Hannover. Die niedersächsische Polizei hat deutlich weniger politisch motivierte Straftaten registriert. Die Zahl der rechten Gewalttaten ist jedoch gestiegen.

Die Polizei in Niedersachsen hat im vergangenen Jahr deutlich weniger politisch motivierte Straftaten registriert. Die Zahl der Fälle ging von 3683 auf 3286 zurück, wie Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Montag in Hannover bekanntgab. Polizeipräsident Axel Brockmann führte den Rückgang maßgeblich auf die Corona-Pandemie zurück. „Auch wenn man nach den vielen Berichten über Demonstrationen einen anderen Eindruck haben könnte, haben wir es in der Pandemie mit einem vergleichsweise reduzierten und friedlicheren Versammlungsgeschehen zu tun“, sagte er.

Allerdings lag der Wert noch leicht über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt. Etwa die Hälfte der Fälle wurde dem politisch rechten Spektrum zugeordnet.

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Rechte Gewalttaten nehmen zu

Die politischen Gewalttaten erreichten mit 161 den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Allerdings stieg die Zahl rechter Gewalttaten (68) erstmals in dem Zeitraum über die Fallzahl linker Gewalt (58). Pistorius zufolge wurden zudem zwei rechtsterroristische Angriffe verhindert. „Das ist ein deutliches Warnsignal und Beleg für die große Gefahr, die von Rechtsextremisten ausgeht“, sagte er.