Walkenried. Achtung, Verkehrssünder! Im Südharz wird die Überwachung im Straßenverkehr verstärkt, um dem Verkehrschaos Herr zu werden. Darum geht es genau.

  • Walkenried verschärft Parkkontrollen und anderem Maßnahmen
  • Verkehrssünder werden im Südharz künftig strenger kontrolliert

Geparkte Pkw, die Bürgersteige zustellen oder Einfahrten blockieren; Fahrer von Wohnmobilen oder Lkw, die ihre Fahrzeuge an dafür nicht vorgesehen Plätzen abstellen: In der Gemeinde Walkenried geht es Verkehrssündern seit dem Februar dieses Jahres vermehrt an den Kragen bzw. das Portemonnaie. Doch das Kontrollieren von kommunalem Recht und Ordnung stößt nicht immer auf Gegenliebe im Südharz. „Ich parke hier seit 20 Jahren“ lauten schon manchmal die Begründungen bei Einsprüchen gegen das „Knöllchen“. Bürgermeister Lars Deiters betont im Gespräch mit dem Harz Kurier, dass dies an den Kontrollen nichts ändern wird. Im Gegenteil: „Wir werden die Einsatzzahlen für den Außendienst im Ordnungsamt noch erhöhen“, betont der Verwaltungschef und gibt folgenden Hinweis: „Dass wir kontrollieren, war auch Wunsch aus den Orten, insbesondere Wieda.“

Verkehrssünder stehen in Walkenried, Wieda und Zorge im Fokus

Dass die Kontrollen in den vergangenen Wochen eine Wirkung entfaltet haben, dessen ist sich der Verwaltungschef sicher. Zum Auftakt habe es ein paar Punkte gegeben, auf die man sich habe einstellen müssen, doch insgesamt laufe es bestens. „Wir haben auch einen gewissen Ermessensspielraum.“

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Für Deiters als ehemaligen Polizisten ist es aber auch unverkennbar, dass die Überwachung des sogenannten ruhenden Verkehrs in Walkenried, Wieda und Zorge notwendig sei. „Die Missachtung der Straßenverkehrsordnung ist bei uns zum Teil ziemlich ausgeprägt.“ Er sehe immer noch viele kritische Punkte, beispielsweise in der Kurve am Kiosk bzw. Torbogen in Walkenried, wo regelmäßig geparkt würde, obwohl es verboten sei. „In anderen Straßen hat es bereits gefruchtet, dort sehen wir weit weniger Probleme aktuell.“

Wunsch nach stärkeren Kontrollen im Südharz stammt bereits aus dem Jahr 2020

Überrascht zeigt sich Lars Deiters darüber, dass die Leute von den Kontrollen überrascht sind. „Wir reden seit knapp zwei Jahren davon, dass es losgehen soll“, der Wunsch aus den Orten selbst stamme sogar bereits aus dem Jahr 2020. In zahlreichen Sitzungen habe man es angekündigt, wie auch auf der Homepage der Gemeinde. „Insofern war dies schon der Schuss vor den Bug für alle.“ In dem Zusammenhang wünscht er sich, dass die, die sich in den Orten für die Kontrollen stark gemacht haben, nun auch zu diesen stehen.

Wut hilft bei Knöllchen leider auch nicht weiter - richtiges Reagieren schon.
Wut hilft bei Knöllchen leider auch nicht weiter - richtiges Reagieren schon. © dpa-tmn | Marijan Murat

Im gleichen Atemzug nennt der Verwaltungschef auch eine andere Frage, die immer wieder auftauche - aber schon lange beantwortet wurde: Die, warum, die Stadt Bad Sachsa die Gebührenbescheide für die „Knöllchen“ aus Walkenried verschickt. Die Kommunen haben eine Vereinbarung abgeschlossen, die besagt, dass man in der Uffestadt die Innendienstsachbearbeitung der Verkehrsüberwachung aus Walkenried übernimmt. Also die „Knöllchen“, die im Klosterort ausgestellt werden, werden im Ordnungsamt in Bad Sachsa weiter verarbeitet.

Bad Sachsa bearbeitet die Knöllchen aus Walkenried

Hintergrund, so der Verwaltungschef sei, dass für die Gemeinde Walkenried, insbesondere im Bereich IT, hohe Anschaffungskosten entstanden wären, hätte man die Bearbeitung selbst vornehmen wollen. Nunmehr erfolge die Bearbeitung in Bad Sachsa gegen eine Kostenerstattung aus Walkenried. Die Vereinbarung gilt noch bis zum 31. Dezember 2024, verlängert sich aber automatisch um ein Jahr, wenn sie nicht bis zum 30. September des laufenden Jahres gekündigt wird.

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