Braunschweig. Eine Woche lang hielten die Blau-Gelben ihre Anhänger mit Hinweisen auf Trab. Nun ist klar, wer auf dem Trikot werben wird.

Die Katze ist aus dem Sack. Eine Woche lang hat Eintracht Braunschweig seine Anhänger auf die Folter gespannt. Wer wird der neue Haupt- und Trikotsponsor des Fußball-Zweitligisten? Nun ist klar: Es wird die Brawo Group. Bis mindestens zum 30. Juni 2028 läuft die Partnerschaft zwischen der Unternehmensgruppe der Volksbank Brawo mit Hauptsitz in Braunschweig und den Blau-Gelben. Das teilte der Klub am Freitag mit.

380 Gesellschaften gehören der Brawo Group an. Darunter auch das Hofbrauhaus Wolters. In den letzten Tagen hatte sich die Brawo bereits als Favorit herauskristallisiert. Unter den Anhängern wuchs daher die Hoffnung, das Logo des geliebten Bier-Produzenten könnte auch auf dem neuen Trikot der Eintracht landen. Dem ist aber nicht so. Die Brawo Group wird den Werbeplatz selbst einnehmen. Wie das bei etwaigen Sonder-Trikots aussieht, bleibt abzuwarten.

Brawo Group landet auf dem Trikot von Eintracht Braunschweig

Für den neuen Werbepartner sei das Engagement gleichzusetzen mit einem „Statement, dass wir an den Verein glauben und den Weg in die Zukunft gemeinsam – und in Eintracht – erfolgreich gehen wollen“, wird Carsten Ueberschär, Leiter der Direktion Braunschweig, in der Klubmitteilung zitiert. Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz ergänzt: „Wir sind dankbar, dass wir damit ein hohes Maß an Planungssicherheit erreichen und wissen um unsere Verantwortung. Wir werden unseren Weg konsequent weiterverfolgen, um uns sportlich wie strukturell nachhaltig in eine bessere und stabilere Position zu bringen.“

Möglich wurde der Wechsel, weil der bisherige Topsponsor Kosatec seinen Platz auf der Brust der Eintracht-Profis nach zwei Jahren räumt.

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Wie steht's um Eintracht Braunschweigs Kaderplanung?

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Kosatec bleibt an Bord

Für die Eintracht ist der neue Deal ein Erfolgsbeleg auf mehreren Ebenen. Erstens, weil die Marketing-Strategie voll aufgegangen ist. Rund eine Woche lang hielten die Blau-Gelben ihre Fan-Gemeinde mit verschiedenen Hinweisen auf den neuen Partner bei Laune – und die Spekulationen am Laufen. Der Werbe-Effekt ist also eingetreten, bereits bevor der Klub irgendetwas öffentlich verkündet hatte.

Zweitens, weil dem Fußball-Zweitligisten nun größere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Kosatec-Chef Andreas Sander hatte mitgeteilt, sein Unternehmen bleibe den Löwen „auch finanziell erhalten – und zwar im gleichen Rahmen wie bisher“. Kosatec ist fortan der zweitgrößte Sponsoring-Partner der Eintracht. Das Geld bleibt also im Topf. Und durch den neuen Top-Sponsor kommt eine weitere siebenstellige Summe dazu.

Mehr Mittel für Benjamin Kessel

Die Blau-Gelben können also ihre Bilanz aufbessern. Zumindest, wenn alle anderen Sponsoren ihr Engagement mit gleichbleibenden Mitteln aufrechterhalten. Sportdirektor Benjamin Kessel eröffnet das bei der Kaderplanung neue Möglichkeiten. Unter anderem verhandeln die Braunschweiger schließlich noch mit der US Lecce über die Zukunft von Thorir Helgason. Die im vergangenen Sommer ausgehandelte Kaufoption war für die Eintracht nicht zu stemmen. Aber auch in anderen Kaderteilen sind noch Baustellen offen.

Und drittens: Der Deal ist ein Beleg dafür, dass der Klub sein Profil geschärft hat – und das nicht nur in der Südkurve wahrgenommen wird. Mit Trainer Daniel Scherning kam nicht nur der Aufschwung, sondern dazu auch noch Klarheit: in der Kommunikation und in der sportlichen Ausrichtung.

Was für Eintracht Braunschweig zählt, ist der sportliche Erfolg

Kessel und sein Team um Chefscout Philipp Schmidt und Sportkoordinator Dennis Kruppke sind zudem dabei, das Konzept auf links zu krempeln. Die Planungen sollen weitsichtiger, das Verhandlungsklima mit Spielern und deren Beratern aufgehellt werden. Das macht Eindruck – auch auf Sponsoren. Die wollen schließlich wissen, was mit ihrem Geld passiert. In der Struktur der bisherigen Justierungen am Aufgebot kristallisiert sich bereits eine Handschrift heraus. Junge Talente werden mit erfahrenen Spielern gemischt, die aber auch längst noch nicht ihren Zenit erreicht haben.

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Läuft die Entwicklung der Nachwuchs-Kicker dann wie erwünscht, soll mit ihnen durch Ablösesummen wieder Geld generiert werden – sofern sie nicht zu halten sind. Das alles wirkt erst einmal wie eine wohltuende Therapie gegen das Auf und Ab der vergangenen Jahre. Fakt ist aber freilich: Was schlussendlich zählt, ist der sportliche Erfolg. Bleibt dieser aus, landet jedes Konzept wieder auf dem Prüfstand. Im Fall der Eintracht ist dafür natürlich kein Aufstieg oder eine Platzierung im oberen Tabellendrittel nötig. Nach wie vor geht’s zunächst einmal um den Klassenerhalt. Im Idealfall wird der etwas früher eingetütet. Was aber stimmen muss, ist die sportliche Entwicklung. Und um die voranzutreiben, stehen nun weitere Mittel zur Verfügung.

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