Wolfenbüttel. Aus in Runde 1: Der letztjährige Finalist MTV Wolfenbüttel scheidet nach dem 0:1 gegen die FT Braunschweig früh aus dem Bezirkspokal aus.

Die Leidenschaft hat gesiegt. Die Freien Turner Braunschweig stehen in Runde 2 des Wettbewerbs um den Fußball-Bezirkspokal. Das Team aus dem Prinzenpark setzte sich bei seinem Landesliga-Kontrahenten MTV Wolfenbüttel verdient mit 1:0 (1:0) durch.

Das war nix. Ein Satz, der am Freitagabend auf der MTV-Anlage an der Halberstädter Straße oft zu hören war – zumindest von jenen Zuschauern, die es mit dem MTV halten. Okay, die Mannschaft von Trainer Deniz Dogan trat ersatzgeschwächt an. Wichtige Stützen wie Yannick Könnecker, Jonas Klöppelt, Nils Göwecke, Linus Queißer und – ab der 12. Minute – auch Johannes Patz (Verdacht auf Handgelenkfraktur) fehlten. Aber diesen Umstand hatten die Wolfenbütteler nicht exklusiv, denn auch die Gäste aus der Löwenstadt waren mit deutlich reduziertem Aufgebot angereist. Der Unterschied: Die Turner spielten mit Leidenschaft. Sie warfen sich in jeden Zweikampf, sie waren sich für keinen Weg zu schade. Das sah der Braunschweiger Trainer Willi Feer ähnlich: „Wir haben als Kollektiv gearbeitet, es war eine einwandfreie Mannschaftsleistung.“

MTV Wolfenbüttel rennt sich gegen die Turner-Defensive fest

Und dass sich die Braunschweiger aufs Verteidigen verstehen, zeigten sie in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll. Sie ließen kaum einmal torgefährliche Aktionen des MTV zu, einzig beim Schlenzer des eingewechselten und sehr agilen Piotr Ostapowicz (46. Minute) war das Turner-Gehäuse ernsthaft in Gefahr. Und sonst? Janosch Bauer versuchte es per Lupfer (54.) und scheiterte, kurz darauf war er auf und davon – und wurde noch abgelaufen (60.). In dieser Phase hatten sich die Gäste längst mit ihrem 5-4-1-System eingeigelt. Sie wussten genau: Gegen diesen MTV ohne Durchschlagskraft ist die defensive Stabilität die halbe Miete.

Wolfenbüttels Trainer Deniz Dogan war ob des Auftrittes seiner Jungs ordentlich angefressen. Noch auf dem Spielfeld gab es eine zehnminütige Standpauke, die es in sich hatte. „Verlieren darf eine Mannschaft, aber es kommt auf die Art und Weise an“, sagte Dogan, der seiner Elf bescheinigte, dass sie „das schwächste Pflichtspiel abgeliefert hat, seit ich hier Trainer bin“. Gut weg kamen in Dogans Kurzanalyse lediglich die Youngster Hannes Joppich und Piotr Ostapowicz sowie Abwehrmann Steffen Suckel.

Deniz Dogan: Lust, Leidenschaft und Tempo haben gefehlt

Dogan sprach seiner Mannschaft jegliche fußballerische Tugenden ab, die nötig sind, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten. „Uns haben Lust, Leidenschaft und Tempo gefehlt. Das hatten uns die Turner voraus. Auch unser Spiel in die Tiefe gab es nicht. Unter dem Strich war das viel zu wenig.“

MTV: Güven – Erdmann (84. Jovanovic), Suckel, K. Vollbrecht, Patz (12. Stöver) – Grosonja, Linek – Abou-Raya (46. Halimi), Rodrigues (46. Ostapowicz), Joppich – Bauer (71. Hussein).

Tore: 0:1 Oktay (27.).

Besonderes: Gelb-Rot Direnc Güven (MTV, 90+3).