„Corona bedroht die Gleichberechtigung? Das ist ein bisschen kurz gesprungen.“

Ist doch reichlich bizarr, wie ein fieses Multiorganvirus einerseits so lebens- und existenzbedrohend sein kann und andererseits vermag, uns aus einem tiefen Dornröschenschlaf zu küssen. Plötzlich fällt jedem halbwegs wachen Geist wie Schuppen von den Augen, was lange offensichtlich war. Nur mal so ein paar Beispiele:

Öfter mal die Pfoten waschen = kann nicht schaden;

in die Armbeuge niesen = hätte man von selbst drauf kommen können;

Kreuzfahrten und Großraumbüros = infektiologisch betrachtet, großer Quark;

Vertrauen in den Markt = besser als Hamsterkäufe;

Aber: Geiz ist geil beim Fleischkonsum = ich glaube, mein Schwein pfeift;

systemrelevante Berufe = oft schlecht entlohnt und daher selten von Männern ausgeübt;

wer wenig verdient, fährt in der Krise seine Lohnarbeit runter, um die Kinderbetreuung zu stemmen = Potzblitz, wer hätte das gedacht?!

Corona bedroht die Gleichberechtigung = bisschen kurz gesprungen!

Sagen wir mal so: Die Seuche macht sichtbar, was gar nicht gut funktioniert. Jetzt bloß nicht wieder einpennen: Packen wir’s an!