Wolfenbüttel. Nachwuchssorgen plagen die Polizei. Die Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel denkt sich etwas Besonderes aus, um zu werben.

Großeinsatz für die Polizeiinspektion (PI) Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel – allerdings ein ziemlich ungewöhnlicher. Am Dienstag, 15. August, lädt die PI zum ersten Mal zum „Tag der Nachwuchsförderung“ ein. Das Programm ist riesig, die Hoffnungen auch. Denn: Auch die Polizei hat Nachwuchssorgen. „Das zeigt sich unter anderem darin, dass die gesamte Polizeidirektion Braunschweig mehr freie Stellen als Bewerber hat“, berichtet Carola Heller, Mitarbeiterin der Personalabteilung der PI in Salzgitter, während eines Pressegespräches zum „Tag der Nachwuchsförderung“. 200 Polizeikommissar-Anwärterinnen und -Anwärter sollen in Niedersachsen zum 1. September ihr Studium beginnen, doch es ist fraglich, ob sich entsprechend viele geeignete Bewerber finden. In Salzgitter möchte die PI nun aktiv und öffentlichkeitswirksam um Nachwuchs werben. Offiziell für einen der nächsten Einstellungstermine. Allerdings: „Wenn alle Voraussetzungen passen, könnte auch eine Einstellung in diesem Jahr noch möglich sein“, erklärt Salzgitters Polizei-Pressesprecher Matthias Pintak.

Die Polizei geht in Salzgitter einen neuen Weg, um Nachwuchskräfte zu gewinnen

Fünf Stunden lang stehen am nächsten Dienstag nicht nur mehrere Einstellungsberater für Gespräche zur Verfügung, sondern Beamte aus verschiedenen Fachgebieten und Abteilungen aus der PI gewähren Einblicke in das Berufsfeld des Polizisten. „Auch wenn das Programm groß ist, bildet es doch nur einen Teil dessen ab, was unser Beruf alles bietet“, sagt Jürgen Woelke, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes. Hauptziel des Tages sei es, mit „den Leuten ins Gespräch zu kommen und die Besucher für den Polizeiberuf zu interessieren“.

Auch die Polizeitaucher sind beim „Tag der Nachwuchsförderung“ in Salzgitter zu Gast. (Archivfoto)
Auch die Polizeitaucher sind beim „Tag der Nachwuchsförderung“ in Salzgitter zu Gast. (Archivfoto) © Salzgitter | Rudolf Karliczek

In den vergangenen Jahren habe sich bei der Polizei in Niedersachsen viel getan, um mehr Bewerbern den Einstieg zu ermöglichen. Das habe sich noch nicht überall herumgesprochen. Zwar würden in Niedersachsen Polizisten nur noch für den gehobenen Dienst eingestellt, müssten also das dreijährige Studium absolvieren, doch der Traum vom Polizeiberuf sei auch mit einem Realschulabschluss nicht ausgeträumt, erklärt André Haarnagel, Leiter Innendienst der PI. Über ein einjähriges Praktikum bei der Polizei könne die Fachhochschulreife erworben und anschließend mit dem Studium begonnen werden. Und: „Inzwischen wird der Eignungstest auch vor Beginn des Praktikums absolviert, sodass die Bewerber dann auch schon die Zusage bekommen, anschließend mit dem Studium beginnen zu dürfen“, verdeutlicht Carola Heller. Das sei früher anders gewesen. Da seien Bewerber nach dem einjährigen Praktikum dann unter Umständen am Test gescheitert. Das sei nun nicht mehr so.

Die Einstellungsvoraussetzungen sind angepasst worden, um mehr Nachwuchs ausbilden zu können

Auch das Einstiegsalter für Bewerber sei inzwischen heraufgesetzt – nämlich auf 31 Jahre, berichten die Experten. Und – besonders in einer so vielfältigen Stadt wie Salzgitter wichtig – Bewerber müssen keinen deutschen Pass haben. „Auch mit einem EU-Pass oder der Staatsbürgerschaft eines Staates aus dem Europäischen Wirtschaftsraum oder einer gültigen Niederlassungserlaubnis ist eine Bewerbung möglich“, berichtet Jürgen Woelke. Übrigens: Der „Tag der Nachwuchsförderung“ sei nicht nur für Schulabgänger gedacht. Auch Erwachsene, die schon eine Berufsausbildung haben und sich verändern möchten, oder Studierende, die sich vielleicht doch noch umentscheiden wollten, seien willkommen. „Wir haben das sogar öfter, dass jemand hier nach einer Berufsausbildung noch einmal neu durchstartet“, sagt Woelke.

Atemalkoholtests gehören zu den alltäglichen Aufgaben der Polizei. (Symbolfoto)
Atemalkoholtests gehören zu den alltäglichen Aufgaben der Polizei. (Symbolfoto) © picture alliance / dpa | Sina Schuldt

Zu sehen und zu erleben sind beim „Tag der Nachwuchsförderung“ Dienstfahrzeuge, die Reiter- und Hundestaffel, Kriminaltechniker, das Präventionsteam, die Berufsberatung und Trainer der Polizei. „Auch die Polizeitaucher aus Braunschweig werden über ihre Arbeit berichten und ansprechbar sein“, so Woelke.

Weitere Infos zum „Tag der Nachwuchsförderung“
Der „Tag der Nachwuchsförderung“ findet am Dienstag, 15. August, auf dem Gelände der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, Joachim-Campe-Straße 21, in Lebenstedt statt. Von 11 bis 16 Uhr zeigen unter anderem die Reiter- und Hundestaffel sowie Kriminaltechniker ihr Können. Außerdem stehen fünf Einstellungsberater für Fragen rund um den Einstieg bei der Polizei Rede und Antwort. Los geht es um 11 Uhr mit der Begrüßung.

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Wer übrigens am Dienstag, 15. August, keine Zeit habe, könne jederzeit einen Termin mit einem der Einstellungsberater der PI vereinbaren. Kontakt unter: (05341) 1897 497. Weitere Infos zum Studium bei der Polizei gibt es im Internet unter www.polizei-studium.de