Herzogenaurach. Der BVB-Stürmer spricht über seinen eigenen Ballermann-Hit und die neue Rolle im Nationalteam hinter Konkurrent Kai Havertz.

Niclas Füllkrug weiß, was die Fußballfans in Deutschland von ihm erwarten. Der Stürmer der Nationalmannschaft nahm den Arm von Toni Kroos, hob ihn nach oben und schüttelte ihn, als die beiden beim öffentlichen Training am Montagnachmittag im Adi-Dassler-Stadion einliefen, während „Major Tom“ aus den Boxen dröhnte. Der 31-Jährige mag Schlagermusik und hat seit Kurzem sogar seinen eigenen Ballermann-Song der Influencer Adrian Vogt und Paul Fischer alias Aditotoro und Paulomuc. „Das passt wie Arsch auf Eimer und macht mich auch ein wenig stolz“, sagte Füllkrug am Montagmittag im Medienzentrum von Herzogenaurach.

Schon am Sonntag kam Füllkrug mit einer Gruppe von feierfreudigen Abiturienten in Kontakt. Der DFB-Stürmer entschied sich bei der Anreise aus Hannover zurück ins deutsche EM-Quartier für die Bahn. „Ich bin gestern Abend schon angereist, weil ich Respekt vor der Deutschen Bahn habe“, sagte Füllkrug und erzählte eine lustige Reisegeschichte. „Es war ziemlich voll. Ich saß in gesellschaftlicher Runde und habe kurzerhand ein Frage-Antwort-Spiel mit den Jungs mitgemacht. Die Zeit ging schneller rum als gedacht“, sagte der Profi von Borussia Dortmund.

Füllkrug dementiert Berichte über Knieprobleme

Das Frage-Antwort-Spiel mit den Journalisten ist eine Spezialdisziplin von Füllkrug, der immer mal wieder für Lacher sorgt. Zunächst war es ihm aber wichtig, ein erstes Thema zu kommentieren. „Ich habe viele Nachrichten bekommen, ob man sich Sorgen um mich machen müsse. Ich wollte noch klarstellen, dass es mir gutgeht“, sagte Füllkrug über Berichte, wonach er aktuell mit Knieproblemen zu kämpfen habe.

Nein, man muss sich keine Sorgen machen um den Mittelstürmer der Nationalmannschaft, der aktuell zwar hinter Kai Havertz nur die Nummer zwei im deutschen Angriff ist, von Bundestrainer Julian Nagelsmann aber Spielzeit in Aussicht gestellt bekommen hat.

Kai Havertz ist an Füllkrug vorbeigezogen

Für den einzigen Stoßstürmer im deutschen EM-Kader ist es nach der WM 2022 in Katar das zweite große Turnier. Damals kam er als Neuling in die Mannschaft und überraschte alle. Mittlerweile hat Füllkrug eine neue Rolle. Vom Hoffnungsträger ist er zum Herausforderer geworden. Vor einem Jahr war Füllkrug, damals noch bei Werder Bremen, im Nationalteam als Neuner gesetzt. Nach einer durchwachsenen Saison mit Borussia Dortmund ist Havertz nun an ihm vorbeigezogen. Gegen Griechenland traf der Offensivspieler vom FC Arsenal zum 1:1. „Kai hat meine maximale Unterstützung. Ich wünsche ihm jedes Tor“, sagte Füllkrug über seinen Kollegen, der am Dienstag 25 Jahre alt wird.  

Immer wieder für Lacher gut: Niclas Füllkrug im DFB-Medienzentrum in Herzogenaurach an der Seite von Pressesprecherin Franziska Wülle.
Immer wieder für Lacher gut: Niclas Füllkrug im DFB-Medienzentrum in Herzogenaurach an der Seite von Pressesprecherin Franziska Wülle. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Wahrscheinlich hätte er viele andere Fragen beantworten müssen, wenn er im Finale der Champions League gegen Real Madrid beim Stand von 0:0 nicht den Pfosten, sondern ins Tor getroffen. Hat er aber nicht. Und so muss sich Füllkrug nun erst einmal hinten anstellen. „Ich bin da eher in einem Angestelltenverhältnis. Der Trainer sitzt am längeren Hebel“, sagte Füllkrug, der in 16 Länderspielen immerhin elf Tore erzielen konnte. Er weiß, dass sich seine Rolle schnell ändern und er wieder zum Ballerman werden kann. Füllkrug ist sich in jedem Fall sicher, dass es in diesem Sommer noch den ein oder anderen Grund gibt, seinen neuen Ballermann-Song zu spielen.