Als Redakteure kommen wir für gewöhnlich mit vielen Menschen zusammen und müssen mit ihnen sprechen – auch zu Corona-Zeiten. Dabei merke ich zurzeit, welche Probleme es manchen Gesprächspartnern bereitet, den Sicherheitsabstand zu bewahren. Häufig gehe ich einen Schritt zurück – und schon rückt mein Gegenüber nach. Selbst wenn man es anspricht, ist die Vorsicht nach wenigen Sätzen wieder vergessen. „Darf ich mal Ihren Stift haben? Dann schreibe ich Ihnen meinen Namen auf und brauche ihn nicht buchstabieren.“ Bitte, liebe Interviewpartner, seien Sie mir nicht böse, wenn ich es doch lieber Zeichen für Zeichen gesagt bekommen möchte. Wie viel Abstand ist genug? Nicht jeder hat ja einen eingebauten Zollstockblick, um 1,50 Meter abschätzen zu können. Man bräuchte schon drei ausgestreckte Arme, um die Mindestdistanz zu bewahren. Ich gebe Ihnen mal einen Tipp: Stellen Sie sich einfach vor, bei Ihren Gegenüber – und erst recht bei uns Journalisten! – handele es sich um bissige Hunde! Ich denke, Ihr Instinkt sollte Sie dann schon richtig leiten.