Peine. Das Futter für die Tiere gibt es aber nur kostenlos, wenn Frauchen und Herrchen ihre Bedürftigkeit nachweisen können.

Schon eine Stunde vor der angekündigten Öffnungszeit standen am Donnerstag die ersten Besucher an der Fritz-Stegen-Allee vor der hohen Gittertür am Eingang zum Tierheim Peine. Der Grund: Der Tierschutzverein Peine und Umgebung bot erstmals eine Tiertafel, quasi eine Haustierarmenspeisung, an.

„Wir mussten die Leute erstmal wegschicken, denn wir waren noch mitten im Aufbau“, sagt Mitorganisatorin Alina Peters. Schlange stehen für die geliebten Vierbeiner. Tierheim-Mitarbeiter Dirk Brandes kann nachvollziehen, dass sich in der ersten Stunde nach der Öffnung trotz großer Hitze rund 20 Kunden vor den mit Futter, Floh-Shampoo oder Zeckenpulver vollgepackten Spendentischen getummelt haben.

Wenn Herrchen oder Frauchen unverschuldet in Not geraten und das Geld kaum zum Leben reicht, dann bietet das Haustier Halt und Stütze. „Manchmal wirft die Menschen eine 500-Euro-Tierarztrechnung finanziell komplett aus der Bahn“, weiß Brandes. „Dann reicht das Geld im Monat hinten und vorne nicht mehr aus – schon gar nicht für Tierfutter.“

Damit es nicht so weit kommt, verteilen die Ehrenamtlichen wie Peters und Brandes Futter für die Tiere.„Die Leute essen lieber selbst nicht, als ihren Hund schlecht zu versorgen“, sagt Alina Peters. Mitunter sei den Hunden durchaus anzusehen, dass sie keinesfalls darben. Doch auch für jene Vierbeiner mit überschüssigen Kilos unter dem Fell gibt es bei der Tiertafel Hilfe. „Diesen Tieren spendieren wir Diätnahrung, wir haben alles da“, sagt Peters, die in den vergangenen Tagen mit ihrem Privat-Auto einige Tierhandlungen im Peiner Land abgeklappert hat – immer mit der Bitte, ein paar Spenden für die Tiertafel mitzugeben. „Manchmal musste ich meinen Satz nicht mal zu Ende sprechen, da hatten mir die Händler den Wagen schon vollgepackt.“

Doch wer darf die Tiertafel in Anspruch nehmen? Der Tierschutzverein beachtet klare Regeln und kontrolliert streng. „Wer sich eine Spende abholen möchte, der muss seine Bedürftigkeit zum Beispiel mit einem Arbeitslosengeld-II- oder Renten-Bescheid nachweisen“, erzählt Alina Peters. Das müsse nur einmal geschehen und werde vom Tierschutzverein entsprechend erfasst.

Außer einer Futterausgabe gibt es bei Bedarf auch Spielzeug, Leinen, Geschirr, Futternäpfe, Hundekörbchen und somit beinahe alles, was man als Herrchen und Frauchen braucht. „Natürlich sind wir ständig auf der Suche nach solchen Artikeln“, sagt Alina Peters.

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Die Peiner Ehrenamtler verteilen künftig einmal im Monat Futter für Hunde, Katzen, Vögel und Nager. Nächster Termin im Peiner Tierheim an der Fritz-Stegen-Allee: Donnerstag, 15. August, 16 bis 18 Uhr. „Wir werden die Tafel jeden dritten Donnerstag im Monat öffnen“, kündigt Alina Peters an. Die Öffnungszeit bleibt vorerst unverändert, in der dunklen Jahreszeit gehe es womöglich schon etwas früher los. Bis dahin wird Alina Peters mit ihrem Privat-Auto noch einige Touren durchs Peiner Land starten, um in Tierfachgeschäften um Spenden für die Vierbeiner zu bitten.