Göttingen. Gesamtprojekt Klinikum-Neubau der UMG wird um bis zu fünf Jahre früher umgesetzt. Niedersachsens Wissenschaftsminister Mohrs überbringt die Nachricht.

Der neue Planungsansatz für das Großbauprojekt „Neubau Universitätsklinikum Göttingen“ bedeutet einen enormen Sprung vorwärts: Die Bauabläufe der einzelnen Klinikbereiche werden um bis zu fünf Jahre beschleunigt. Somit wird der Bau des sogenannten Eine-Milliarde-Konzepts an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) – und damit die Teilerneuerung des Klinikums – voraussichtlich schon im Jahr 2030 abgeschlossen sein.

Der Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Niedersächsischen Landtages hat den neu erarbeiteten Planungsansatz am Mittwoch, 27. September, beschlossen. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs überbrachte der UMG die gute Nachricht am folgenden Tag persönlich. Damit stehen jetzt der Baugesellschaft der UMG (BauG UMG) insgesamt 1.130,4 Millionen Euro aus dem Sondervermögen des Landes Niedersachsen für alle Baumaßnahmen der Baustufen 1 und 2 des Klinikum-Neubaus zur Verfügung.

Ursprünglich drei Baustufen geplant

Ursprünglich sah das Eine-Milliarde-Konzept des Sondervermögens des Landes Niedersachsen für den Klinikum-Neubau der UMG drei Baustufen mit einer Fertigstellung im Jahr2035 vor. Die Schwierigkeit hierbei: Das bestehende Bettenhaus 1 würde der Realisierung der Baustufe 3, dem geplanten Zentrum für Bildgebende Diagnostik, im Weg stehen. Aus diesem Grund hat die BauG UMG in Abstimmung mit der Dachgesellschaft Bauvorhaben Hochschulmedizin Niedersachsen (DBHN) und dem Vorstand der UMG ein neues Konzept entwickelt. Es besteht jetzt aus nur noch zwei Baustufen und integriert die Bildgebende Diagnostik in die Baustufe 1.

Die erste Baustufe (Operatives Zentrum, Herz-, Neuro- und Notfallzentrum) hat auf einer Grundfläche von rund 118.500 Quadratmetern und einer Nutzfläche von rund 51.500 Quadratmetern Raum für 624 Betten, davon 204 Intensivpflegebetten, und 31 OP-Säle. Das Eltern-Kind-Zentrum, die zweite Baustufe, erstreckt sich auf einer Grundfläche von rund 38.000 Quadratmetern und einer Nutzfläche von zirka 16.500 Quadratmetern. Hier werden 172 Betten, davon 50 Intensivpflegebetten, und sechs Standard-OP-Säle untergebracht.

Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, sagt: „Dass nun beide Klinik-Neubauten voraussichtlich bereits bis 2030 fertig sein werden, ist eine sehr gute Nachricht für die Krankenversorgung in Südniedersachsen. Mit dem klug überarbeiteten Konzept konnten wir die Umsetzungsgeschwindigkeit deutlich erhöhen. Ich danke allen Beteiligten für ihre hervorragende Zusammenarbeit. Sie haben die Voraussetzungen geschaffen für einen weiteren Meilenstein des Klinikum-Neubaus auf dem Campus der Universitätsmedizin Göttingen.“

Dazu sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG: „Die Umplanungen und Zusammenführung der Baustufen 1 und 3 sowie die konkrete Planung für das neue Eltern-Kind-Zentrum sind ein klarer Quantensprung für den Neubau des Klinikums der UMG. Das überarbeitete Konzept für den Neubau verbessert die klinischen Abläufe erheblich, spart viel Zeit und führt dazu, dass die UMG und die Menschen in dieser Region ihr modernes, zeitgemäßes und qualitativ hochwertiges Klinikum der Spitzenmedizin deutlich früher bekommen. Wir freuen uns, dass das Land Niedersachsen und das Wissenschaftsministerium sich so eindeutig für diese Beschleunigung der Neubauvorhaben bei uns in Göttingen entschieden haben.“

Burkhard Landré, Geschäftsführer der Dachgesellschaft Bauvorhaben Hochschulmedizin Niedersachsen (DBHN), meint: „Die DBHN unterstützt ausdrücklich das von der BauG UMG vorgelegte Konzept. Es verbindet wertvolle, betriebsorganisatorische Verbesserungen mit einer deutlichen Beschleunigung der Bauausführung wesentlicher klinischer Funktionen. In dieser schnellen Überarbeitung und Genehmigung dieser Optimierung zeigt sich die Stärke der kurzen Wege zwischen allen Projektbeteiligten“.

Die einzelnen Baustufen

Die Baustufe 1 beinhaltet weiterhin das Operative Zentrum und das Herz-, Neuro- und Notfallzentrum. Der neue, im Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Niedersächsischen Landtags vorgestellte Planungsansatz integriert nunmehr Funktionsbereiche aus den Baustufen 2 und 3. So wird ein zusätzliches Geschoss zwischen der OP-Ebene und der Ambulanzebene in der Baustufe 1 eingezogen. Hier werden die hauptsächlichen Funktionalitäten der bisher in der Baustufe 3 vorgesehenen bildgebenden Diagnostik untergebracht. Weitere radiologische Funktionen werden direkt in der Baustufe 2 eingeplant. Dadurch entfällt die Baustufe 3.

Auch wird das „Ambulante Operieren“ mit sechs OP-Sälen in die Baustufe 1 vorgezogen. Mit dieser Erweiterung für ambulantes Operieren setzen die Bauplanenden bereits die aktuelle Entwicklung der neuen Krankenhausreform mit ihrer stärkeren Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung auch bei universitären Maximalversorgern um.

Die beiden bisher vorgesehenen Einrichtungen für die Sterilgutversorgung aus den Baustufen 1 und 2 werden bereits jetzt zu einer zentralen Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) in der ersten Baustufe zusammengeführt. Insgesamt bleibt dabei die Grundstruktur des neuen Klinikgebäudes unverändert.

Die frühere Realisierung der bildgebenden Diagnostik im Gebäude und damit der Wegfall der Baustufe 3 bedeutet zudem: Unnötige und unbeeinflussbare Kostensteigerungen können so vermieden werden. Darüber hinaus umfasst die Baustufe 1 nun Funktionalitäten aus der vormals geplanten Baustufe 3.

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