Braunschweig. Das Braunschweigische Landesmuseum spricht von einem Angriff auf die Erinnerung an die Opfer von NS-Gewalt.

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf den 28. Juni eine Sonderausstellung vor dem Braunschweigischen Landesmuseum in der Innenstadt beschädigt.

Das Museum zeigt vor dem derzeit in Sanierung befindlichen Gebäude eine Sonderausstellung anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes. Aus zwei Bannern wurde die reproduzierte Titelseite der Ende 1933 erschienenen Dokumentation „NS-Terror in Braunschweig“ herausgeschnitten. Diese Dokumentation, verfasst vom damaligen SPD-Bezirkssekretär Hans Reinowski (1900–1977), berichtet vom staatlichen Terror und Mord, der in Braunschweig „im ersten Quartal der Hitlerherrschaft“ stattfand.

Diesen Akt des Vandalismus wertet das Braunschweigische Landesmuseum in einer Pressemitteilung als direkten Angriff auf die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt und Verbrechen, die auch in Braunschweig verübt wurden. „Die Abbildung der Dokumentation wegzuschneiden, bejaht die Qual der Gefolterten und den Tod der Ermordeten noch einmal“, so Christoph Bongert, Abteilungsleiter für Zeitgeschichte am Landesmuseum und Kurator der Ausstellung. Heike Pöppelmann, Direktorin des Landesmuseums betont: „Das Braunschweigische Landesmuseum ruft dazu auf, sich aktiv für den Erhalt und die Vermittlung der Geschichte einzusetzen, um an diese Untaten zu erinnern.“