Müden. Im zehnten Jahr nach der Fertigstellung sind bereits 22 Nester besetzt. NABU Meinersen hofft, dass die Tiere noch weitere Nester dazu bauen.

Zum Schutz der Schwalben ist der NABU Samtgemeinde Meinersen im Jahr 2013 ein ungewöhnlichen Weg gegangen. „Für die Schwalben wird es immer schwieriger Stellen für ihre Nester zu finden. Scheunen, Kuhställe, Schweineställe oder Dachvorstände sind entweder nicht mehr vorhanden oder die Schwalben sind nicht willkommen. Die Verschmutzung ist oft der Grund, dass sie verscheucht oder gar die Nester abgeschlagen werden“, sagt Eduard Lehmann, Mitglied der NABU Gruppe Samtgemeinde Meinersen.

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Deshalb hat der NABU in Müden (Aller) im Jahr 2013 ein Schwalbenhaus in Eigenleistung mit finanzieller Unterstützung der Bingo Umweltstiftung hergestellt und einen Grundstückseigentümer gefunden, der Schwalben willkommen heißt. Dort wurde das Schwalbenhotel mit 32 Nestern mitten im Dorf an der alten Post aufgestellt.

Dieses Jahr sind 22 von 32 Kunstnestern belegt

Mehlschwalben nahmen im Folgejahr die erste Wohnung in Beschlag und die ersten Jungen wurden in einem künstlichen Nest flügge. In diesem Jahr sind schon 22 Kunstnester besetzt und die 88 Jungen rufen kräftig nach Futter und dementsprechend ist dort ein reger Schwalben-Flugbetrieb, heißt es in einer Pressemitteilung des NABU.

In den nächsten Jahren sollen alle 32 Nester im Müdener Schwalbenhotel besetzt sein.
In den nächsten Jahren sollen alle 32 Nester im Müdener Schwalbenhotel besetzt sein. © NABU Samtgemeinde Meinersen | NABU Samtgemeinde Meinersen

NABU stellt künstliche Schwalbenpfützen her

Nach dem Motto „Aller Anfang ist schwer“ ließ sich der NABU Gruppe Meinersen nicht beirren, sondern arbeitete daran die Rahmenbedingungen für die Schwalben zu verbessern. Durch die vielen versiegelten Flächen fehlt den Schwalben das Baumaterial oder es ist schwieriger zu beschaffen. Die Idee künstliche Schwalbenpfützen zu schaffen wurde in die Tat umgesetzt. Es wurden Kunststoffschalen beschafft und mit Lehm und Wasser aufgefüllt. Diese Schwalbenbadewanne wurde sofort angenommen und nicht nur von Schwalben aus dem Schwalbenhotel, teilt der NABU mit.

Der NABU Gruppe Samtgemeinde Meinersen ist überzeugt, dass es nur wenige Jahre dauert, bis die 32 Nester vollbelegt sein werden und eventuell bauen die Schwalben wie früher weitere Nester dazu. Der NABU wird auch in Zukunft das Schwalbenhotel pflegen und betreuen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Wir hoffen, dass die Schwalben in den nächsten Jahrzehnten genauso zum Dorfbild dazugehören werden, wie es für viele Generationen vor uns ganz selbstverständlich war und die Menschen sich weiterhin über diese Flugkünstler freuen können“, so Lehmann.