Wolfenbüttel. Der 43-Jährige wurde vor dem Rat der Stadt in sein Amt gewählt. Im Vorfeld gab es um die Personalie des Leinder Brandmeisters Unstimmigkeiten.

Tobias Feltus ist neuer Ortsbrandmeister der Ortswehr Leinde. Wolfenbüttels Erster Stadtrat Knut Foraita überreichte dem 43-Jährigen, der bisher stellvertretender Ortsbrandmeister der Leinder Wehr war, am Donnerstag im Rathaus die Ernennungsurkunde. Der Rat der Stadt hatte in seiner Sitzung am 12. September einstimmig für Feltus und dessen Eintritt ins Ehrenbeamtenverhältnis für die nächsten sechs Jahre votiert. Feltus’ neuer Stellvertreter ist Nils Jodat. Der 28-Jährige ist auch stellvertretender Stadtausbildungsleiter.

Damit endete eine unsäglich lange Geschichte, die Foraita nur knapp kommentierte. „Was lange währt, wird endlich gut.“ Hintergrund: Die Ortswehr Leinde und auch der Ortsrat hatten sich im Frühjahr eigentlich auf Uwe Frobart als Nachfolger von Ortsbrandmeister Karl-Heinz Sültz, dessen Amtszeit am 30. August endete, festgelegt. Die Wahl des 57-Jährigen verhinderten jedoch sowohl Stadtbrandmeister Olaf Glaeske als auch Kreisbrandmeister Tobias Thurau. Sie hatten Bedenken an der Eignung Frobarts geäußert. Kurzum: Die Stadtverwaltung und als politische Entscheider auch die Ratsmitglieder der Stadt schlossen sich der Stellungnahme Glaeskes und Thuraus an und lehnten Frobarts Ernennung ab.

Am Donnerstagnachmittag waren alle Seiten hörbar bemüht, die Wogen nachträglich nochmals zu glätten. Die Diskussion um Frobart hatte Emotionen freigesetzt, Meinungen zu dem Thema wurden vor allem in sozialen Netzwerken verbreitet. Ein Vorgehen, das Kreisbrandmeister Thurau noch immer wurmte: „Wir sollten uns nicht in der Öffentlichkeit oder in sozialen Netzwerken austauschen.“ Thurau bot stattdessen den persönlichen Diskurs an.

Leindes neuer Feuerwehr-Chef stellte klar: „Wir hatten in unserer Wehr eine Meinung und wollten sie durchsetzen. Wir sind damit gescheitert und müssen es akzeptieren.“ Seine Enttäuschung wollte Feltus nicht verbergen, „aber wir haben eine vernünftige Lösung gefunden“. Das „gute Ende“ betonte auch Stadtbrandmeister Glaeske. „Es war eine anstrengende, schmerzhafte Zeit für alle. Schauen wir nun mit Zuversicht nach vorne.“ Auch Thurau zog einen Schlussstrich: „Die Vergangenheit ist vergessen. Wir stehen komplett hinter der Feuerwehr Leinde.“

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Derweil blickte Thurau immer wieder auf die Uhr. Der Grund: Um 15.21 Uhr hatte die Wolfenbütteler Kreisfeuerwehr ein Amtshilfeersuchen des niedersächsischen Innenministeriums erhalten. Im Kampf gegen den Moorbrand bei Meppen soll der Wasserförderzug der Kreisfeuerwehr-Bereitschaft West die Helfer vor Ort unterstützen. „Wir müssen bis 19 Uhr Marschbereitschaft herstellen“, sagte Thurau. 25 Kameraden machten sich am Abend für einen 48-Stunden-Einsatz auf den Weg ins Emsland.