Königslutter. Ein Umzug des Gymnasiums am Bötschenberg nach Königslutter würde örtlichen Schülern erheblichen Zeitgewinn bringen, finden Umzugs-Befürworter.

In der Diskussion um die von der Kreisverwaltung angedachte Verlagerung des Helmstedter Gymnasiums am Bötschenberg (GaBö) an den Standort Königslutter beziehen nun aus der Domstadt die Leitung der Driebe-Grundschule und deren Elternrat Stellung. Ebenso wie die Königslutteraner Stadtverwaltung und der Stadtrat sprechen sich auch die Grundschulleitung und der Grundschul-Elternrat für die Schaffung eines gymnasialen Angebotes in der 15 000 Einwohner zählenden Stadt am Elm aus.

Der Driebe-Elternrat argumentiert unter anderem mit einem Zugewinn an freier Zeit für die betroffenen Schüler – bis zu zwei Stunden täglich -- durch den Wegfall der Fahrten zu den Gymnasialstandorten in Helmstedt, Schöningen oder Braunschweig. „Dadurch können die Kinder stärker am außerschulischen Gemeinschaftsleben oder am örtlichen Vereinsleben teilhaben“, erklärt der Elternrat in einer schriftlichen Stellungnahme, die unserer Redaktion vorliegt.

Zudem biete der Schulstandort Königslutter kurze Wege und ein umfangreiches Angebot an Sportanlagen, die für das GaBö als Gymnasium mit dem Schwerpunkt Sport von Vorteil wären. Für Driebe-Schulleiterin Andrea Ruppert böte eine Verlagerung des Gabö an den Standort Königslutter gleich mehrere Vorteile – für alle Beteiligten. „Die schon bestehende Kooperation könnte durch einen Umzug zum Vorteil der Schüler noch intensiver gestaltet werden. Dies würde den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium erleichtern und verbessern. Zudem könnte sich das GaBö in Königslutter deutlich besser entwickeln als es bisher die Rahmenbedingungen in Helmstedt zulassen“, stellt Ruppert fest.

Insbesondere die derzeit festgeschriebene Zweizügigkeit sei ein Hemmnis, das schulische Angebot auszubauen. „Die Zweizügigkeit sollte bei einem Umzug nach Königslutter natürlich aufgehoben werden. Ebenso sollten die Eltern eine freie Wahl haben, zu welchem der drei Gymnasien im Kreisgebiet sie ihre Kinder schicken wollen“, fordert Ruppert.

Das von den Umzugsgegnern angeführte Argument, dass bei einer Umsiedlung des GaBö dessen spezieller Geist und dadurch auch die auch von Ruppert gelobte Unterrichtsqualität leide, lässt die Driebe-Schulleiterin nicht gelten. „Die Schule hat ein hervorragendes Konzept, das tief im Schulleben verankert ist und von allen Beteiligten getragen wird. Das alles würde bei einem Umzug nicht verloren gehen“, behauptet Ruppert.

Ein weiterer Vorteil aus ihrer Sicht wäre eine Verbesserung der Durchlässigkeit bei Wechseln von der Haupt- oder Realschule auf das Gymnasium. „Das GaBö soll in den Standort der Lutteraner Haupt- und Realschule integriert werden. Damit wären für einen Wechsel der Schulform ideale Voraussetzungen gegeben“, urteilte Ruppert. Da der Landkreis ohnehin in die Sanierung des GaBö investieren müsse, wäre es aus Sicht von Ruppert sinnvoller, Geld in Neubauten am Standort Königslutter zu stecken.

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„Vor allem muss nun aber schnell eine Entscheidung beim Landkreis getroffen werden. Eine anhaltende Diskussion wird sich insbesondere für das GaBö negativ auswirken“, betonte die Grundschul-Leiterin.