Salzgitter. Pferde, Hunde und Kriminaltechnik zeigt die Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel beim „Tag der Bewerber“. Das steckt dahinter.

In voller Montur stehen die Polizisten auf dem Parkplatz des Salzgitteraner Polizeigebäudes – bei 27 Grad in knalliger Sonne. „Wenn es so warm ist, ist das schon anstrengend“, erklärt einer der drei Männer. Um sie herum hat sich eine kleine Gruppe Besucher versammelt, um zuzuhören, was die Polizisten über ihre Arbeit berichten.

Die Polizeiinspektion (PI) Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel hat den vorletzten Tag der Sommerferien ausgenutzt, um von 11 bis 16 Uhr verschiedene Bereiche der Polizeiarbeit vorzustellen: Am „Tag der Bewerber“ will die PI damit junge Menschen bis 31 Jahre motivieren, sich für ein duales Studium bei der Polizei Niedersachsen zu entscheiden.

Die Veranstaltung findet auf dem Außengelände des Polizeigebäudes in Lebenstedt statt. Im Zentrum des Innenhofs stehen Zelte, bei denen sich Interessenten über die Voraussetzungen und das Polizeistudium informieren können. Im Umfeld stellen verschiedene Einheiten ihre Arbeit vor: die Forensik und Spurensicherung, die Verkehrssicherheit, Taucher, Pferde- und Hundestaffeln sowie die Verfügungseinheit in ihrer Schutzmontur.

Ganz schön schleppen müssen die Polizisten: Beim Tag der Bewerber bei der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel zeigen die Beamten, in welcher Ausrüstung sie zu manchen Einsätzen müssen. 
Ganz schön schleppen müssen die Polizisten: Beim Tag der Bewerber bei der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel zeigen die Beamten, in welcher Ausrüstung sie zu manchen Einsätzen müssen.  © FMN | Anna Lucy Richter

Polizisten in 20 Kilo schwerer Schutzmontur im Einsatz

Die schwere Ausrüstung müssten die Kräfte aber nicht bei jedem Einsatz anlegen, sagt ein Polizist. Bei Demonstrationen, Fußballspielen oder Großveranstaltungen, wo sie gewaltbereite Menschen treffen könnten, käme die Schutzkleidung beispielsweise zum Einsatz. „Wir bei der Verfügungseinheit müssen auch darauf achten, fit und sportlich zu bleiben“, betont der junge Mann. Denn die Montur inklusive Helm und Weste wiege knapp 20 Kilo. Zusätzlich trügen die Beamten teilweise noch 20-Kilo-schwere Rucksäcke mit Brechstangen, Rammböcke oder große Plastikschilder.

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Doch nicht nur die Menschen sind sicher verpackt, auch Polizeipferde genießen besondere Ausrüstung, wie die PI bei der Präsentation ihrer Reiterstaffel zeigt. Zwei Reiter und ihre Pferde tragen unterschiedliche Montur – zum Einsatz bei Großveranstaltungen bekommt das Pferd unter anderem ein Visier, um es vor fliegenden Gegenständen oder Schlägen zu schützen.

Für die alltägliche Streife sei das nicht nötig, erklärt die Reiterin. Die Tiere müssten in chaotischen Situationen Ruhe bewahren können – entgegen ihres Instinkts. Dafür trainierten die Polizistinnen und Polizisten der Pferdestaffel intensiv mit ihnen und zeigten, dass bunte Fahnen, laute Geräusche oder eine Vielzahl an Menschen nicht beängstigend sein müssen. Bei der Vorführung am Tag der Bewerber simulieren die Polizisten einen Einsatz mit grellen Fahnen und lauten Klatschgeräuschen. Obwohl die Pferde sichtbar unruhig werden und nervös hin- und herstraucheln, lassen sie sich schnell von ihren Reitern beruhigen.

Mit Pferden sind die Polizisten häufig auf Streife oder auch bei Großveranstaltungen im Einsatz. 
Mit Pferden sind die Polizisten häufig auf Streife oder auch bei Großveranstaltungen im Einsatz.  © FMN | Anna Lucy Richter

Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel sucht nach Nachwuchskräften

„Es ist kein Tag der offenen Tür, obwohl es so ähnlich aussieht“, erklärt Volker Warnecke, Leiter der Polizeiinspektion, „wir wollen uns hier präsentieren.“ Bis 13 Uhr hätten sich etwa 200 bis 300 Menschen die Polizeibereiche angeschaut, schätzt der Beamte.

„Es ist wichtig, dass wir viele tolle Menschen finden, die den Beruf erlernen möchten“, sagt Matthias Pintak, Pressesprecher der Salzgitteraner Polizei. Denn auch die Polizei hat Schwierigkeiten, Nachwuchskräfte anzuwerben. So hatte eine Mitarbeiterin der Personalabteilung zuvor berichtet, dass es in der Polizeidirektion Braunschweig mehr freie Stellen als Bewerber gebe.

Es ist wichtig, dass wir viele tolle Menschen finden, die den Beruf erlernen möchten.
Matthias Pintak, Pressesprecher der Polizei Salzgitter

„Wer sich schnell für eine Bewerbung entscheidet, hätte noch die Möglichkeit, zum 1. Oktober das Studium zu starten“, so Pintak. Natürlich nur, wenn die Voraussetzungen erfüllt seien. Unter anderem seien ein Sporttest, ein Gespräch und ein Eignungstest nötig.

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„Vor diesem Test habe ich Respekt, weil der über fünf Stunden dauert“, meint der 18-jährige Deacon Neugebauer. Er möchte sich auf jeden Fall für das Studium bewerben. Davor kann er auch an der Polizeiakademie die Hochschulreife erreichen. Seine Mutter findet seine Entscheidung gut: „Er muss sein eigenes Ding machen.“ Nur eine Sache findet sie schade: Die Polizeiakademie ist in Hann. Münden oder in Nienburg – Deacon könnte also nicht in Salzgitter bleiben. Bei dem „Tag der Bewerber“ konnte sich der 18-Jährige nun noch sicherer in seiner Entscheidung werden.

Beim
Beim "Tag der Bewerber" bei der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel konnten sich Interessierte informieren, welche Voraussetzungen für ein duales Studium bei der Polizei Niedersachsen notwendig sind. © FMN | Anna Lucy Richter