Hannover. Ein Großteil der Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus werden in Arztpraxen verabreicht. Davon haben bislang viele Gebrauch gemacht.

Rund 160.000 Menschen in Niedersachsen haben bislang eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen. Das geht aus am Dienstag veröffentlichten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Bundesweit sind es demnach etwas mehr als zwei Millionen. In der vergangenen Woche waren es im Bundesland rund 50.000 Menschen, wie Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, mitteilte.

Seit Ende August haben 111.000 Menschen in niedersächsischen Arztpraxen eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Unter ihnen seien 83.000 über 60-Jährige, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) mit. Der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch rief dazu auf, sich erst mit dem Wunsch nach einem Impftermin an die Arztpraxen zu wenden, wenn man tatsächlich an der Reihe sei.

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KVN-Vorsitzender: Zeitlicher Verlauf ist unkritisch

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischungsimpfung etwa allen über 70-Jährigen und Vorerkrankten – allerdings frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung. Ein zeitlicher Verzug sei unkritisch, sagte Barjenbruch. „Der Impfschutz verfällt nicht plötzlich.“

Die niedersächsischen Hausärzte hatten am Montag kritisiert, dass zwischen Bestellung und Lieferung der Corona-Impfstoffe 14 Tage liegen. Wenn die Nachfrage wegen der Booster-Impfungen steige, führe dies teilweise zu sehr hohem Beratungsbedarf in den Praxen. Scholz stimmte der Kritik zu, verwies dabei auf eine Regelung des Bundes.

Kassenärzte gegen die Wiedereröffnung der Impfzentren

Nach Berechnungen der KVN haben aktuell insgesamt 113.000 Bürgerinnen und Bürger landesweit Anspruch auf eine Drittimpfung. Weitere 129.000 kommen demnach im November hinzu. Die Kassenärzte kritisierten zudem Forderungen nach Wiederöffnung der Impfzentren sowie Politiker-Äußerungen, dass die dritte Corona-Spritze grundsätzlich für jeden möglich sei. „Damit werden Erwartungen geschürt, die so nicht umgesetzt werden können“, sagte Barjenbruch.

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Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Dirk Toepffer, sagte: „Wir wollen, dass alle Menschen in Niedersachsen, deren Impfung mindestens sechs Monate her ist, die Booster-Impfung bekommen, wenn sie es möchten. Es ist genug Impfstoff vorhanden.“ Es sei Zeit zu handeln.

Schüler müssen weiter Maske tragen

Die Maskenpflicht im Unterricht für viele Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen soll nach einem Verordnungsentwurf indes weiterhin bestehen bleiben. Nur die Schüler der ersten und zweiten Klasse dürfen die Masken demnach weiterhin im Unterricht absetzen, wie aus einem Entwurf der Corona-Landesverordnung hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Die derzeitige Corona-Landesverordnung, in der auch die Regelungen zur Schule festgehalten sind, ist noch bis kommende Woche Mittwoch gültig. Eine überarbeitete Corona-Landesverordnung wird Anfang kommender Woche erwartet. Am Donnerstag soll im Gesundheitsausschuss über den Verordnungsentwurf beraten werden.

Corona-Lage verbessert sich leicht

Die Corona-Lage im Bundesland hat sich am Dienstag nicht weiter verschlechtert. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz lag nach Angaben des Landesgesundheitsamtes bei 3,9 Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage. Ebenso hoch war der Wert am Montag gewesen.

Für Gesundheitsbehörden und Kommunen in Niedersachsen ist dies der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemielage. Die Behörden zählten sieben neue Covid-19-Todesfälle, die Gesamtzahl stieg auf 6089. Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner sank leicht nach Angaben des Robert-Koch-Instituts von 79,2 am Montag auf 77,9 am Dienstag. Am vergangenen Dienstag war noch eine Inzidenz von 61,3 errechnet worden.

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