Braunschweig. Der Parkrun hat auch in Braunschweig Fuß gefasst – 5 Kilometer Laufen für Freundschaft und Verständigung.

An diesem Samstag-Morgen ist es regnerisch im Prinzenpark, endlich mal seit Wochen, alles hatte gelechzt danach. Nur vielleicht die Läuferinnen und Läufer und das Orga-Team um Carrie Lau vom Parkrun nicht, denn diesmal ist das Rudel am Start gleich beim Löwengarten deutlich kleiner als sonst.

Parkrun – was ist das denn schon wieder? Nun, es ist eine weltweite Laufbewegung, die endlich auch in Braunschweig Fuß gefasst hat. Kosmo-athletisch gewissermaßen. Aber gewiss nicht, um nur Leistung auf Sekundenbruchteile zu bolzen. „Bei meinen bisherigen Stationen in London und Finnland habe ich das selbst erlebt. Da sind auch 90-Jährige dabei. Oder Menschen im Rollstuhl.“ Darum geht es, wie Carrie, die 29-Jährige aus Hongkong, eine Master-Studentin bei VW, uns erzählt.

Der kräftige Sommerregen hielt die Teilnehmer am Samstagmorgen nicht vom Start zum 5000-Meter-Lauf ab.
Der kräftige Sommerregen hielt die Teilnehmer am Samstagmorgen nicht vom Start zum 5000-Meter-Lauf ab. © regios24 | Stefan Lohmann

Fünf Kilometer Strecke im Prinzenpark und übers Ringgleis – es ist gleichsam ein Lauf-Pensum für internationale Freundschaft und Verständigung. Nicht ganz unwichtig in diesen Zeiten. Beim Parkrun in Braunschweig kommen sie aus Indien, Türkei, USA, Serbien, Südafrika, natürlich auch aus Deutschland – und es können noch viel, viel mehr werden. Ob’s hier regnet oder nicht. Jeden Samstagmorgen um 9 Uhr. Dito.

Carrie Lau: „Unser Laufen ist eine gute Geschichte für die Gemeinschaft.“

Denn es es geht ums Laufen, aber nicht nur. „Wir wollen uns kennenlernen, Freundschaften knüpfen – und wir wollen sprechen, sprechen, das ist wichtig“, sagt Carrie, die die Parkrun-Bewegung gemeinsam mit Nicole Ribeiro und Sarthak Gosain jetzt auch in der Löwenstadt etabliert hat. „Ich denke, dass unser Laufen eine gute Geschichte für die Gemeinschaft ist.“ Und sie wünscht sich, dass sich der Parkrun jetzt auch hier rumspricht.

Das könnte passieren. Parkrun – das ist zunächst einmal eine internationale Non-Profit-Organisation, die in 23 Ländern solche kostenlosen Läufe veranstaltet. In Deutschland begann es ab 2017 in Hannover, Leipzig, Mannheim.

Ihr Newsletter für Braunschweig & Region

Kostenlosen Newsletter bestellen und täglich das Neueste aus der Region im Postfach lesen.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Samstag, 9 Uhr, bei jedem Wetter. Jeder und jede willkommen. Vom Kleinkind im Kinderwagen bis zum Rentner. So ist das weltweit beim Parkrun, ob in London, Johannesburg, Tokio oder Kopenhagen. Schon seit Mai auch in Braunschweig, bis jetzt regelmäßig so 25 bis 50 Teilnehmer pro Woche. 20 Nationalitäten haben sie dabei schon gezählt. So wird der Prinzenpark zur Parkrun-Convention. Vielfalt gleichsam als Braunschweiger Trainingsrunde. Bitte auch inklusiv, wünscht sich Carrie.

Fünf Kilometer durch den Prinzenpark und übers Ringgleis – und hinterher geht’s auf einen Kaffee oder zum Frühstück

Viele dabei, die studieren. Aber nicht nur. Jüngere, Ältere, voll fit oder ein bisschen weniger. Das ist nicht entscheidend. Ebenso wenig wie die Laufzeit über die 5000-Meter-Strecke, immerhin kriegt seine Zeit, wer sich auf der Homepage registriert hat. Man kann auch gehen. Ganz hinten aus dem Orga-Team immer ein Schlussläufer, denn keiner darf verloren gehen. Hinterher geht’s auf einen Kaffee oder ein Frühstück in der Kastanienallee.

Alle finishen heute beim Parkrun, das ist sogar doppeldeutig im besten Sinne. Auf die Zeit kommt’s nicht an, halbe Stunde, dreiviertel Stunde, wie auch immer.

„Wir lernen uns näher kennen, sprechen miteinander, ja, verbessern auch unsere Sprachkenntnisse. Und gesünder wirst du auch beim Laufen“, sagt Carrie Lau noch. Der Parkrun ist auch auf freiwillige Helfer angewiesen – von Zeitnehmern bis hin zu Streckenposten, schließlich muss das alles seine Ordnung haben. Bitte melden!

Alle Informationen: www.parkrun.com.de/prinzenpark