Fußball-Regionalliga: Und täglich grüßt das Murmeltier – jedenfalls fühlt es sich so für Schlusslicht Lupo Martini Wolfsburg an.

Wolfsburg. Am gestrigen Nachmittag herrschte ein strahlend blauer Herbsthimmel über Wolfsburg, doch über dem Lupo Stadio hingen um 16.45 Uhr dennoch dunkle Wolken. Nach dem Abpfiff war die Enttäuschung beim Fußball-Regionalligisten Lupo Martini Wolfsburg groß. Wieder reichte es nicht, wieder stand das Schlusslicht ohne Punkte da. Das Spiel gegen den FC Eintracht Norderstedt ging mit 0:2 (0:1) verloren und war für den Aufsteiger eine kleine Lehrstunde, wie man aus wenig Aufwand maximalen Ertrag verbuchen kann.

Lupos Trainer Klaus Fricke überraschte mit einer veränderten Grundformation und ließ im 3-5-2 auflaufen. Rico Schlimpert gab dabei als zentraler Mann in der Abwehrkette sein Debüt nach mehrwöchiger Verletzungspause. Die Intention war klar: Mit zwei Stürmern wollte Fricke für mehr Durchschlagskraft nach vorne sorgen. Das schien auch aufzugehen. Die Hausherren kamen zu guten Gelegenheiten, doch im Abschluss war es das alte Lied: zu harmlos!

Die erste Chance hatte Timon Hallmann, doch er trat in der 9. Minute in aussichtsreicher Position über den Ball. Da war mehr drin. Lupo blieb aber druckvoll. Allerdings war auffällig, dass den Spielern viele Stockfehler in der Vorwärtsbewegung unterliefen.

Von den Gästen war im Grunde nichts zu sehen. Doch dann kam es wieder so, wie es in den letzten Wochen zu oft passierte: Lupo macht das Spiel, hat die Chancen, doch das Tor macht der Gegner. In der Schlussphase der ersten Hälfte spielte Lupos Sechser David Chamorro einen Zuckerpass auf Dennis Jungk. Doch der Linksaußen konnte den Ball nicht mit der ersten Berührung sauber verarbeiten und scheiterte letztlich am Gästekeeper. Als sich dann alle schon auf den Pausenpfiff eingestellt hatte, kam es dann, wie es kommen muss, wenn man am Tabellenende steht. Jungk vernachlässigte auf seiner Seite die Rückwärtsbewegung, sein Gegenspieler Deran Töksoz wurde bedient und schloss eiskalt ab. Ein kräftiger Nackenschlag.

Lupo kam mit viel Wut im Bauch aus der Kabine und hatte durch Elvir Zverotic die nächste hochkarätige Torchance. Doch anstatt den Ball aus 13 Metern platziert in die Ecke zu schieben, wählte er die Gewaltvariante – weit drüber.

„Was wir an Torchancen liegen lassen, ist nicht mehr normal“, kritisierte Fricke deutlich. Und es zog sich so bis zum Spielende fort. Lupo hatte die Gelegenheiten, doch vergab teilweise kläglich, weil schlicht die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Und die Gäste? Die machten aus der nächsten Gelegenheit, einmal mehr ein Geschenk der Wolfsburger, das zweite Tor. Felix Drinkuth machte es seinen Kollegen von Lupo vor. Mit der Seite ließ er Marius Sauß keine Chance. Dass Sauß in der Schlussphase noch einen Elfmeter parierte, war am Ende nur Makulatur. Fricke fand nach der Niederlage unmissverständliche Worte: „Unsere Vorwärtsbewegung ist schlecht. Uns fehlen vor dem Tor die Ruhe und Abgeklärtheit. Das gilt nicht für nur die Stürmern. Da muss sich jeder hinterfragen.“ Die mickrigen elf bisher erzielten Saisontore Lupos seien „dem Tabellenplatz angemessen“, so der Wolfsburger Trainer.

Die Situation hat sich für den Tabellenletzten weiter verschärft. „Und das wird sich auch nicht ändern, wenn wir das Tor nicht treffen. Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen“, war Fricke die Enttäuschung anzumerken.