Helmstedt. Spätestens nach der Urlaubszeit erwartet man steigende Corona-Infektionszahlen. Schon jetzt liegen sie deutlich über denen des Sommers 2021.

Alles spreche dafür, dass die Corona-Sommerwelle schon angerollt ist. Das schreibt Dr. Burkhard Nolte vom Landkreis Helmstedt auf eine Anfrage unserer Zeitung. Auch hier steigen die Infektionszahlen wieder deutlich an. Spätestens nach der Haupturlaubszeit, davon geht Nolte aus, werden die Zahlen weiter deutlich anziehen.

Bereits jetzt habe man eine Situation, die nicht mit der im Sommer 2021 zu vergleichen sei. Aber: Beim Landkreis Helmstedt sieht man sich aktuell noch gut aufgestellt. Und in der Helios St. Marienberg Klinik ist man laut Klinikgeschäftsführer Matthias Hahn auf eine weitere Corona-Welle vorbereitet.

Seine Prognose stützt Burkhard Nolte auf Zahlen: In der 23. Kalenderwoche (6. bis 12. Juni) wurden dem Gesundheitsamt des Landkreises demnach im Durchschnitt täglich 65 Neuinfektionen gemeldet. Eine Woche später, in der Kalenderwoche 24., lag dieser Durchschnitt bereits bei 82 gemeldeten Neuinfektionen pro Tag. Und in der laufenden Woche stiegen diese Zahl am Montag auf 122 und am Dienstag (Stand 15.40 Uhr) schon auf 142 Meldungen.

„Die Anzahl der Todesfälle ist demgegenüber vergleichsweise gering. Im Juni gab es bisher zum Glück nur einen Todesfall“, so Nolte. Im Vergleich zum Juni 2021 sind das drastische Zahlen. Null bis vier Infektionen pro Tag zählte das Gesundheitsamt zu jener Zeit. „Deutlich mehr Infektionen gab es erst ab November 2021“, führt Nolte aus. Immerhin: Auf der Intensivstation der Helios St. Marienberg Klinik in Helmstedt liegt aktuell kein Covid-19-positiver Mensch. Acht Erkrankte werden laut Matthias Hahn (Stand: 21. Juni) auf der Corona-Station behandelt. Der gleichbleibenden Zahlen wegen bestehe die Isolierstation weiterhin.

Kreis Helmstedt erwartet mit Ende der Urlaubszeit die echte Corona-Sommerwelle

Burkhard Nolte erwartet die echte Sommerwelle mit dem Ende der Haupturlaubszeit. Noch sei man unter den gegebenen Umständen und den zur Verfügung stehenden Mitteln gut vorbereitet, schreibt er und bezieht das auf Personal und den Maßnahmenkatalog, wie etwa das Anordnen von Quarantänen.

Allerdings beobachte man angesichts steigender Zahlen sehr genau, was aus dem Bundesgesundheitsministerium und dem Niedersächsischen Sozialministerium an rechtlichen Vorgaben zum Infektionsschutz kommt. Diese werde man dann auch im Landkreis zügig umsetzen, etwa eine erneute Maskenpflicht. Im Kontext dazu will der Landkreis Helmstedt das Corona-Team unter dem Dach des Gesundheitsamts wieder personell aufstocken. In seiner Mail verzichtet Nolte auf Begriffe wie Kontaktverbote oder gar Lockdown.

Schutzmaßnahmen im Helios-Klinikum Helmstedt sind so hoch wie im vergangenen Jahr

Im Krankenhaus hat sich seit dem letzten Jahr am Aufwand in Sachen Schutzmaßnahmen nichts geändert, wie Matthias Hahn schreibt. „Das pflegerische und medizinische Personal trägt umfassende Schutzausrüstung und es besteht ein erhöhter Aufwand der Reinigungsmaßnahmen“, so der Klinikgeschäftsführer. Die Bettenkapazität sei ausreichend und könne jederzeit aufgestockt werden. Insgesamt stellt er aber fest, dass die Zahl der Menschen, die wegen der vorherrschenden Omikron-Variante im Krankenhaus behandelt werden müssen, deutlich geringer ausfällt als bei den vorherigen Varianten.

Im Landkreis Helmstedt erwartet man derweil gespannt das Gutachten des Corona-Sachverständigenrates. „Vermutlich werden bei weiterhin steigenden Infektionszahlen wieder weitergehende als die derzeit bestehenden Maßnahmen zum Infektionsschutz Einzug halten“, so Burkhard Nolte.

Helmstedt: DRK hält weiterhin Corona-Tests bereit

Mitunter könnten die Entscheidungen der gefühlten Notwendigkeit widersprechen, etwa die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Diskussion gestellte Einschränkung der kostenlosen Bürgertests. Mark-Henry Spindler, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Helmstedt, sieht das sehr kritisch: „Wir halten natürlich weiterhin Test bereit“, so Spindler. Weil diese dann aber kostenpflichtig seien, werde die Nachfrage sinken. Steigende Zahlen und das Streichen kostenloser Tests passen nicht zusammen.

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Eine wichtige Maßnahme gegen eine anrollende Welle sei nach wie vor die Corona-Schutzimpfung. Doch die Zahlen sind, so Spindler, lange nicht mehr mit denen aus dem vergangenen Jahr vergleichbar. „In der Kalenderwoche 23 vom 6. bis 12. Juni haben wir 119 Menschen geimpft. In KW 24 waren es 139. Mehrheitlich geht es um die vierte Impfung“, erklärte Spindler, und weiter. „Wir unterbreiten den Menschen weiterhin auch mit mobilen Impfteams ein Impfangebot.“

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