Gifhorn. Staatsschutz-Experte Andreas Ostwaldt berichtet in der BBS I zum Thema Rechtsextremismus.

Alle bekloppt, alle mit Glatze? Nein, dieses Bild von Rechtsradikalen stimmt nicht, erklärte Andreas Ostwaldt vom Staatsschutz aus Hannover den Schülern der BBS I am Donnerstag. Rechtsextremisten seien durchaus kreativ und strukturiert, wenn es um die Verfolgung ihrer Ziele gehe. Verabredeten sich früher Kameradschaften zur Demo, so laufe heute vieles über das Internet. „Und sie kommen auch subtil daher.“

Ostwaldt brachte Beispiele aus der Mode, Musik und Symbolik, mit denen Rechtsextremisten versuchen, präsent zu ein oder neue Mitglieder zu rekrutieren. Selbst hinter so harmlos klingenden CD-Titeln wie „Jugendgedanken“ verberge sich rechtsextremistisches Gedankengut. Strategien wie Muslimfeindlichkeit würden mit martialischen Bildern untermalt. Und der Weg der eingefangenen Gesinnungsgenossen führt nicht selten zu strafbaren Handlungen. Ostwaldt sprach über rechtsradikale Gruppen und Straftaten bis hin zum Mord. Im Anschluss gaben zwei Gifhorner Staatsschützer Tipps, wie man Anzeigen aufgibt, sollten rechtsradikale Tendenzen bei Kindern oder Jugendlichen sowie deren Eltern erkennbar werden. „Wir sind Ansprechpartner für Multiplikatoren, Erzieher und Auszubildende zu Erziehenden oder Sozialassistenten, was das Thema angeht“, erklärte Yvonne Bünger-Ernstson, Abteilungsleiterin an den BBS I. „Die Schüler sind bereits in Kindertagesstätten oder anderen Einrichtungen und werden so geschult, rechtsradikale Signale bei Kindern und Eltern erkennen zu können.“