Salzgitter. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist riesig. Um die Hilfe zu koordinieren, hat Oberbürgermeister Klingebiel einen „runden Tisch Ukraine“ initiiert.

Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Sozialverbände, Schule, Gewerkschaften, Hilfsorganisationen, Kirchen, Polizei, Feuerwehr und Verwaltung haben sich am Donnerstag erstmals digital zum „Runden Tisch Ukraine“ getroffen. Initiiert worden war das Treffen von Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel.

„Wir haben unsere erfolgreiche Netzwerkerfahrung aus der Flüchtlingskrise genutzt und einen Runden Tisch Ukraine ins Leben gerufen“, wird Klingebiel in einer Pressemitteilung zitiert. Der enormen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zollten alle Beteiligten Respekt. Gut gefüllte Schulkeller mit vorsortierten Sachspenden stoßen nun an ihre Grenzen, heißt es in der Mitteilung weiter. Nun gelte es, Fragen der Lagerung und des Transportes zu klären. Aber es gehe auch darum, ein Signal zu senden, dass vorerst keine Sach- und Kleiderspenden mehr benötigt würden.

In Salzgitter gibt es jetzt einen „runden Tisch Ukraine“

Der Schulleiter des Gymnasiums Salzgitter-Bad, Hans-Günter Gerhold, berichtete Donnerstagabend zum Beispiel: „Unser Keller ist so voll mit Sachspenden, dass wir am Freitag leider keine Spenden mehr annehmen können. Die Solidarität ist einfach überwältigend und sprengt unsere Kapazitäten. Nun müssen wir erstmal abwarten, bis die Spenden abtransportiert werden. Spender bitten wir, ihre Sachen daheim zu lagern, bis wieder Lagerkapazitäten vorhanden sind.“

Die Entwicklung der Ereignisse sei laut Stadt so dynamisch, dass eine verlässliche Einschätzung der Lage aktuell nicht möglich sei. „Weder ist bekannt, wie viele ukrainische Bürgerinnen und Bürger tatsächlich nach Deutschland kommen, noch wie der tatsächliche Bedarf an Hilfsgütern ist“, teilt die Verwaltung mit.

Hilfe erreiche jedoch nur ihr Ziel, wenn diese bedarfsgerecht sei und da ankomme, wo sie gebraucht würde. Daher der geschlossene Appell: „Aktuell ist mit einer Geldspende an die großen Hilfsorganisationen mehr geholfen als mit Sachspenden.“

Inzwischen seien auch die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in Salzgitter eingetroffen. Für Fragen der Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen schalte die Stadt Salzgitter ab sofort eine „Ukrainehilfe-Hotline“: (05341) 839-4080. „Diese ist täglich von 8 bis 20 Uhr besetzt. Per E-Mail wenden sich Ratsuchende an ukrainehilfe@stadt.salzgitter.de“, heißt es in der Mitteilung der Stadt außerdem.

Die Mitglieder des Gesamtpersonalrates, die örtlichen Personalräte und die Verwaltungsführung formierten sich zu einer gemeinsamen Schweigeminute in Form eines Peace-Zeichens vor dem Rathaus. Aufgenommen werden konnte die Formation nur von der Kopfseite aus.
Die Mitglieder des Gesamtpersonalrates, die örtlichen Personalräte und die Verwaltungsführung formierten sich zu einer gemeinsamen Schweigeminute in Form eines Peace-Zeichens vor dem Rathaus. Aufgenommen werden konnte die Formation nur von der Kopfseite aus. © Rudolf Karliczek

Ab sofort würden alle wichtigen Informationen im Zusammenhang mit der Ukrainekrise auf der Internetseite www.salzgitter.de/ukrainehilfe veröffentlicht. „In Kürze wird dort auch ein Flyer in ukrainischer Sprache mit wichtigen Informationen für ankommende Flüchtlinge sowie ein Meldebogen eingestellt“, berichtet die Verwaltung.

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In diesem Zusammenhang sei es wichtig, dass sich aus der Ukraine geflohene Menschen, die in Salzgitter ankommen, am besten sofort bei der Hotline melden. „Dies gilt auch, wenn sie bei Bekannten oder Verwandten Unterkunft erhalten haben“, bittet die Verwaltung.

Um ein deutliches Zeichen für Frieden in der Ukraine zu setzen, haben sich am Donnerstagmorgen die Mitglieder des Gesamtpersonalrates sowie die örtlichen Personalräte zusammen mit der Verwaltungsführung der Stadt zu einer Schweigeminute in Form eines Peace-Zeichens vor dem Rathaus in Lebenstedt getroffen.

Personalräte und Verwaltungsspitze der Stadt formieren sich zum „Peace-Zeichen“

Mario Römer, Vorsitzender des Gesamtpersonalrates der Stadt: „Wir verurteilen ausdrücklich den von Präsident Putin ausgelösten Krieg in der Ukraine. Dieser Bruch des Friedens und damit des Völkerrechts ist in keinster Weise nachvollziehbar und zu begründen. Unsere Gedanken sind bei den Kindern und Müttern, die verängstigt Nächte in Bunkern verbringen müssen, bei den ukrainischen Soldaten, die im Kampf um die Freiheit ihr Leben einsetzen und auch bei den vielen Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen mussten.“

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