Gifhorn. Sie soll von Braunschweig nach Wolfsburg zum Volkswagen-Werk und auch durch den Landkreis Gifhorn führen.

Mit der Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geowissenschaften (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld geht das für Niedersachsen derzeit wichtigste Neubauprojekt im Bereich Gasinfrastruktur in die nächste Phase. Neben den Trägern öffentlicher Belange haben auch Bürger in den kommenden Monaten die Gelegenheit, sich ein Bild vom Vorhaben zu machen. Ab Anfang März beginnt die Genehmigungsbehörde mit der Auslegung der Antragsunterlagen in den vom Pipelinebau berührten Gemeinden.

Die von Gasunie geplante rund 33 Kilometer lange Erdgastransportleitung zwischen der Gasunie-Station Walle bei Braunschweig und Wolfsburg, die auch durch die Samtgemeinden Papenteich und Isenbüttel im Landkreis Gifhorn führen soll, soll überwiegend parallel zu einer bereits bestehenden Pipeline verlaufen. Sie schafft bei der Realisierung die Voraussetzung dafür, dass der VW-Konzern seine beiden Steinkohle-Kraftwerke am Standort Wolfsburg auf den CO2-ärmeren Energieträger Erdgas umstellen kann. Die Kraftwerke leisten darüber hinauseinen wichtigen Beitrag für die öffentliche Energieversorgung der Stadt Wolfsburg. Insgesamt führt das Projekt zu einer deutlichen Einsparung von CO2 und stellt so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Die ersten Bautätigkeiten wie Kampfmittelsondierungen und archäologische Voruntersuchungen beginnen auf einzelnen Flächen bereits in diesem Jahr. Der eigentliche Pipelinebau ist dann ab Frühjahr nächsten Jahres vorgesehen. Den Planfeststellungsbeschluss, der die genehmigungsrechtlichen Bestimmungen für den Bau enthält, erwartet Gasunie für Februar 2021. In den Unterlagen für den Planfeststellungsantrag, den Gasunie jetzt eingereicht hat, sind alle Flächenabschnitte für den Leitungsbau detailliertaufgeführt. Die konkreten Eingriffe in Natur und Landschaft werden dargestellt, ebenso die sich aus den Baumaßnahmen ergebenden Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter, wie etwa Mensch oder Natur.

„Baumaßnahmen im Bereich der Energieinfrastruktur lassen sich nur im engen Dialog mit Bürgern erfolgreich umsetzen. Vor diesem Hintergrund haben wir in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Gespräche mit betroffenen Bürgern, Gemeinden sowie Behörden geführt und Informationsveranstaltungen durchgeführt“, so Gasunie-Projektleiter Alexander Maus. Zudem ist das Neubauprojekt Beleg dafür, dass eine leistungsfähige Gasinfrastruktur zukünftig eine wichtige Rolle bei der Umstellung Deutschlands auf eine CO2-arme Energieversorgung spielen wird.

Das Projekt ist Bestandteil des „Netzentwicklungsplans Gas 2018 – 2028“, den die Bundesnetzagentur genehmigt hat. Aus energiewirtschaftlichen Gründen führt Gasunie die jetzt gestartete Planfeststellung in zwei getrennten Verfahren durch.