Wolfsburg. Der 52-Jährige feierte im April seinen ersten Erfolg als VfL-Trainer gegen den SC Freiburg.

. Ein Doppelpack Daniel Didavis beruhigte die geschundene VfL-Seele an diesem 7. April. Der Mittelfeldspieler, mittlerweile zurück beim VfB Stuttgart, zirkelte an diesem warmen Nachmittag zwei Linksschüsse ins Tor des SC Freiburg, und die Wolfsburger atmeten durch. Einer ganz besonders tief: Bruno Labbadia. Es war sein sechstes Spiel als VfL-Trainer, keines davor hatte er gewinnen können. „Daher war es ein super wichtiges Spiel, in dem wir einen bitter nötigen Sieg geholt haben“, sagt Labbadia nun vor dem erneuten Duell mit dem SC.

Die Vorzeichen haben sich in der neuen Saison allerdings um ganze 180 Grad geändert. Der VfL hat unter Labbadia seine Linie gefunden und seit dem 5. Mai in Leipzig kein Pflichtspiel mehr verloren. Der derben 1:4-Pleite folgten sechs Siege in Serie und am vergangenen Wochenende ein 2:2 gegen Berlin, das die Wolfsburger dank ihres Last-Minuten-Ausgleichs zumindest als Mini-Sieg verbuchen können. Die Freiburger hingegen stecken tief im Keller, haben erst einen Punkt aus drei Spielen geholt.

Die Partie vom 7. April spielt bei Labbadia überhaupt keine Rolle mehr. Er sagt: „Das war beinahe in einem anderen Leben.“ Denn auch die grün-weiße Gefühlswelt ist mittlerweile eine ganze andere. Statt der bedrückenden Abstiegsangst, die den Klub lange im Griff hatte, ist Aufbruchstimmung zu spüren. Labbadias Ideen fruchten, die Spieler kommen immer besser mit den Anforderungen des offensiv denkenden Coaches zurecht, und die guten Ergebnisse der ersten Wochen bestätigen die gefühlte Verbesserung auch faktisch in der Tabelle. Sechs Zähler liegen bereits zwischen den Kontrahenten des Samstags.

Gewinnt Labbadias Team die Partie gegen den SC, steigt die Stimmung nicht nur um weitere Prozentpunkte, sondern der Klub sichert sich einen kleinen Rekord. Denn mit zehn Punkten aus vier Spielen sind die Wolfsburger in ihrer Bundesliga-Geschichte noch nie gestartet. Der Rekord ist greifbar nah. Dass die Partie erneut vor eigenem Publikum steigt, ist für Labbadia ein weiterer Pluspunkt. „Die beiden Heimspiele gegen Schalke und Leverkusen haben echt Spaß gemacht. Da war die Stimmung richtig gut. Aber wir sind dafür verantwortlich, dass das auch so bleibt“, sagt der Trainer. Gewinnt der VfL, wird’s sicher nicht schlechter werden. Labbadia weiß, wie es geht.