Warberg. Der Handball-Oberligist verliert gegen Spitzenreiter MTV Vorsfelde zwar mit 32:40, weiß aber phasenweise durchaus zu überzeugen.

Unter dem Strich stand eine 32:40 (16:18)-Heimniederlage. Doch die hatte keinesfalls das Potenzial, bei den Oberliga-Handballern des HSV Warberg/Lelm nachhaltig für Verdruss zu sorgen. Schließlich gilt der MTV Vorsfelde in dieser Spielzeit als ein Liga-Topteam. Und diesen Nachweis erbrachten die Eberstädter in der Süpplinger Nord-Elm-Halle. Vor allem in der Schlussphase dominierte der Favorit und setzte sich in einer 47 Minuten lang ausgeglichenen Begegnung am Ende noch deutlich mit acht Treffern Vorsprung durch. „Eine Niederlage mit vielleicht vier Toren Differenz wäre okay gewesen“, konstatierte HSV-Trainer Niklas Wosnitza. „Wir waren auf keinen Fall acht Tore schlechter.“

Die Gastgeber beförderten ihren Gegner früh aus dessen Komfortzone heraus. „Wir haben unser Glück mit einer 3-3-Abwehr versucht“, sagte Wosnitza. Die offensive Warberger Defensiv-Variante verwirrte Vorsfelde lange Zeit, nach knappem Halbzeit-Rückstand gingen die Warberger nach Lukas Meurers Treffer gar mit 24:23 in Führung. Ein erstaunlicher Treffer, nachdem die Warberger vier Minuten zuvor noch mit 20:23 hinten gelegen hatten.

Es war ein klassisches Torhüter-Spiel, trotz der vielen Tore auf beiden Seiten.
Trotz der insgesamt 72 Tore lobte Warbergs Trainer Niklas Wosnitza die Torhüter beider Teams

„In der ersten Halbzeit hat Tim Gronde unser Spiel bestimmt, nach der Pause war es Lukas Meurer“, erzählte HSV-Coach Niklas Wosnitza. Mehr noch: Im Warberger Tor überzeugte Christian Rüger – was angesichts der 40 Gegentore paradox klingt. „Es war aber ein klassisches Torhüter-Spiel, trotz der vielen Tore auf beiden Seiten“, sagte Wosnitza. Vorsfeldes Nick Weber stand Rüger in keiner Phase nach.

Dem HSV Warberg/Lelm mangelt es in der Schlussphase an personellen Alternativen

Die Partie gegen den Liga-Primus kippte erst in den Schlussminuten zu Ungunsten des HSV. Während die Vorsfelder von der Ersatzbank viel starkes Personal nachlegten, mangelte es den Warbergern durch die Ausfälle von Marvin Peschmann, Erik Gronde und Arne Hansen an personellen Alternativen. „Man kann sagen, dass uns in den Schlussminuten die Luft ausgegangen ist“, konstatierte Wosnitza. Erst recht nach der roten Karte gegen Felix Schmidt (47. Minute) – laut Wosnitza „durchaus berechtigt“ – kippte die Partie. Während es den Warbergern durch die Ausfälle der Stammkräfte Erik Gronde, Marvin Peschmann und Arne Hansen in den Schlussminuten an personellen Alternativen mangelte, legte Vorsfelde unter anderen mit Yannik Schilling in den Schlussminuten von der Bank munter nach. „Schade, diese Alternativen hatten wir nicht“, sagte Wosnitza, der seiner Mannschaft dennoch eine „1a-Leistung“ attestierte. „Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft“, sagte der HSV-Coach. „Schade, dass uns speziell die rote Karte gegen Felix Schmidt nach 47 Minuten zusätzlich die Kraft geraubt hat“, konstatierte Wosnitza.

HSV: Panzer, Rüger, Lampe – Rutsch 6, Hotopp 2, J. Gronde, Liebing 4, T. Gronde 4, Frühauf 1, L. Pissarczyk, Wawryk 3, Walther 4, Schmidt 1, Meurer 7.