Osterode. Große Freude herrscht über zwei Alben mit Fotografien von den Arbeiten zum Bau der Harzer Sösetalsperre und der Fernwasserleitung nach Bremen.

Nicht nur als Naherholungsgebiet für die Stadt Osterode am Harz, sondern auch als Ausflugsziel für Harzurlauber zeigt sich die Sösetalsperre im gleichnamigen Sösetal. Einst größte Trinkwassertalsperre Deutschlands, erfüllen die drei Staubecken auch nach rund neunzig Jahren noch ihre wichtigen Aufgaben als Trinkwasserspeicher und zur Stromerzeugung. Mit ihrem Rückhaltevermögen schützt die Talsperre ferner die im weiteren Talverlauf liegenden Ortschaften vor allzu mächtigen Hochwässern. Spaziergänge an den Ufern und Ausblicke über die bei Vollstau rund 124 Hektar große Wasserfläche der Hauptsperre lassen Gedanken zu Alpenseen aufkommen.

Hightech der 1920er-Jahre sowie zahlreiche Arbeiter waren zum Bau der Dämme und der beiden neuen Straßen oberhalb des heutigen Wasserspiegels erforderlich. Nur wenig ist heute noch über die Arbeiten im Sösetal zu erfahren. Dabei hat die Baustelle auch die damalige Verkehrsführung in der Stadt selbst verändert. Die heutige Straße „Am Röddenberg“ wurde eigens gebaut, um Gerät und Baustoffe vom Bahnhof zu den Baustellen im Sösetal zu transportieren. Die engen, verwinkelten Straßen der Südharzer Fachwerkstadt ließen dies nicht zu.

Die beiden Grundablässe des Hauptdammes, teilweise schon mit Erde bedeckt. Am gegenüberliegenden Hang ist die alte Sösetalstraße und darüber die sich im Bau befindliche untere Serpentine der B498 vor dem heutigen Hauptdamm zu sehen.
Die beiden Grundablässe des Hauptdammes, teilweise schon mit Erde bedeckt. Am gegenüberliegenden Hang ist die alte Sösetalstraße und darüber die sich im Bau befindliche untere Serpentine der B498 vor dem heutigen Hauptdamm zu sehen. © ©Stadt Osterode am Harz | ©Stadt Osterode am Harz
Der Überlauf der Hauptsperre. Im Tal der eingeschalte Betonkern; dahinter die Fabrik Mariental. Nach dem Abriss der Fabrikanlagen entstand dort das „Kurhotel Mariental“; heute auch bereits Geschichte.
Der Überlauf der Hauptsperre. Im Tal der eingeschalte Betonkern; dahinter die Fabrik Mariental. Nach dem Abriss der Fabrikanlagen entstand dort das „Kurhotel Mariental“; heute auch bereits Geschichte. © ©Stadt Osterode am Harz | ©Stadt Osterode am Harz

Die Freude war daher nicht nur bei Osterodes Stadtarchivar Ekkehard Eder groß, als zwei Alben mit Fotografien von den Arbeiten zum Bau der Sösetalsperre und der Fernwasserleitung nach Bremen bei der Stadt eingingen. Ein Ingenieur hatte die Fotos seinerzeit aufgenommen und sorgfältig aufbewahrt. Sein Sohn vermachte nun diese wertvolle Sammlung der Stadt Osterode am Harz. Als ein besonderes Zeugnis der Stadtgeschichte würdigt Bürgermeister Jens Augat die Bildersammlung. „Die Alben bereichern künftig den Bestand unseres Stadtarchivs“, dankte Augat dem Spender in einem Brief. Wer mehr zu diesem Teil der jüngeren Stadtgeschichte erfahren möchte, wendet sich an das Osteroder Stadtarchiv. Entweder telefonisch unter 05522/315859 oder per Mail bei eder.e@osterode.de.

Blick von der Talsohle hinauf zum Betonwerk auf der südlichen Seite des heutigen Hauptdammes. Links unten der sich im Bau befindliche Betonkern des Hauptdammes.
Blick von der Talsohle hinauf zum Betonwerk auf der südlichen Seite des heutigen Hauptdammes. Links unten der sich im Bau befindliche Betonkern des Hauptdammes. © ©Stadt Osterode am Harz | ©Stadt Osterode am Harz
Die Aufnahme vermittelt einen Eindruck über die Dimension der Baustelle. Dampfbagger, Loren der Feldbahn und eine Lokomotive zeigen den technischen Aufwand.
Die Aufnahme vermittelt einen Eindruck über die Dimension der Baustelle. Dampfbagger, Loren der Feldbahn und eine Lokomotive zeigen den technischen Aufwand. © ©Stadt Osterode am Harz | ©Stadt Osterode am Harz
Die „Neue Straße“ oder „Betonstraße“ wie die alten Osteroder die heute „Am Röddenberg“ heißende Straße nannte. Die Straße war die einzige und wichtige Verbindung für den damaligen Schwerlastverkehr vom Bahnhof zur Baustelle im Sösetal. In der Bildmitte ist der heutige, mit einer Ampel gesicherte Fußgängerüberweg zu erkennen.
Die „Neue Straße“ oder „Betonstraße“ wie die alten Osteroder die heute „Am Röddenberg“ heißende Straße nannte. Die Straße war die einzige und wichtige Verbindung für den damaligen Schwerlastverkehr vom Bahnhof zur Baustelle im Sösetal. In der Bildmitte ist der heutige, mit einer Ampel gesicherte Fußgängerüberweg zu erkennen. © ©Stadt Osterode am Harz | ©Stadt Osterode am Harz

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