Wolfenbüttel. Die Kletterspezialisten kommen auch in der kalten Jahreszeit gern aus ihrem Kobel und fressen Nüsse, Möhren oder Obst. Hilfreiche Tipps vom Nabu.

Eichhörnchen gehören sicherlich zu den beliebtesten Säugetieren hierzulande. Die Nabu-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen hält es gewiss auch deshalb für angebracht, in einer Pressemitteilung über die flinken Tiere zu informieren.

In diesen Tagen halten Eichhörnchen Winterruhe. Hoch oben in ihrem Kobel, der sich nicht selten in den oberen Kronenbereichen von Bäumen befindet, erwachen sie ab und an, um sich an den Vorräten, die sie im Herbst angelegt haben, zu stärken. Häufig handelt es sich dabei um Nüsse und andere Baum- und Strauchfrüchte wie Zapfen und Samen, die von den Eichhörnchen in den Boden gesteckt oder vergraben wurden. Übrigens oft mit dem Nebeneffekt, dass sie diese nicht wiederfinden und sie im kommenden Frühjahr keimen und austreiben können. Auf diese Weise sind Eichhörnchen „natürliche Förster und Gärtner“, wie der Nabu mitteilt.

Oft Opfer von Regentonnen

„Wir sollten es aber nicht einfach bei der Sympathie für das Eichhörnchen belassen“, sagt Nabu-Mitarbeiterin Josefine Beims. „Eichhörnchen werden leider oft Opfer des Straßenverkehrs, und sie ertrinken immer wieder in unabgedeckten Regentonnen oder anderen glattwandigen, hohen Gefäßen, aus denen sie nicht wieder herauskommen können. Wenn schon eine Abdeckung nicht möglich ist, sollte auf jeden Fall ein raues Brett, möglichst mit Riffelung, oder ein grober Ast angebracht werden, damit hineingefallene Eichhörnchen – aber auch andere Tiere, zum Beispiel bei in den Boden eingelassenen Behältern Igel, Spitzmäuse oder Amphibien – eine rettende Ausstiegshilfe haben“, appelliert die Naturschützerin.

Am nachhaltigsten sei für das Eichhörnchen „natürlich ein naturnaher Garten, in dem sich potenzielle Kobelbäume befinden und solche, die Nahrung bieten. Dazu zählen natürlich Haselnüsse, aber auch Walnüsse sowie Obstbäume.“

Bloß kein Brot oder Erdnüsse

Wer in diesen Wintertagen Eichhörnchen aus der Nähe beobachten möchte, kann Leckereien in einem speziellen Futterspender anbieten. Neben ungesalzenen Nüssen eignen sich auch Rosinen, Karotten, Äpfel, Birnen, Weintrauben, Sonnenblumen- und Kürbiskerne. Von Brot, Milchprodukten, exotischen Früchten, Mandeln und Erdnüssen sollte unbedingt abgesehen werden. Diese Speisen können für Eichhörnchen sogar schädlich sein.

Spezielle Futterspender für Eichhörnchen, die im Handel ebenso wie spezielles Eichhörnchenfutter erhältlich sind, sind so konzipiert, dass die Eichhörnchen das Futter durch eine Kunststoffscheibe sehen können, davor einen Ansitz finden und verstehen, dass sie die leichte Holzklappe darüber anheben müssen, um an das Futter zu gelangen. So ist dies in der Regel vor dem Zugriff durch Vögel geschützt. Am besten werden die Geräte an Bäumen mit einer groben Rinde angebracht. Wie auch Vogel-Futtergeräte, müssen sie selbstverständlich regelmäßig gereinigt werden.

So lassen sich auch zur kalten Jahreszeit viele putzige Beobachtungen machen, während Pläne geschmiedet werden können, wie der eigene Garten, der Schulhof oder das Werksgelände für die kommende Pflanzzeit noch attraktiver für Eichhörnchen und Co. gestaltet werden können.

Mehr Infos zum Eichhörnchen

Wer keinen eigenen Garten hat, kann auch auf einem für Eichhörnchen leicht zu erreichenden Balkon einen Futterspender aufstellen und die zumeist rotbraunen heimischen Säuger beobachten. In ihrer graubraunen Färbung werden sie übrigens oft fälschlicherweise mit dem Amerikanischen Grauhörnchen, das entgegen vieler Behauptungen in Deutschland noch nicht vorkommt, verwechselt.

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Die Nabu-Regionalgeschäftsstelle hat ein kleines Info-Paket zum Eichhörnchen zusammengestellt, das viele praktische Tipps enthält. Es besteht aus der Broschüre „Gartenlust“, in der sich auch Pflanzlisten wildtierfreundlicher Bäume und Sträucher finden, und der umfangreichen Farbbroschüre des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) zu Eichhörnchen und steht in begrenzter Stückzahl zur Verfügung. Es kann zu den Öffnungszeiten der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen (dienstags 10-12 und 13-15 Uhr) oder nach telefonischer Absprache unter (05341) 3054460 in der Konrad-Adenauer-Straße 25, 38226 Salzgitter erworben werden.