Osterode am Harz. Im Bauausschuss der Stadt Osterode wird für ein neues Klimaschutzpaket abgestimmt. Diese Umweltschutz-Maßnahmen möchte die Stadt umsetzen.

Den Klimawandel kann man mittlerweile auch schon vor der eigenen Haustür wahrnehmen. Um dem entgegenzuwirken, bekennt sich die Stadt Osterode zu einem neuen Klimaschutzkonzept. Mit einer Reihe von Klimazielen soll bis 2045 der CO₂-Ausstoß auf etwa vier Prozent verringert werden. Der Osteroder Bauausschuss hat das Klimakonzept am Donnerstag einstimmig angenommen.

Für die Wichtigkeit des Klimaschutzkonzeptes plädierte Bürgermeister Jens Augat: „Es ist notwendig, dass das Konzept beschlossen wird. Es geht auch um Fördermittel. Es ist die Voraussetzung dafür, dass wir finanzielle Unterstützung beantragen können.“

Vorgestellt hat das Konzept Osterodes neuer Klimaschutzmanager Matthias Kratzer. Der gebürtige Münchener ist gerade erst seit wenigen Wochen im Amt, welches er von seiner Vorgängerin Katharina Willim übernommen hat. Zurzeit studiere Kratzer urbanes Baum- und Waldmanagement in Göttingen.

Photovoltaik in Osterode - Auch das steht im Klimaschutzkonzept

Bisher stoße der durchschnittliche Osteroder 10,2 Tonnen CO₂ im Jahr aus. Das sei höher als der Durchschnittsdeutsche. Kratzer erwähnte aber auch bereits geleistete Maßnahmen im Klimaschutz: „Osterode macht schon etwas. Jetzt sollen aber alle Maßnahmen in eine Richtung führen.“

Klimaschutz sei gerade deshalb so schwierig, da es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe mit einer Vielzahl von Akteuren sei. Um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, müsse deshalb strategisch gedacht werden. Auch nach dem aktuellen Klimaschutzkonzept werde dieses Ziel jedoch nicht vollständig erreicht. „Wir könnten 2045 bei etwa vier Prozent sein“, erklärte Kratzer.

Klimaschutzkonzept - Zustimmung aus der Politik in Osterode

Zu den vorgestellten Maßnahmen gehören unter anderem eine kommunale Wärmeplanung sowie die Sanierung kommunaler Gebäude. Hier soll es auch um Fotovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden gehen. Das könnte allerdings durch den Denkmalschutz erschwert werden. Kratzer ist es dabei wichtig, dass jegliche Maßnahmen realistisch und pragmatisch auf die jeweiligen Kommunen angepasst sind. Trotzdem solle Innovation nicht gescheut werden.

Zum Abschluss hob Klimaschutzmanager Kratzer hervor, dass das Konzept nicht in Stein gemeißelt sei. „Es wird sich an unsere Bedürfnisse anpassen. Darauf ist es auch ausgelegt.“ Er gehe davon aus, dass sich in den nächsten Jahren auch die Gegebenheiten ändern werden. „Es werden neue Gesetze, Ideen und Technologien kommen. Da bin ich mir ganz sicher“, sagte Kratzer. Trotzdem sei das Konzept in seinen Augen essenziell. „Das ist ein erster Schlachtplan und den brauchen wir“, ist der Klimaschutzmanager überzeugt.

Aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kam vor allem Zuspruch zum Klimakonzept: „Ich finde das ganz hervorragend. In Vielem finde ich mich wieder, auch wenn man über manche Prioritäten streiten kann.“ Dies spiegelte auch die SPD-Fraktion wider.

Osterodes Bürgermeister: Wir haben nicht genug Geld, um alles zu finanzieren

Von der CDU meldete sich Olivier Kutscher, Ortsbürgermeister von Lerbach, zu Wort: „Wir müssen auch darauf eingehen, dass wir mit dem Konzept Geld einsparen - nicht nur CO₂.“ An den neuen Klimaschutzmanager sprach er ein großes Lob aus. „Wenn sie so weiter machen, wie sie gestartet sind, dann sehe ich keine großen Probleme, dass wir die Ziele erreichen“, sagte Kutscher.

„Wir müssen immer wieder neu verhandeln, wie viel Mittel wir für den Klimaschutz ausgegeben werden sollen“, sagte Bürgermeister Augat. Der Klimaschutz sei wichtig, aber es gäbe auch andere wichtigen Themen wie Schulen oder Kitas. „Wir haben nie genügend Geld, für alles, was wir finanzieren wollen“, bedauerte Augat.

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