Wolfsburg. Vom „Brezelkäfer“ zum „Ovali“ – im Konzernforum der Autostadt Wolfsburg ist der technische Fortschritt in 65 Produktionsjahren zu erleben.

Am 17. Februar 1972 überholte der Volkswagen Käfer das von der Ford Motor Company gebaute Modell T und wurde neuer Stückzahlweltmeister. Die Autostadt in Wolfsburg feiert diesen Meilenstein mit einer neuen Ausstellung: „Käfer X (R)Evolution“ im Konzern-Forum lädt Besucherinnen und Besucher seit dem 1. Juli 2022 zu einer Reise durch die Modellgeschichte ein. In der vom Ausstellungsdesigner Andreas Glücker konzipierten Ausstellung begleiten Gestaltungselemente wie Perserteppiche, Stühle und Zimmerpflanzen die Exponate und sorgen bei Besucherinnen und Besuchern für „Wohnzimmeratmosphäre“, wie es in einer Pressemitteilung der Autostadt heißt.

Käfer-Ausstellung in der Autostadt Wolfsburg lädt zu einer Reise durch die Modellgeschichte

Armin Maus, Mandy Sobetzko und Marco Schubert, von der Geschäftsführung der Autostadt, werden in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Die Erfolgsstory des Volkswagen Käfers begann revolutionär – seine sichtbaren Evolutionen entwickelten sich jedoch erst im Laufe der Zeit. Ohne seine typische Form und seinen sympathischen Charakter zu verlieren, ist der Käfer heute Kultauto und begeistert Menschen überall auf der Welt. Mit unserer neuen Ausstellung machen wir im Weltmeisterjahr die Entwicklungshistorie des Käfers für unsere Gäste sichtbar und Konzerngeschichte in der Autostadt erlebbar.“

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An sieben ausgewählten Exponaten aus der Zeit-Haus-Sammlung können Käferfans mit technischen und optischen Entwicklungen des Volkswagen Typ 1 auf Tuchfühlung gehen, die er im Laufe seines rund 65-jährigen Produktionszeitraums erfahren hat.

Porsche Typ 60 (Prototyp V3, 1936)

Das im Vorraum des ehemaligen Metropol-Shop gezeigte Exponat ist eine Rekonstruktion – das Original wurde nach der Testphase zerstört. Der Prototyp V3 gilt als Beginn der Erfolgsgeschichte des Volkswagens und ist auch Startpunkt der neuen Ausstellung. Der V3 war 1936 der erste funktionstüchtige Prototyp des finalen Käferkonzeptes mit Vierzylinder-Boxermotor – und der typischen Käferform.

Volkswagen Käfer Export (1951)

Der Volkswagen Käfer demokratisierte in Deutschland den privaten Gebrauch des Automobils. In den USA wurde er in der Export-Version zum Kompaktwagen-Trendsetter – in Abgrenzung zu den klassischen amerikanischen Straßenkreuzern. Das präsentierte Fahrzeug verfügte über eine zweigeteilte Heckscheibe, die an eine Brezel erinnerte, daher wurde er „Brezelkäfer“ genannt.

Volkswagen 1200 Export „Ovali“ (1956)

Im März 1953 wurde das Äußere des Käfers signifikant modifiziert: Aus dem „Brezelkäfer“ wurde der „Ovali“, nachdem das zuvor zweigeteilte Heckfenster einer einteiligen, ovalen Form wich. Das gezeigte Exemplar aus dem Jahr 1956 ist ein Fahrzeug mit Faltschiebedach, das zu einem Preis von 4850 D-Mark angeboten wurde.

Volkswagen Käfer Export (1962)

Die Glasflächen des Käfers wurden im Laufe seiner Produktionszeit immer größer. Das im Rahmen der Ausstellung gezeigte Fahrzeug verfügte 1962 über eine gegenüber dem „Ovali“ deutlich gewachsene Heckscheibe. Später, 1972, wich die gerade Frontscheibe einer gewölbten Panoramascheibe.

Volkswagen 1303 GSR

Der GSR, 1972 als Sondermodell zum Preis von 7650 D-Mark auf den Markt gekommen, feierte 2022 sein 50. Jubiläum. Nach lediglich drei Monaten, im März 1973, waren alle 3500 Exemplare des „Gelb-Schwarzen-Renners“ ausverkauft. In der Grundfarbe saturngelb lackiert, wurden Motorhauben, Türgriffe, Zierleisten und Stoßstangen in schwarz gehalten – auch im Fahrzeuginneren wurde bei Sportsitzen, Sportlenkrad sowie runden Lüftungsdüsen der sportliche Charakter des GSR deutlich.

Volkswagen 1302 Jeans (1974)

Zum Preis von 6795 D-Mark wurde der „Jeans-Käfer“ als Sondermodell angeboten. Neben den Sitzbezügen aus Jeansstoff mit farbigen Nähten und Nietentaschen verfügte jedes Fahrzeug der Serie über Lemmerz-Sportstahlfelgen. Halogen Hauptscheinwerfer waren ebenso Serie, wie die beheizbare Heckscheibe, die Schaltafelpolsterung und der typische seitliche Jeans-Schriftzug. Das Fahrzeug aus der Sammlung des Zeit-Hauses im Farbton Nepalorange ist aus der Serie III, die ab 1974/75 angeboten wurde.

Volkswagen 1200 L „Jubi-Käfer“ (1985)

Das gezeigte Exemplar ist ein Fahrzeug aus der in zinngrau lackierten und speziell ausgestatteten Sonderserie „Jubi-Käfer“ – dabei handelt es sich um die letzten offiziell aus Mexiko nach Deutschland eingeführten Käfer.

Mit einer gültigen Tages- oder Jahreskarte für die Autostadt kann die Ausstellung „Käfer X (R)Evolution“ täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden.