Bad Sachsa. Die Schätze aus Südniedersachsen - virtuell an einem Ort vereint und abrufbar: Kein Traum, ein Ziel und Bad Sachsa ist ein Teil davon.

Kaffee und Zuckerkuchen gab es bereits zum Start in Bad Sachsa, jetzt erfolgte die Unterschrift für eine besondere Kooperation im Südharz. Worum es geht? Das Wintersport- und Heimatmuseum bereitet - dank finanzieller und vor allem fachlicher Unterstützung - seinen Neustart vor, denn spätestens im Jahr 2028 muss man aus dem jetzigen Standort ausgezogen sein. Doch nicht nur das: Im Südharz wird man Teil von etwas wahrhaft Große, einem virtuellen Zentraldepot von Museen aus dreieinhalb Landkreisen in Südniedersachsen und dem Harz. Möglich macht dies das Projekt „SAVe - Sammlungen und Archive im Verbund erschließen“ vom Landschaftsverband Südniedersachsen.

Museen im Südharz finden sich im Wandel

„Die Museumslandschaft ist im Wandel und auch bei uns. Wir müssen bis 2028 aus dem aktuellen Gebäude ausgezogen sein und bis dahin eine andere Lösung finden, wie auch eine neue Konzeption“, erklärt Ralph Boehm, Vorsitzender des Fördervereins des Museums. Insofern biete gerade die Option, mit dem Projekt die Chance, den eigenen Bestand zu katalogisieren, aber auch zu überarbeiten. Konkret könne man auch schauen, was repariert, verkauft, oder abgegeben werden könne. Vor allem freut sich Boehm darauf, auf die Expertise bzw. Beratung der Experten zurückgreifen könne. „Wir werden dadurch auch Kosten sparen.“ Dass man ein neues Museum aufstellen könne, sei aus seiner Sicht kein Problem - auch da man in der jüngsten Zeit seinen Mitgliederbestand verdoppelt habe - und dieser sich auch aktiv einbringe.

„Sie sind in Bad Sachsa bei der Erfassung und Digitalisierung der Exponate schon extrem weit“

Dr. Christian Riemenschneider

Gerade für Bad Sachsas Bürgermeister Daniel Quade ein wichtiger Aspekt. Er untermauerte, dass das Museum einen neuen Platz erhalten werde, aber auch dass man dank des Projektes das Wissen für weitere Generationen konserviere bzw. erhalte. Man arbeite in Bad Sachsa gerade auch bei verschiedenen Museen, sei es dem Grenzlandmuseum oder dem Märchengrund, an einer neuen Ausrichtung.

Freuen sich über die Kooperation für ein neues, virtuelles Museum in Bad Sachsa: Bürgermeister Daniel Quade, die Vertreter des Wintersport- und Heimatmuseums sowie die Verantwortlichen des Landschaftsverbands Südniedersachsen. 
Freuen sich über die Kooperation für ein neues, virtuelles Museum in Bad Sachsa: Bürgermeister Daniel Quade, die Vertreter des Wintersport- und Heimatmuseums sowie die Verantwortlichen des Landschaftsverbands Südniedersachsen.  © FMN | Thorsten Berthold

Beim Landschaftsverband sieht man es auch, denn Bad Sachsa habe einen immensen Vorteil. „Sie sind bei der Erfassung und Digitalisierung der Exponate schon extrem weit“, betont Dr. Christian Riemenschneider, der gemeinsam mit Museumsberaterin Charlotte Kalla das Projekt betreut. Insofern könne man noch mehr in der Beratung und Vernetzung beim Projekt agieren, aber auch bei der Fokussierung der Sammlung im Südharz mit dem Schwerpunkt Wintersport und den Werkstätten aus der Region.

Was sind die Ziele vom Projekt „SAVe“?

  • Die kulturgeschichtlichen Schätze der Museen in Südniedersachsen sollen erfasst, bewahrt und virtuell zugänglich gemacht werden.
  • In Zusammenarbeit mit der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliothekenverbunds soll ein gemeinsames Objektportal, ähnlich dem Sammlungsportal der Universität Göttingen, entstehen
  • Den Museen soll dadurch die Zusammenarbeit erleichtert, die Notfallvorsorge verbessert, Objekte für die Forschung zugänglich gemacht und ausgewählte Objekte der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Wie sieht die Arbeit aus?

  • Zum Start wird eine Bestandsaufnahme der Situation in den Magazinen der zwölf kooperierenden Museen durchgeführt.
  •  Je nach Ausgangslage, Machbarkeit und Bedürfnissen werden dann für jedes Museum Maßnahmen zur Dokumentation und Erhaltung der Objekte entwickelt und durchgeführt.

Welche Museen sind beteiligt?

  • Städtisches Museum Hann.Münden, Heimatmuseum Duderstadt, Historische Sammlung Groß Schneen, Heimatmuseum Northeim, Stadtmuseum Bad Gandersheim, Museum Uslar, Museum im Ritterhaus Osterode, Wintersport- und Heimatmuseum Bad Sachsa, Sammlungen im Weserrenaissanceschloss Bevern, Sammlung der Stadt Holzminden, Oberharzer Bergwerksmuseum Clausthal-Zellerfeld, Städtisches Museum Seesen

Wie wird das Projekt finanziert?

  • SAVe wird gefördert von der Europäischen Union und dem Land Niedersachsen und den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden.
  • Es hat ein Gesamtbudget von 412.650 Euro, das bedeutet bis zu 35.000 Euro pro Museum.

Wie lange läuft das Projekt?

  • Das Projekt ist am 1. Januar 2024 gestartet und soll am 15. Juli 2026 enden.

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