Vorsfelde. Der MTV Vorsfelde tritt in der Handball-Oberliga weiter wie ein Titelkandidat auf. Das bekam auch Drittliga-Absteiger HSG Nienburg zu spüren.

Dass das Ziel, endlich mal wieder unter 25 Gegentoren zu bleiben, verfehlt wurde, konnte Daniel Heimann seiner Mannschaft verzeihen. Denn offensiv zeigten die Oberliga-Handballer des MTV Vorsfelde gegen die HSG Nienburg eine Leistung, die den Trainer beeindruckte. Mit 39:29 (22:13) warfen die „Razorbacks“ den Drittliga-Absteiger aus der Halle.

Drei Minuten waren gespielt, da hatten die Hausherren die Kräfteverhältnisse bereits verdeutlicht. Die Vorsfelder legten mit viel Schwung los, führten früh mit 3:0. „Wir sind mit Mut und Überzeugung in die Begegnung gegangen“, berichtete Heimann. „Wir waren fest entschlossen, unseren guten Lauf fortzusetzen.“

22 Tore sprechen für sich

Im Laufe der Anfangsviertelstunde schaffte es dann zwar auch Nienburg auf die Anzeigetafel, doch hatten die Eberstädter die Partie stets unter Kontrolle. Besonders die Offensivmaschinerie lief. „22 Tore in der ersten Halbzeit sprechen für sich“, sagte Heimann. Die 13 Gegentreffer seien im Rahmen, erklärte der Coach. Dass es nicht mehr wurden, war in erster Linie Nick Weber zu verdanken. Der Keeper ließ die Offensivkräfte der HSG verzweifeln. „Er kam auf insgesamt 42 Prozent abgewehrte Würfe“, berichtete der MTV-Coach.

Halbzeit 2 begann ruhiger als der erste Durchgang. Die Vorsfelder hatten den Fuß vom Gas genommen – auch wenn das nicht die Vorgabe von Coach Heimann war. „Wir haben das Tempo etwas heruntergefahren“, hatte der Trainer erkannt. „Defensiv waren wir nicht mehr so konsequent und aufmerksam wie in der ersten Halbzeit.“ Nienburg boten sich nun Räume. Doch nutzen konnte die HSG die Möglichkeiten nur selten. Der Vorsprung der Gastgeber blieb konstant – bis der MTV nach 37 Minuten noch mal zum Zwischenspurt ansetzte. Aus dem 26:18 (38.) wurde innerhalb von acht Minuten ein 33:20 (46.). Heimann spielte die Breite seines Kaders aus. „Ich konnte wechseln, ohne dass ein Leistungsabfall festzustellen war“, erklärte er: „Diejenigen, die von der Bank kamen, haben sich super ins Spiel eingefügt.“

Paul Mattes Ludwig sticht heraus

Einer, der herausstach, war Paul Mattes Ludwig. Der Nachwuchsspielmacher war in der Vorwoche noch für die MTV-Reserve am Ball und bekam nun gegen Nienburg die Chance, sich in der Oberliga zu zeigen. „Paul hat dem Spiel schnell seinen Stempel aufgedrückt“, lobte Heimann. Fünf Treffer erzielte Ludwig insgesamt. Erneut herausragend: Lasse Giese. Der Halblinke kam auf elf Tore.

Noch ohne Joker-Minuten blieb Yannik Schilling. Nach seiner Armverletzung saß der Linkshänder zwar schon wieder auf der MTV-Bank, doch Spielminuten gab es nicht. Trainer Heimann will kein Risiko eingehen. „Wir wollten es vermeiden, Yannik zu bringen. Nur im Notfall hätte er gespielt“, erklärte Heimann. Auf dem Feld wird Schilling dann benötigt, wenn es mal wieder eng wird. Gegen Nienburg spielten es seine Teamkollegen mühelos herunter. Heimann merkte an: „Das war unser erster zweistelliger Heimsieg der Saison.“

MTV Vorsfelde: Weber, Krüger – Vuckovic (5), Wiegner (2), Steinke (1), Mbanefo (3), Thiele (2), Liebich, Sievert (1), Giese (11), Frädermann (4), Schilling, Hoffmann (5), Ludwig (5).