Hannover. Etwa 400 niedersächsische Finanzbeamte sollen die Gesundheitsämter des Landes unterstützen. Auch Bundeswehrsoldaten helfen dort schon aus.

Zusätzlich zu Bundeswehr-Soldaten unterstützen bald auch Finanzbeamte ihre Kollegen in den Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung von Kontakten Corona-Infizierter in Niedersachsen. Dies kündigte Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Haz) am Dienstag an. Damit soll den Gesundheitsbehörden geholfen werden, die wegen der stark gestiegenen Neuinfektionen mit dem Covid-19-Erreger vielerorts am Limit sind.

Nach Angaben des Landesamts für Steuern sollen rund 400 der 13.000 niedersächsischen Finanzbeamten zur Kontaktverfolgung eingesetzt werden. Insgesamt will das Land 1400 Beamte in Städte und Gemeinden schicken – vorerst bis Ende Januar. Oft hilft schon die Bundeswehr.

Gesundheitsämter in Niedersachsen sind wegen der Corona-Krise an der Belastungsgrenze

Viele Gesundheitsämter in Niedersachsen arbeiten laut dem Hauptgeschäftsführer des Landkreistages, Hubert Meyer, bei der Bewältigung der Corona-Krise an der Belastungsgrenze und brauchen weiter dringend personelle Hilfe. Teams von Hilfsorganisationen seien genauso notwendig wie die Zuweisung von Landespersonal, sagte Meyer jüngst der Deutschen Presse-Agentur. Besonders schwer ist derzeit etwa der Landkreis Cloppenburg betroffen. Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) hatte eine schrittweise Zuteilung der aushelfenden Beamten auf die Kommunen angekündigt.

Das Landesamt für Steuern erklärte, wegen der Unterstützung der Gesundheitsämter könnte es mit den eigenen Dienstleistungen der Finanzbeamten in diesem Jahr unter Umständen etwas länger dauern. Es sei „nicht ausgeschlossen, dass es dadurch bei der Erledigung der Aufgaben an der einen oder anderen Stelle zu Verzögerungen kommen kann“, sagt Sprecher Jörg Sievers der Haz. „Die dringliche Aufgabe der Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie muss jetzt aber erst einmal Vorrang haben.“

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