Wolfenbüttel. Wolfenbüttels Regionalliga-Basketballerinnen entgleitet zunächst die Führung. Doch im letzten Viertel drehen sie noch mal richtig auf.

Die Basketballerinnen der MTV/BG Wolfenbüttel haben einen Lauf: Der 68:49 (20:8, 12:17, 7:18, 29:6)-Heimsieg gegen die BG Zehlendorf war der bereits dritte Sieg in Folge. Diesmal bewiesen die Wolfenbüttelerinnen zudem eindrucksvoll, dass sie auch mit Rückschlägen umgehen können. „Das Spiel war daher auch sehr lehrreich, weil wir jetzt wissen, dass wir es können“, sagte MTV/BG-Coach Andreas Hundt zu der Art und Weise, wie sein Team einen Rückstand noch in einen letztlich souveränen Sieg umdrehte.

Auf einen guten Start folgt ein Leistungseinbruch

Für die Wolfenbüttelerinnen begann die Partie in der Sporthalle am Landeshuter Platz zunächst planmäßig. Nach fünf Minuten führten die Gastgeberinnen mit 14:6. „Unsere Maschinerie funktionierte. Wir haben den Korb attackiert und gut getroffen“, berichtete Hundt. Seine Mannschaft habe auch den Vorteil genutzt, dass die Zehlendorferinnen einen eher gemächlichen Start in die Partie hinlegten.

Nach der ersten Viertelpause änderte sich das Bild jedoch ein wenig. Es machte sich bemerkbar, dass die Wolfenbüttelerinnen mit Sina Geilhaar nur eine Aufbauspielerin im Kader hatten (Kristina Stapel fehlte erkrankt). Nachdem sie früh im zweiten Viertel ihr zweites Foul kassiert hatte, gönnte Hundt Geilhaar eine Pause auf der Bank. Svea Junger übernahm die Verantwortung im Aufbau. „Svea hat Sina gut vertreten“, lobte der Coach.

Zunächst lief es auch gut weiter für die Wolfenbüttelerinnen, doch ab der 18. Minute kam ein Bruch ins MTV/BG-Spiel. „Wir haben nicht mehr so gut verteidigt. Unsere Zone funktionierte nicht mehr“, sagte Hundt. Die Gäste hatten immer öfter Erfolg mit ihren Attacken auf den Korb, kamen so zu Punkten und zogen zusätzlich noch Fouls.

MTV/BG Wolfenbüttel kriegt kurz vor Ende des dritten Viertels wieder die Kurve

Noch düsterer wurde es nach der Halbzeitpause für die Gastgeberinnen. Die Verteidigung zeigte immer weniger Wirkung gegen die Angriffe der Berlinerinnen, die nach fünf Minuten mit 37:32 in Führung waren. Bis zu diesem Zeitpunkt war das MTV/BG-Team noch ohne Punkt in diesem Spielabschnitt. „Sie haben härter verteidigt, wir haben den Weg zum Korb nicht mehr gefunden“, erklärte der Coach. Das 42:34 markierte die höchste Führung der Gäste. Zwei Minuten vor dem Ende des Viertels leiteten die Wolfenbüttelerinnen aber die Wende ein. Eine Schlüsselszene bot Svea Junger, die einen Drive zum Korb trotz Fouls abschloss und auch den Bonusfreiwurf traf. Veronika Slazyk legte gleich im Anschluss weitere Punkte nach – die Hoffnung auf den Heimsieg war wieder am Leben.

Ida Bikker (rechts) war mit drei erfolgreichen Dreipunktwürfen maßgeblich am Wolfenbütteler Lauf im letzten Viertel beteiligt.
Ida Bikker (rechts) war mit drei erfolgreichen Dreipunktwürfen maßgeblich am Wolfenbütteler Lauf im letzten Viertel beteiligt. © regios24 | Olaf Hahn

MTV/BG zieht BG Zehlendorf mit der Verteidigung den Zahn

Im Abschlussabschnitt drehten die Wolfenbüttelerinnen den Spieß dann wieder um. Coach Hundt stellte von Zonen- auf Mann-Verteidigung um und ließ aggressiv pressen. Zehlendorf sah fortan kein Land mehr. „Damit haben wir ihnen den Nerv gezogen“, stellte Hundt fest. Erst legten die Gastgeberinnen einen 11:0-Lauf hin, mit dem sie wieder klar in Führung gingen. Kurz darauf legten sie sogar noch einen 15:0-Lauf nach. „Damit war der Drops gelutscht“, sagte Hundt, aus dessen Team zum Ende hin vor allem Lara Bosse, die alle ihre Punkte in dieser Phase erzielte, und Ida Bikker, die drei Dreier im Schlussviertel versenkte, herausstachen.

Sie haben ihr Herz auf dem Feld gelassen. Es war wirklich eine tolle Mannschaftsleistung. Dafür habe ich mich bei allen auch noch mal bedankt.
Andreas Hundt, Coach der Wolfenbütteler Regionalliga-Basketballerinnen

Auch die anfänglichen Foulprobleme von Sina Geilhaar spielten keine Rolle mehr. „Sie hatte das gut im Blick und hat die letzten beiden Viertel durchgespielt“, lobte der Trainer. Geilhaar war zudem mit 14 Zählern beste Scorerin ihres Teams. Andreas Hundt zeigte sich begeistert von seinen Spielerinnen: „Sie haben ihr Herz auf dem Feld gelassen. Es war wirklich eine tolle Mannschaftsleistung. Dafür habe ich mich bei allen auch noch mal bedankt.“

MTV/BG: Bikker 12/3 Dreier, Bosse 8, Conrad, Geiger 2, Geilhaar 14/1, Huellemeier 6, Junger 8, Kordis, Lingnau, Pabst 3/1, Slazyk 6, Sprenger 9/3.