London. Im Champions-League-Finale zwischen dem BVB und Real Madrid stürmen drei Flitzer das Feld. Das Verhalten der Ordner irritiert.

Es war noch nicht einmal eine Minute gespielt, da musste das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid (0:2) erstmals unterbrochen werden: Ein Flitzer war auf den Platz gelaufen, machte nun seelenruhig ein Selfie mit Jude Bellingham, dann noch eins mit Vinicius Junior. Seelenruhig, weil weit und breit nichts zu sehen war vom Sicherheitsdienst. Und so konnte der Flitzer nicht nur ungestört seine Aufnahmen machen, sondern sogar noch zurückklettern auf die Tribüne und seinen Platz einnehmen. Erst dort wurde es ungemütlich für ihn, weil ihm die übrigen Zuschauer mehr als deutlich mitteilten,w as sie vond er Aktion hielten: mit wüsten Beschimpfungen, aber auch mit dem einen oder anderen Rempler.

Einer der Wembley-Flitzer macht beim Spiel BVB gegen Real Madrid den Flitzer.
Einer der Wembley-Flitzer macht beim Spiel BVB gegen Real Madrid den Flitzer. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Währenddessen hatte sich schon ein zweiter Flitzer auf den Weg gemacht und jetzt erst wurden auch die Ordner aktiv, hatten den jungen Mann bald eingefangen. Das aber schien sämtliche Kräfte und jegliche Konzentration zu binden, denn nun lief ein dritter Mann über den Rasen – und das ähnlich ungestört wie der erste. Nach links lief er, dann wieder nach rechts – bis es BVB-Profi Marcel Sabitzer zu bunt wurde, der den Mann gemeinsam mit einigen endlich herbeigeeilten Ordnern einfing.

BVB gegen Real Madrid: 2500 Ordnern in Wembley im Einsatz

Szenen, die kein Ruhmesblatt waren für die Organisatoren dieses Finales, einem der größten Sportereignisse der Welt. Dabei hatten die Hausherren vom englischen Fußballverband FA extra noch betont, dass sie die Sicherheitsvorkehrungen erhöht hatten. Beim Europameisterschaftsfinale 2021 nämlich hatten rund 2000 englische Fans das Stadion gestürmt, waren ohne Tickets gewaltsam an den Ordnern vorbeigekommen, um das Spiel zwischen den Three Lions und dem späteren Europameister Italien zu verfolgen.

BVB-Profi Marcel Sabitzer hilft dabei, einen Flitzer einzufangen.
BVB-Profi Marcel Sabitzer hilft dabei, einen Flitzer einzufangen. © Getty Images | Lars Baron

Unter anderem wurden neue Eingangstore und Zäune eingebaut, dazu verbesserte Türschlösser und ein interner Kontrollraum zur besseren Überwachung des Fanverhaltens – zu Kosten von etwa fünf Millionen Pfund (etwa 5,9 Millionen Euro). Zudem soll die Rekordzahl von 2500 Ordnern im Einsatz sein. Im Stadion allerdings war davon wenig zu sehen - und auch im Vorfeld wurde trotzdem von BVB-Fans versucht, das Stadion zu stürmen. Die erstne Kontrollen wurden überlaufen, bis an den Eingangstoren Schluss war. Die Polizei in London gab am Sonntag bekannt, dass rund um das Finale 56 Menschen festgenommen wurden - der Großteil wegen des Versuchs, ohne Ticket ins Stadion zu kommen.

Weitere Infos zum BVB und dem Champions-League-Finale