Schöningen. Die EU-Förderung wird für energetische Optimierung überwiesen. Photovoltaik- und Kleinwindkraftanlagen ergänzen sich, liefern erneuerbaren Strom.

Das Forschungsmuseum Schöningen erhält 700.000 Euro für die energetische Optimierung. Einen entsprechenden Antrag zur effizienteren Nutzung und regenerativen Gewinnung von Strom für das Museum hatten die Stadt Schöningen und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege gemeinsam mit der TU Braunschweig beim Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gestellt, so die Mitteilung.

Weltsensation und gleichzeitig eine große Herausforderung

Und weiter: 300.000 Jahre alte Holzspeere – Weltsensation und gleichzeitig eine große Herausforderung für die Konservierungsexperten des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege (NLD), vor allem, wenn sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und dadurch den schädlichen Einflüssen der Außenwelt ausgesetzt sind. Insbesondere die hohen Energiekosten durch die klimatischen Anforderungen der prominenten Exponate seien seit Eröffnung des Museums am Originalfundort immer ein Problem gewesen.

Jetzt die Lösung gefunden

„Unter der Federführung des NLD wurde seit dem Übergang des Betriebs von der Paläon GmbH auf das Land Niedersachsen im Juli 2019 nach einer Lösung gesucht – und nun gefunden“, wird NLD-Präsidentin Christina Krafczyk zitiert. „Neben einer Optimierung der Vitrinen und ihrer Anpassung an die moderne Klimatechnik, dem Austausch der Beleuchtung mit energiesparenden, dimmbaren LEDs und der Integration vernetzter Klimageräte, durch die eine Optimierung der Laufzeiten erreicht wird, wird künftig bis zu 50 Prozent des Strombedarfs regenerativ aus einer Kombination von Sonnen- und Windenergie erzeugt.“

Die neue Art der Stromgewinnung war Teil einer Ausschusssitzung – Dort wurde auch über den Aldi-Neubau gesprochen.

Überregionale Strahlkraft

Das Gebäude des Forschungsmuseums gewinne mit der Optimierung der energetischen Versorgung einmal mehr an Innovation und beispielgebendem Charakter mit überregionaler Strahlkraft, so Bürgermeister Malte Schneider.

Emissionen reduzieren

Photovoltaik- und Kleinwindkraftanlagen ergänzen sich gegenseitig und liefern erneuerbaren Strom, so die Mitteilung. Ziel ist es, die CO2-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig ein hohes Maß an Eigennutzungsgrad und Flächeneffizienz zu erreichen.

Verschiedene Geldquellen

Die Mittel kommen zur Hälfte vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und zu je einem Viertel von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aus dem Programm zur Ertüchtigung von Museen mit national herausragendem Kulturgut sowie vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Konzessionsabgabe aus Spielbankmitteln).

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Ein Paradigmenwechsel

„Direkt vor der Kulisse des riesigen, schon 2016 aufgegebenen Braunkohletagebaus, in dem die Speere entdeckt wurden, wird die Energiewende hin zu Strom aus erneuerbaren Quellen unmittelbar erfahrbar“, wird der niedersächsische Kulturminister Björn Thümler zitiert. Die Kombination aus Photovoltaik und zwei kleinen Windkraftanlagen zeige den Paradigmenwechsel.

Sonderausstellung folgt

An einem Ort, an dem einer der ersten Nachweise der Beherrschung des Feuers durch den Menschen gelungen sei, werde deutlich, wie mit einfachen Lösungen Energie dezentral und bedarfsgerecht für einen speziellen Zweck gewonnen werden könne. Dieser richtungsweisende Prozess werde als Schlüsselthema der Region in einer Sonderausstellung im Forschungsmuseum thematisiert werden. Dazu werde eine enge Zusammenarbeit mit Umweltverbänden und der Industrie im Braunschweiger Land angestrebt.

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