Wolfsburg. Ein Bestatter aus Wolfsburg erklärt, was sich durch Corona verändert hat. Die evangelische Landeskirche hat ihr Seelsorge-Angebot weiter ausgebaut.

Beisetzung per Livestream oder digitale Seelsorge: Bestatter in Niedersachsen müssen für den Abschied von Gestorbenen auf neue Ideen setzen. Weil wegen der Kontaktbeschränkungen nicht jeder vor Ort sein kann, würden einige Trauerfeiern inzwischen auch live im Netz übertragen oder aufgenommen, sagt Markus Gebauer, Bestatter in Wolfsburg.

„Das Angebot wird bei uns nur gering angenommen“, schränkte er ein. Er kenne aber Kollegen, bei denen seit Beginn der Corona-Pandemie auch gestreamte Beerdigungen nachgefragt würden. „Ich selbst habe schon einmal eine Beerdigung für Kunden aufgezeichnet.“

Trauerfeier: Zehn Personen auf zwei Haushalten

Es gibt außerdem die Möglichkeit digitaler Seelsorge per Telefon oder Chat. „Wir sind froh, dass die Leute wieder in die Kapellen dürfen“, erklärte Gebauer. Im Lockdown im Frühjahr hatte es noch stärkere Einschränkungen bei den Besucherzahlen gegeben. Die Regelungen zu den Kapellen können sich von Kommune zu Kommunen jedoch unterscheiden.

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In Hannover ist eine traditionelle Kapellen-Bestattung mittlerweile mit höchstens zehn Personen aus maximal zwei Haushalten möglich. Für Niedersachsen sind in der allgemeinen Landes-Verordnung nur so viele Menschen bei einer Trauerzeremonie erlaubt, dass der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Beim anschließenden Zusammenkommen begrenzt sich diese Zahl auf zehn Personen aus zwei Haushalten oder nur aus der Familie.

Kostenfrage sehr individuell

Die evangelische Landeskirche erweiterte in der Pandemie die digitale Seelsorge per Telefon und Chat, wie ihr Seelsorge- und Beratungszentrum mitteilte. Da gehe es um viele Themen - auch um Trauer. „Oft sind die Leute traurig, weil sie die Beisetzung im stillen Kreis machen mussten oder keinen Abschied nehmen konnten“, berichtete Daniel Tietjen, Landeskirchlicher Beauftragter für die Telefonseelsorge in der hannoverschen Landeskirche. Es gebe aber auch die Angst, Angehörige in der Pflege oder im Krankenhaus nicht wiedersehen zu können.

Die Kostenfrage sei für jede Bestattung sehr individuell und hänge von den kommunalen Gebühren ab, erklärte Gebauer. Wenn etwa Kaffee- und Kuchenbuffets in der Corona-Zeit wegfielen, werde es oft günstiger. Andere Dienstleistungen wie die Überführung des Gestorbenen oder auch Friedhofsgebühren und Blumen seien natürlich aber weiterhin zu finanzieren. Hier sei der Preisrahmen „sehr stark abhängig von den individuellen Wünschen“.