Braunschweig. Montags bis freitags liefert „5nach5“ die wichtigsten Themen aus der Region. Die Macher verraten, was das Format von anderen unterscheidet.

Was ist los in Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und der Region? Seit Mitte April ist unser Daily-News-Podcast „5nach5“ am Start. Pünktlich zum Feierabend stellen Lukas Mauri, Katja Beyrodt, Christina Wicke und Celine Wolff im Wechsel die wichtigsten Nachrichten aus der Region zusammen. Warum bieten wir neben der gedruckten Zeitung und den Inhalten auf unserer Webseite noch ein Hörformat? Was unterscheidet „5nach5“ von anderen Nachrichten-Podcasts? Das verrät das „5nach5“-Team im Interview.

Schon reingehört? 5nach5 erscheint auf allen gängigen Plattformen, auch bei Spotify und Apple Podcast

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Hallo, ihr vier. Wie sieht eure Bilanz nach den ersten drei Wochen aus – fällt euch eine Nachricht ein, bei der es euch sprichwörtlich die Sprache verschlagen hat?

Christina: Die Karstadt-Rettung. Wochenlang war es in Braunschweig ein Thema: Muss die Karstadt-Filiale in der Innenstadt tatsächlich geschlossen werden? Gibt es noch Hoffnung auf Rettung? Und dann platzte in der vorigen Woche am Dienstag die Nachricht rein: Karstadt ist gerettet! Wir waren an dem Nachmittag schon fertig mit unserer Podcast-Aufnahme und mussten noch mal umplanen. Aber die Aktualität zeichnet ja einen News-Podcast aus.

Lukas: Mir fallen spontan die beiden Jungs ein, die im Mai vorigen Jahres eine Straßenbahn aus einem Depot gekapert haben und nachts durch Braunschweig gefahren sind. Sie nahmen sogar Fahrgäste mit. Am Ende kamen sie ungeschoren davon. Es wurde keine Anklage erhoben, weil laut Staatsanwaltschaft keine Straftat vorlag: Das Straßenbahndepot hatte keine Schranke und die Bahn war nicht verschlossen, so dass die Tat weder als Einbruch noch als Diebstahl gewertet werden konnte. Eine kuriose Geschichte, die sogar bundesweit von Medien aufgegriffen wurde. Aber sie fand vor unserer Haustür statt. Schade, dass wir damals noch nicht den Daily-Podcast hatten – es wäre ein tolles Thema dafür gewesen.

Wir haben die gedruckte Zeitung, das E-Paper, unser Nachrichten-Portal – und damit schon viele Möglichkeiten, die News des Tages zu vermitteln. Warum gibt es jetzt noch etwas auf die Ohren?

Lukas: Der Vorteil von Audio-Formaten ist es ja, dass man Geschichten und Ereignisse viel emotionaler rüberbringen kann, durch bestimmte Betonungen, durch ein Lachen, durch Fragen. Das ist der klare Vorteil gegenüber Texten. Wir leben in komplexen Zeiten, in denen es nötig ist, Nachrichten einzuordnen und verständlich zu erklären. In „5 nach 5“ wollen wir unsere Hörerinnen und Hörer auf Augenhöhe in ihrer Lebenswelt abholen. Gefühle und Menschlichkeit spielen bei Podcasts eine große Rolle. Insofern sehen wir unseren Daily-Podcast als Ergänzung zu unserem News-Angebot.

Celine: Genau, wir können durch Podcasts eine viel intensivere Bindung zu unseren Hörerinnen und Hörern aufbauen. Wir können Persönlichkeit mit reinbringen, die Hörerinnen und Hörer lernen uns kennen, kennen vielleicht irgendwann unseren Humor, kriegen bessere Einblicke in die Redaktion aber auch in uns als Hosts. Ich denke das Persönliche ist das Reizvolle.

Katja: Es gibt noch einen Vorteil. Ich lese gern, manchmal fehlt aber einfach die Zeit, um sich in einen Artikel zu vertiefen. Dann denke ich mir, den lese ich heute Abend – womöglich kommt dann aber wieder etwas dazwischen. Wenn ich Radio oder Podcasts höre, kann ich noch etwas nebenbei machen: Autofahren, zuhause aufräumen oder mein Workout machen.

News-Podcasts gibt es viele. Was ist das Besondere an diesem Format?

Katja: Wir haben rein regionale Nachrichten im Fokus. Wir schauen täglich, was bewegt die Menschen in unserer Region? Was müssen sie unbedingt wissen? Was denken sie über bestimmte Themen? Wir berichten über wichtige Straßensperrungen wie beispielsweise kürzlich auf der A2, neue Solarparks oder „Erdraketen“, die beim Glasfaserausbau für Ärger gesorgt haben – aber auch die Events in unserer Region haben wir im Blick. Wir sind nah dran. Wenn ein Hörer oder eine Hörerin sagen: Ich habe etwas gesehen, das müsst ihr recherchieren – dann können wir direkt nachfragen. Diese Interaktion ist uns sehr wichtig. Insofern freuen wir uns auch über jedes Feedback.

Ihr habt Fragen oder Anregungen an das 5NACH5-Team? Schreibt eine Mail an 5nach5@funkemedien.de oder eine Whatsapp an: 0173 510 6245

Celine: Dass unser Podcast regional bezogen ist, ist einerseits die größte Herausforderung, aber auch mit die größte Chance. Denn so können unsere Hörerinnen und Hörer viel schneller und intensiver einen Bezug zu ihrer Lebenswirklichkeit herstellen. Sie merken: Dieser Podcast ist wirklich FÜR sie.

Lukas: Wenn man Podcasts hört, ist es, als säße man mit Freunden am Tisch. Viele Zeitungen setzen recht erfolgreich auf Bot-Talk, also Daily-Podcasts, die von einer KI-Stimme gesprochen werden. Wir meinen: Es braucht das komplette Gegenteil. Wir brauchen das Menschliche, die Interaktion.

Erzählt mal etwas über euch – warum ist euch gerade dieses Projekt so wichtig?

Lukas: Ich habe mein Volontariat bei Radio 38 gemacht und bei MDR Jump gearbeitet – insofern habe ich also eine Affinität für Hörmedien. Es macht mir Spaß, mit meiner Stimme zu arbeiten, die Stärken der Audio-Formate zu nutzen. Podcasts erfüllen ein neues Bedürfnis: unterhalten und informiert zu werden.

Katja: Das sehe ich auch so. In Hildesheim habe ich nach meinem Studium bei Radio Tonkuhle gearbeitet und Sendungen moderiert. Dort habe ich die Erfahrung gemacht, wie spannend es ist, mit anderen ins Gespräch zu kommen und sich unmittelbar über wichtige Themen auszutauschen.

Christina: Genau, Audio-Formate schaffen eine andere Intimität. Ich bin ein großer Hörbuch-Fan. Auch ich habe bei Radio 38 volontiert und dann bei Antenne Niedersachsen gearbeitet und Nachrichten gesprochen.

Celine: Wir haben uns für dieses Projekt stark gemacht, da heutzutage Podcasts einfach dazu gehören. Außerdem holen wir so noch mal eine ganz andere Zielgruppe ab. Zudem, wie eben schon angesprochen, wird unsere Zeitung so persönlicher. Plötzlich sprechen Redakteurinnen und Redakteure mit den Hörerinnen und Hörern täglich über Nachrichten und begleiten sie durch den Alltag – jeden Tag. Und ich denke, genau das ist es, was Medien heute brauchen: Persönlichkeit!

Wie wählt ihr die Themen für euren Daily-Podcast aus?

Lukas: Morgens verschaffen wir uns einen Überblick über die Themen des Tages: Was sind die wichtigsten Nachrichten aus der Region? Es kann etwas Kurioses sein, eine Neuigkeit, eine spannende Entwicklung, etwas, das Gesprächswert hat. Sobald wir uns entschieden haben, laden wir unsere Gäste ein – das sind meist Redakteure, die die Themen recherchieren.

Warum heißt der Podcast „5nach5“?

Katja: Die Idee war, fünf Nachrichten zum Feierabend zu bringen – also kurz nach 17 Uhr. Da sind viele auf dem Rückweg von der Arbeit, sitzen im Auto, in der Straßenbahn oder auf dem Fahrrad. Sie sollen die wichtigsten Themen des Tages knackig und sofort serviert bekommen – täglich von Montag bis Freitag.

Lukas: Genau, unser Ziel ist es, „5nach5“ für jeden zur festen Verabredung zu machen, der sich nebenbei und unterhaltsam über die wichtigsten Themen aus seiner Umgebung informieren möchte. Wichtig ist uns, dass sich das Format weiterentwickelt. Wir freuen uns über das Feedback der Hörerinnen und Hörer und wollen ihre Anregungen aufnehmen. Mal schauen, wie das Format in einem Jahr aussieht….