Braunschweig/Wolfsburg. Mit Corona-Tests legen Eintracht Braunschweig und der VfL Wolfsburg am Montag wieder los. Der VfL blickt gebannt auf die Ergebnisse.

Für die Bundesliga-Fußballer des VfL Wolfsburg und die Zweitliga-Kicker Eintracht Braunschweigs endet die kürzeste Winterpause aller Zeiten. Nach den freien Tagen über Weihnachten kommen am Montag die Braunschweiger in der Löwen- und die Wolfsburger in der VW-Stadt zusammen, um aufs Coronavirus getestet zu werden – und dann beginnt beim VfL das große Hoffen. Denn im letzten Pflichtspiel vor der Minipause, dem 4:0-Erfolg im DFB-Pokal gegen Sandhausen, waren sechs VfL-Profis wegen Corona ausgefallen. Ob sich diese Gruppe verkleinert und an der Doppelschicht am Dienstag mitwirken kann, entscheidet sich erst unmittelbar davor.

William, Maximilian Arnold und Jérôme Roussillon mussten aufgrund positiver Corona-Tests zuletzt aussetzen, dazu gesellten sich Maximilian Philipp, Xaver Schlager und Tim Siersleben. Die drei waren Kontaktpersonen ersten Grades und verpassten die Spiele gegen Stuttgart (1:0) und Sandhausen (4:0). Für die Pokalpartie meldete sich auch noch Maxence Lacroix mit einem leicht-positiven Test ab.

Trainings-Doppelschicht am Dienstag beim VfL

Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner ist mit dem VfL auf Bundesliga-Rang 4 in die Minipause gegangen. Jetzt blickt der Österreicher gebannt auf die Ergebnisse der Coronatests.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner ist mit dem VfL auf Bundesliga-Rang 4 in die Minipause gegangen. Jetzt blickt der Österreicher gebannt auf die Ergebnisse der Coronatests. © Regios24/Darius Simka

Jörg Schmadtke hatte über die freien Tage keinen Kontakt zu den erkrankten Profis. „Es gibt Phasen, in denen man den Spielern auch mal Ruhephasen geben muss“, sagt der Wolfsburger Sportchef. Abgesprochen war, dass sich die Kicker melden, sollte es ihnen schlechter gehen. Aber das ist nicht passiert. „Daher glaube ich, dass es ihnen gut geht“, sagt Schmadtke.

Am Dienstag beginnt Oliver Glasner mit einer Doppelschicht die Vorbereitung aufs nächste Bundesliga-Spiel. Der VfL-Trainer hat die anspruchsvolle Aufgabe, Borussia Dortmund zu analysieren und so zu dechiffrieren, dass seine Mannschaft die Schwachpunkte des hochtalentierten Gegners ausnutzen kann. Die Partie steigt am Sonntag, 15.30 Uhr, im Ruhrgebiet.

Braunschweiger Eintracht zieht positive Schlüsse nach DFB-Pokalspiel

Aktuelles Anschauungsmaterial für den VfL-Trainer lieferte der BVB kurz vor Heiligabend in Braunschweig. Die Eintracht hielt beim 0:2 im DFB-Pokal gegen den haushohen Favoriten lange Zeit gut dagegen und zog entsprechend positive Schlüsse. „Wir waren bis in die Nachspielzeit in der Lage, nochmal zurückzuschlagen und die Sensation zu schaffen“, sagte Daniel Meyer. Der Eintracht-Trainer war trotz des Ausscheidens zufrieden, weil er „einen sehr guten Auftritt“ seiner Mannschaft gesehen hatte.

Aus dem intensiven Auftritt gegen die Borussia will die Eintracht nun Kraft ziehen, um in der schwierigen Zweitliga-Saison weiter Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Meyers Team tritt am Sonntag, 13.30 Uhr, beim erfahrenen Gegner Erzgebirge Aue an. Spielberechtigt ist dann bei der Eintracht allerdings noch nicht Brian Behrendt. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger stößt zwar von Bundesligist Arminia Bielefeld zu Meyers Mannschaft, aber entsprechend der Regularien darf Behrendt erst am 15. Spieltag mitwirken. Da empfängt die Eintracht Fortuna Düsseldorf.

Keine Wintertransfers beim VfL, aber Unsicherheit in Bezug auf Yannick Gerhardt

Wintertransfers gab es in Wolfsburg noch nicht. Unsicher ist aber die Zukunft Yannick Gerhardts, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Der VfL, betont Schmadtke, würde diesen gerne verlängern. „Bei der anderen Seite sieht es derzeit aber eher nicht danach aus.“ Dem Mittelfeldspieler reichen die Einsatzzeiten nicht vollends aus. Trainer Glasner setzte den 26-Jährigen bisher nur in acht Bundesliga-Spielen ein. Von den jüngsten sechs Liga-Partien verbrachte Gerhardt fünf komplett auf der Bank.

Daher kann Schmadtke dessen Unzufriedenheit „ein Stück weit nachvollziehen“. Aber der Sportchef lobt: „Yannick ist ein wertvoller Spieler, der unserer Mannschaft guttut.“ Die Karten liegen auf dem Tisch: Der VfL würde gerne mit Gerhardt verlängern, dieser wünscht sich aber mehr Einsatzzeit – was mit Blick auf die starke Konkurrenz auf seiner Position nur schwer erfüllbar sein wird. Ab dem 1. Januar dürfen ihn andere Klubs nun kontaktieren, ohne vorher des VfL-Einverständnis einzuholen. „Es gibt auf jeden Fall einen Markt für Yannick“, sagte Gerhardts Berater Stephan Engels zuletzt.

Wechselgerüchte um Wout Weghorst

Um Wout Weghorst gibt es wieder Wechselgerüchte. Wie schon im Sommer soll sich Startrainer José Mourinho mit Wolfsburgs Topstürmer beschäftigen, um diesen zu den Tottenham Hotspur zu holen. Auf die Frage, ob es bereits ein Angebot gebe, schickt Schmadtke ein eindeutiges „Nein“ durch die Telefonleitung. Gleichwohl existiert eine Absprache zwischen dem 28 Jahre alten Niederländer und seinem Arbeitgeber. Sollte ein lukratives Angebot für Weghorst hereinflattern, das die finanziellen Rahmenbedingungen des VfL erfüllt, ist der Weg für einen Wechsel frei. Aber: Ein billiges Geschäft wäre das nicht. Weghorst ist nicht für unter 30 Millionen Euro Ablöse zu haben.

Der VfL-Niederländer, mit neun Treffern bester Schütze seines Klubs, wird gegen Dortmund in jedem Fall dabei sein. Ob sich Trainer Glasner auf einige genesene Corona-Patienten freuen kann, zeigt sich spätestens am Dienstag. Die Wolfsburger hoffen. Am Montag endet für die Fußballprofis in Deutschland die kürzeste Winterpause aller Zeiten.