Braunschweig. Arbeitsausschuss Innenstadt meldet sich zu Wort: Die City muss auch mit Autos erreichbar bleiben.

Der Arbeitsausschuss Innenstadt (AAI) steht dem Vorhaben des Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Casparistraße zeitweise zur Fußgängerzone umzufunktionieren, kritisch gegenüber. „Die Braunschweiger Innenstadt lebt von ihrem Mix aus Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen“, heißt es vom Vorsitzenden Olaf Jaeschke in einer Pressemitteilung.

Innenstadt-Kaufleute: Nicht alles, was gut gemeint ist, wird auch gut angenommen

„Natürlich brauchen wir auch Plätze mit einer hohen Aufenthaltsqualität. In der Nähe der Casparistraße gibt es wie in anderen Bereichen der Innenstadt solche autofreien Plätze wie den Burgplatz oder den Hagenmarkt, die Fußgängerzone ist ums Eck“, so Jaeschke. Am Beispiel des aufwendig umgestalteten Ägidienmarktes habe man aber aber auch gesehen, „dass es keine Lösung ist, Bereiche für Fußgänger mit zahlreichen Sitzgelegenheiten zu schaffen, die dann nicht genutzt werden“.

Zuletzt hatte unsere Zeitung über Streit über die Zukunft der Casparistraße berichtet. Dabei war auch im Zoff um eine Beteiligung am „Parking-Day“, der parkende Autos kurzzeitig verbannt, deutlich geworden, dass der VCD am Ziel festhalte, Autos aus der Casparistraße zu verbannen. Die Stadt Braunschweig betont, bevor nicht die Lösung für die Gestaltung des Hagenmarkts festehe, könne auch nicht über die Zukunft der Casparistraße entschieden werden.

Und so steigt eine Aktion zum Parking-Day am Samstag, 16. September, nicht dort, sondern auf dem Fritz-Bauer-Platz.

Olaf Jaeschke: „In der Casparistraße lebt man davon, auch mit dem Auto erreichbar zu sein“

Bei der Umgestaltung von Straßen und Plätzen brauche es Augenmaß, so der AAI, damit diese auch eine realistische Nutzungsperspektive hätten. Sonst könne aus einer Umgestaltung schnell eine Abwertung werden. Jaeschke: „Gerade in Randlagen wie der Casparistraße ist es wichtig, dass Geschäfte, Imbisse, Konditoreien, Ärzte und Dienstleister mit verschiedenen Verkehrsmitteln erreichbar sind – dazu zählt auch das Auto.“

In der Casparistraße lebe man davon, auch mit dem Auto erreichbar zu sein. So gehe es um Warentransport, Kundenbeziehungen und mehr. Auch mit Blick auf ältere Menschen und solche mit Mobilitätseinschränkungen könne man nicht nur aufs Fahrrad setzen. Die Innenstadt müsse für alle alle erreichbar bleiben, so das Credo der Interessenvertretung der Innenstadt-Kaufleute.

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Verkehrsmittel gegeneinander auszuspielen, sei der falsche Weg. Man setze sich „für ein Miteinander aller Mobilitätsformen ein, auch für zusätzliche Fahrradständer und -routen“ Dazu gebe es zwischen AAI, Oberbürgermeister und Stadtverwaltung einen guten Dialog. red.