Wilsche. Die VfR-Fußballerinnen haben es mit Siegen im Elfmeterschießen ins Endspiel geschafft und empfangen jetzt den souveränen Landesliga-Meister.

Für die Fußballerinnen des VfR Wilsche-Neubokel ist es das Spiel des Jahres – mindestens. Der Bezirksligist hat im bisherigen Verlauf des Bezirkspokals drei Landes- und einen Bezirksligisten jeweils im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb geworfen und darf nun im Finale um den Titel spielen. Und das auch noch auf dem heimischen Platz. Am Pfingstmontag (15 Uhr) trifft der VfR als krasser Außenseiter auf den SV Wendessen. „Wir hoffen auf viele Fans. Die Mädels sollen es einfach genießen und Spaß haben. So können sie es vielleicht am ehesten gewinnen“, betont Wilsches Trainerin Janine Michel.

VfR Wilsche-Neubokel erwartet den souveränen Landesliga-Meister Wendessen

Ja, ihre Mannschaft hat bisher schon viermal für eine Überraschung gesorgt und sich als Außenseiter gegen einen Landesligisten durchgesetzt. Wendessen ist allerdings mehr als einfach nur ein Landesligist. Der SV ist durch die Saison marschiert, hat in 18 Spielen 49 Punkte geholt und 92 Tore erzielt. Dass der Oberliga-Aufstieg der Mannschaft von Marcel Döring frühzeitig abzusehen war, überrascht bei diesen Zahlen nicht. „Das wird für uns noch mal eine Nummer krasser als die Spiele davor. Wendessen hat die Spiele in der Liga meistens mit ungefähr sechs Toren Unterschied gewonnen“, bekräftigt Michel.

Auch ihre Mannschaft hat in dieser Spielzeit bereits ihre Erfahrungen mit den Wendesserinnen gemacht. Es gab ein Testspiel zwischen beiden Teams, das der SV mit 4:0 gewann. Das fand allerdings im Rahmen der Sommervorbereitung am 22. August statt. „Wir kennen den Gegner also schon ein bisschen“, sagt Michel. Aussagekraft dürfte die Partie aus Wendessen allerdings keine haben. „Wir hatten zu der Zeit zehn Neuzugänge, mussten uns erst mal finden“, erinnert sich Michel.

Vorteil VfR: Heimspiel

Die Rollen sind vor dem zweiten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit ohnehin klar verteilt. „Wir haben nichts zu verlieren, können frei aufspielen. Der Druck liegt bei Wendessen. Wer in einem Finale steht, will es auch gewinnen“, ordnet Wilsches Trainerin ein. Die Tatsache, dass die Partie auf der heimischen Anlage stattfindet, „kann vielleicht ein kleiner Vorteil sein“, hofft Coach Janine Michel.

Innerhalb der Mannschaft herrscht jedenfalls schon eine Euphorie vor. „Wir haben einen vollen Kader. Alle angeschlagenen und verletzten Spielerinnen werden aber auch mit dabei sein. Die komplette Mannschaft ist also vor Ort“, freut sich die Trainerin der Gastgeberinnen. Das gilt hoffentlich auch für Jacqueline Horn, die sich im Halbfinale einen Armbruch zugezogen hatte (wir berichteten). „Sie wurde am Donnerstag operiert. Wir hoffen, dass sie am Montag mit dabei ist.“

Und wer weiß, wie weit Unterstützung und Euphorie die Wilscherinnen diesmal trägt. „Noch mal ins Elfmeterschießen zu kommen, wäre schon der Wahnsinn. Und dass dann alles möglich ist, wissen wir am besten.“