühnenfassung des Romans „Was Nina wusste“ des israelischen Bestsellerautors David Grossman. Erschienen 2020, erzählt der Roman die Geschichte eines Verrats, der aus Liebe geschah und das Leben einer ganzen Familie für immer veränderte, heißt es in der Ankündigung des Staatstheater. Reales Vorbild sei die Lebensgeschichte von Eva Panić-Nahir, einer kroatischen Jüdin.

Lässt sich die Vergangenheit erzählend korrigieren? Am 90. Geburtstag ihrer Großmutter Vera beschließt Enkelin Gili einen Film zu drehen. Mit Gilis Mutter, Veras Tochter Nina, werden sie nach Kroatien auf die frühere Gefängnisinsel Goli Otok reisen. Veras Lebensgeschichte soll endlich erzählt werden, Stück für Stück rekonstruiert und auf Film gebannt, bevor Ninas beginnende Demenz deren eigene, verdrängte Erinnerungen auslöscht. Was genau geschah damals, als Vera von der jugoslawischen Geheimpolizei unter Tito verhaftet wurde? Warum war sie bereit, ihre kleine Tochter wegzugeben und ins Lager zu gehen, anstatt sich durch ein Geständnis freizukaufen?

Sonntag, 18 Uhr. Staatstheater, Kleines Haus, Magnitorwall 18. Karten erhalten Sie hier.

Daniel Hope bei einem seiner früheren Meisterkonzerte in der Braunschweiger Stadthalle.
Daniel Hope bei einem seiner früheren Meisterkonzerte in der Braunschweiger Stadthalle. © Martin Winrich Becker

8. Meisterkonzert mit Daniel Hope

Daniel Hope präsentiert Werke von Leonard Bernstein, Duke Ellington, Kurt Weill, Aaron Copland und George Gershwin. „Was Daniel Hope beginnt, wird zum Erfolg“, schreibt das Staatstheater. „Von seinen Anfängen als hochbegabter Schüler Yehudi Menuhins über seine Zeit als Primarius des Beaux Arts Trios bis hin zu seinen aktuellen, vielschichtigen Aktivitäten als Autor, Moderator, Solist, Festival- und Ensembleleiter.“

Selbst mitten in der Pandemie sei es ihm gelungen, durch seine von arte produzierten Wohnzimmerkonzerte „Hope@Home“ und „Hope@Europe“ ein Millionenpublikum zu erreichen, zu begeistern und mit kleinen musikalischen Hoffnungsfunken zu versorgen. „Ihn nun wieder live erleben zu dürfen, gemeinsam mit seinem exzellenten Zürcher Kammerorchester und einem fein kuratierten Programm sind fantastische Aussichten!“ Dieses Mal bewähre sich Daniel Hope auch noch als Reiseführer quer durch das Land der unbegrenzten musikalischen Möglichkeiten – Stationen bei Gershwin, Bernstein und Ellington sowie Stippvisiten bei Aaron Copland und Florence Price bestimmen die Route.

Sonntag, 20 Uhr. Staatstheater, Großes Haus, Am Theater. Mehr Informationen und Tickets gibt’s hier.

Ein Blick in die Ausstellung „Brunswic 1221“ des Landesmuseums.
Ein Blick in die Ausstellung „Brunswic 1221“ des Landesmuseums. © Andreas Berger

9. Familienrallye durch die Vergangenheit

Ein Besuch in der Dauerausstellung „Bruneswic Anno 1221“ lohnt sich immer – zum Entdecken, Mitmachen und Lernen. Alle großen und vor allem kleinen Besucher erwartet eine spannende Reise in die Zeit, als Braunschweig noch Bruneswic hieß und eine der bedeutendsten Städte des Reichs war. Die Kindergruppe um die Magd Guda, die Adelige Eleonore mit Hund Cuno, den Novizen Odo und den Pagen Wilderich führt durch fünf Themenwelten: Wie wohnte man in der Braunschweiger Altstadt? Womit beschäftigten sich die Adeligen? Mit welchen Mitteln wurden die Kirchen damals errichtet? Welche Aufgaben hatte ein Ritter? Und was für Spiele kannte man im Mittelalter? Die Kinder erzählen aus der Ich-Perspektive von ihrem Leben, von ihren Aufgaben und Träumen und den Herausforderungen, die die hochmittelalterliche Gesellschaft für sie bereithielt.

Ganz neu ist jetzt ein vier Meter großer mittelalterlicher Kran mit Laufradantrieb. Außerdem: Mitmach-Stationen laden dazu ein, die Epoche mit eigenen Sinnen zu erfahren. Wie fühlt es sich an, mit Wolle oder Knochen zu arbeiten? Wie schreibt es sich mit einer Rohrfeder? Und wie schwer ist eigentlich ein Topfhelm?

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Bei einer Familienrallye kann man vieles entdecken, zum Beispiel am Sonntag, 6. Februar, von 14 bis 15.30 Uhr, St. Ulrici-Brüdern, Schützenstraße 21a. Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder (6 bis 17 Jahre) 2 Euro / plus 2 Euro. Um Anmeldung bis Freitag 17 Uhr wird gebeten.