Helmstedt. Die Verwaltung testet eine neu entwickelte Maschine aus. Sie soll Wildkraut nachhaltiger entfernen. Wie sie funktioniert und wie die Erfahrungen sind.

Unkraut jäten dürfte zu den unbeliebteren Erfahrungen im Leben der meisten Menschen gehören: Vor allem für all jene, die dabei auf schiere Muskelkraft setzen. Nicht nur für private Grundstückseigentümer, auch für die Stadt Helmstedt ist die „Beseitigung von Wildwuchs“, wie es formell heißt, eine wiederkehrende Aufgabe. Und eine, die vom Umfang her stetig wächst, wie die Stadt in feinem Wortspiel in einer Pressemitteilung erklärt.

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„Bisher beseitigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Wildkraut auf Verkehrsinseln, Plätzen und Gehwegen vor städtischen Grundstücken mechanisch und dies vornehmlich mit Motorsensen mit Faden und Stahlbürsten sowie in den vergangenen Jahren auch mit Heißwasser“, heißt es aus der Verwaltung. Klingt anstrengend: Und deshalb probierte es die Stadt in der vergangenen Woche erstmals mit einem neuen, motorisierten und elektrifizierten Verfahren.

Unkraut vernichten mit Strom: Elektroden aus Edelstahl passen sich Oberfläche an

„Die alternative Wildkrautbekämpfungsmethode basierend auf Strom wirkt bis in die Wurzelspitzen“, wird dazu der städtische Betriebshofleiter Guido Kuschenek zitiert. Demnach setzt die Stadt nun auf eine Maschine, die von einer Fachfirma in Nordrhein-Westfalen speziell für den Einsatz durch Kommunen entwickelt wurde. Der Applikator der Maschine ist demnach mit flexiblen Elektroden aus Edelstahl ausgestattet und passt sich jeder Oberfläche an. Dadurch arbeite er „relativ präzise, ob auf Pflastersteinen, Schotter oder Erde.“

„Im Vergleich zur mechanischen oder thermischen Wildkrautbekämpfung wird der Untergrund durch den Wildkrautmeister nicht aufgewirbelt und auch der Sand in den Fugen von Pflasterbelägen bleibt unversehrt“, teilt die Verwaltung mit. Anders als bei Motorsensen mit Faden bleibe auch keine Mikroplastik durch Abrieb der Mähfäden zurück. „Die zerstörten Pflanzen bleiben an Ort und Stelle, wodurch neue Samen kein günstiges Saatbett zum Keimen haben. Entgegen der Behandlung mit Heißwasser bleibt auch kein Wasser zurück, welches Wildkrautsamen zum Keimen anregt.“

Drei weitere Erprobungstermine soll es in diesem Jahr noch im Stadtgebiet geben. „Wir hoffen, dass dieses Verfahren mittelfristig eine deutlich nachhaltigere Wirkung zeigt als die bisherigen Verfahren“, so Betriebshofleiter Kuschenek.